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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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151) -<br />

aus dem sie kommen, ist kalt, erst in der Almosphäl'e der Erde, die sie in ihrem schnellen<br />

Fluge in kurzer Zeit durchschneiden, werden sie erhitzt, und da mag es wohl on geschehen,<br />

dass sie bald nach ihrem Eintritt in die Lurthülle iofolge der plötzlichen starke[l<br />

Erhitzung wie schnell erhitztes Glas in viele Stücke auseinanderspringen, so erklärt sich<br />

die unregelmässige eckige Gestalt vieler Meteoriten. Bisweilen gelingt es, die zerstreuten<br />

Teile eines Falles so zusammenzulegen, dass ihre Flächen aufeinander passen und der<br />

Stein in seiner ursprünglichen Grösse wieder aufgebaut ist. Bei dem Fall von Butsura<br />

in Ostindien vom 12. Mai 1861 rand man in einer Entfernung von 4-6 km drei Stück,<br />

die genau aneinander passten, so dass der Meteorit bis auf ein~l Ecke wieder aufgebaut<br />

werden konnte. Auch die naprrörmigen Vertierungen, die ort die OberOäche bedecken,<br />

sind dadurch entstanden, dass Teilchen in der Luft ausgesprungen sind, die weitere<br />

Reibung hat die Vertiefungen geglättet und ihre Oberfläche geschmolzen. Wir wollen<br />

nun zunächst das Meteoreisen, dann Meteorsteine betrachten.<br />

Die Oberßäche des Meteoreisens ist immer, wie die von stark geglühtem<br />

Eisell, mit einer dunklen Oxydschicht (Tafel 31, Figur 6) bedeckt, die, wenn frisch, die<br />

Beschaffenheit des sogenannten Hammerschlages hat und dem Magneteisen in seiner Zusammensetzung<br />

entspricht, wenn verwittert, aus Eisenhydroxyd besteht. Die Stacke selbst<br />

sind unregelmässig eckig und kantig, oft gerundet und mit kleinen napff6rmigen Vertiefungen<br />

bedeckL<br />

Nach seinem inneren Bau gehört Eisen zu dem regulären System, durch eine<br />

Spaltbarkeit nach den Würfelßächen ist dies oft auch äusserlicb erkennbar. Um das<br />

Innere des Meteoreisens der Untersuchung zugänglich zu macben, wird ein Stück abgesägt,<br />

die Schnittßäche poliert und mit verdünnter Salpetersäure geätzt. Die meisten<br />

Meteoreisen lassen danach mehr oder weniger feine, unter verschiedenen Winkeln sich<br />

durchkreuzende Streifen erkennen, die nach ihrem Entdecker als die Wi d man n­<br />

slättenschen Figuren bezeichnet werden (verg\. Tafel 31, Figur 1-4). Sie bestehen<br />

aus langgestreckten grauen Streifen, dem Balkeneisen (Kamacit), die von schmalen<br />

rötlichen Streifen, dem <strong>Band</strong>eisen, umsäumt sind (TaenH, in Figur 1 der Tafel 31<br />

zu erkennen), während die übrig bleibenden Zwischenräume von dem Füll eis e n<br />

(Plessit) ausgefüllt sind, das nach seinei' Natur vorzugsweise aus Balkeneüsen (Figur 2,<br />

Tafel 31) oder <strong>Band</strong>eisen (Figur I, Tafel 31) besteht. Manche Meleoreisen bestehen ganz<br />

aus Balkeneisen und zeigen dann nicht solche Figuren, z. B. 4as von Braunau. Diese<br />

Figuren rühren daher, das§ das Eisen in verschiedenen Teilen verschiedene Zusammensetzung<br />

hat, darum von der Säure verschieden stark angegriffen wird, und weiter daher,<br />

dass diese Teile in bestimmter Weise gegeneinander gerichtet sind. <strong>Das</strong> Meteoreisen<br />

ist nämlich immer mit Nickel legiert und enthält meist bei 89-91) % Eisen 4-100/0<br />

Nickel, selten 10-11)0/0 Nickel, ferner Kobalt, Schwefel, Phosphor, Kohlenstoff und Chrom<br />

in geringer Menge. <strong>Das</strong> Balkeneisen ist nun die nickelärmere, das von der Silure schwerer.<br />

angreifbare <strong>Band</strong>eisen die nickelreichere Legierung. Ein Balkeneisen (aus dem Meteoreisen<br />

von La Caille in Frankreich) enthält 91,9% Eisen und 70/0 Nickel, das <strong>Band</strong>eisen<br />

aus demselben Meteor 86% Eisen und 16 % Nickel.<br />

Der Winkel, unter dem die Streifen sich schneiden , hllngt von der Lage der<br />

Schniltßäche ab und beträ~t 60°, wenn diese Richtung einer Oktaederfläche parallel geht<br />

(Figur 1 auf Tafel Sl und 32), 900, wenn sie einer Würfelßäche parallel geht (Figur 2<br />

auf Tafel 3~) und ist beliebig schier, wenn die Schniltfiäche ohne bestimmte Orientierung<br />

angelegt ist (TafelSt, 2). Hieraus geht hervor, dass die Lamellen den Flächen des<br />

Oktaeders parallel gehen; solches Meteoreisen heisst daher auch oktaedrisches Eisen.<br />

Wie wir aus den Abbildungen der Tafel 31 sehen, sind die Lamellen recht verschieden<br />

breit, feine Lamellen besitzt CarIton in Figur 4, mittelbreite Lamellen besitzt Descubridora

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