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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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(besonders 1); Fensterglas ist so hart wie Apatit und kann an dessen Stelle benutzt<br />

werden, die Mineralien, deren Bärte bis 6 gebt, werden von einem guten Messer geritzt<br />

Die Härte eines Minerals ist nicht immer auf .jeder Fläche und in jeder Richtung<br />

die gleiche, aber in der Rel!;el sind die Unterschiede. die übrigens nur bei solchen Mineralien<br />

auftreten, welche deutliche Spaltbarkeit besitzen, so gering, dass sie ohne besondere<br />

Untersuchung nicht wahrgenommen werden, bei manchen freilich auch recht beträchtlich.<br />

So kann man z. B. ein Kalkspatspaltungsstück mit Kalkspat ritzen, wenn man<br />

von einer Seitenecke nach der Polecke hiniährt (in der Figur 8 auf Tafel 73 von unten<br />

nach oben), nicht aber in der entgegengesetzten Richtung, bei dem Mineral Cyanit schwankt<br />

die Härte zwischen 4 1 /! und 7 auf vel'schiedenen Flächen,<br />

Der Abstand in der Härte ist bei Mineralien der Skala sehr ungleichmässig.<br />

Wenn die Härte von Korund 1000 gesetzt wird, so ist die von Diamant = 140000,<br />

von Topas = 176, von Quarz = 120, von Feldspat = 37, von Apatit = 6 1 /'1., von Flussspat<br />

= 0, von Kalkspat = 4 1 /9 , von Gips = 1 1 /,,-, von Talk = I/ S3•<br />

S p al tb a r k e i 1. Viele Mineralien lassen sich nach einel' oder mehrel'en Richtungen<br />

leichter trennen als nach anderen, lllan nennt die Eigen!3chaft S p a I tba r k e it,<br />

die Trennungsßäcbe, die immer einer möglichen KristaUfläche parallel geht, Spaltfläche,<br />

ein nur von Spaltflächen begrenztes Stück Spaltungsstück. Die Spaltflächen können<br />

mit verschiedener Leichtigkeit hervorgerufen werden. Vollkommene Spaltbarkeit besitzt<br />

Glimmer, es lassen sich leicht aie dünnsten Blättchen· von ihm abspalten und solche<br />

werden vielfach an Ofentüren, zu Lampenzylinder und anderen Dingen benutzL Steinsalz<br />

und Kalkspat spalten so leicht nach drei Richtungen, dass sie beim Zerschlagen immer<br />

in Spaltungsstücke zerspringen, Steinsalz in kleine Würfelehen (Textfigur 3), Kalkspat in<br />

Rhomboeder (Figur 8 auf Tafel 73). Auch Flussspat und Zinkblende besitzen noch recht<br />

gute Spaltbarkeit, jener nach den vier Richtungen des Oktaeders (Figur 6 auf Tafell).<br />

diese nach den sechs Richtungen des Rhombendodekaeders (Figur 9 auf Tafel 20). Andere<br />

Mineralien haben weniger deutliche Spaltbarkeit, manche, wie Quarz, lassen überhaupt<br />

kaum Spuren erkennen. Die Spaltbarkeil beobachtet man sm besten an Bruchstellen, an<br />

ganzen Kristallen ist sie manchmal durch Risse oder Perlmutterglanz angedeutet.<br />

Die Bruchfläche, die beim Zerschlagen von wenig oder nicht spaltbaren Mineralien entsteht,<br />

wird nach ihrer Beschaffenheit als muschliger, splittriger, unebener Bruch bezeichnet.<br />

S p e z i fi s c b e s Ge w i c b 1. <strong>Das</strong> spezifische Gewicht eines Körpers gibt an, wievielmal<br />

dieser schwerer ist als ein gleich grosses Volumen Wasser; zur Bestimmung<br />

muss man also das Gewicht des Körpers und sein Volumen kennen. <strong>Das</strong> Gewicht ermittelt<br />

man durch Wägung, die Bestimmung des Volumens gründet sich daraur, dass ein<br />

Körper in Wasser getaucht, ein seinem Volumen gleiches Volumen Wasser verdrängt,<br />

oder dass er in Wasser getaucht, soviel an Gewicht verliert, als das Volumen Wasser,<br />

welches er verdrängt, wiegt. Hiernach hat man zwei Methoden, das spez. Gewicht eines<br />

Körpers zu bestimmen, entweder misst oder wiegt man das Volumen des verdrängten<br />

Wassers oder man ermittelt den Gewichtsverlust, den der Kristall im Wasser erleidet.<br />

Hieraus und aus dem absoluten Gewicht des Körpers findet man sein spezifisches Gewicht,<br />

indem man das' absolute Gewicht durch den Gewichtsverlust dividiert. Von den<br />

verschiedenen Methoden wollen wir diese letzte hier kennen lernen, da sie einfach ist<br />

und sieb bei nicbt zu kleinen und nicbt zu grossen Stücken gut bewährt hat; am geeignetsten<br />

sind Stücke von etwa 0,2-2,0 g. Zur Bestimmung dient eine Westphalsche<br />

Wage, Figur 98, an dem freien Ende des Wagbalkens wird ein Schälchen aufgehängt,<br />

darunter an einem feinen Draht eine Klammer , die in Wasser taucht. Mit den als Gewichte<br />

beigegebenen Reitern wird nun die Wage ins Gleichgewicht gebracht und diese<br />

Zahl ein für allemal Dotiert . die Klammer taucht dabei in Wnsser. Hierauf wird das

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