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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 201<br />

starke Lichtbrechung leicht Totalreflexion ein (verg!. S.189) und es gilt, die Facetten 8o,ilOzulegen,<br />

dass dies bei dem geringsten Substanzverlust möglichst oft geschiehL Durch die<br />

starke Farbenzerstteuuni/; wird das Licht in rotes, !P'ünes und blaues Licht lI:etrennt und.au8<br />

dem farblosen Stein strahlen diese leuchtenden Farben in unzähligen Farbenblitzen hervor.<br />

Feuer und Farbenspiel sind am stärksten bei vollkommen farblosen und fehlerfreien<br />

Diamanten, Steinen ersten Wassers; eine auch nur geringe Färbung vermindert den<br />

Effekt, darum sind die schwach gelblichen KapdiamaDten bei gleicher Grösse weniger<br />

wertvoll, als die vollkommen klaren Brasilianer oder Indischen. Intensive Färbung, verbunden<br />

mit voller Durchsichtigkeit, ist sehr selten, am häufigsten sind noch entschieden<br />

gelbe Diamanten, dann folgen grüne, rote und blaue. In der Sammlung des Herrn Tornow<br />

in Frankfurt a. M. habe ich ausser farblosem geschliffenem Diamant, hellgelben, dunkelgelben<br />

und braunen, rosaroten, zart violetten, hellgrünen, aquamarinfarbigen und schwarzen<br />

Diamant gesehen, alle von tadelloser Beschaffenheil Dcn berühmtesten blauen Diamanten<br />

besitzt Bankier Hope in Landon. Die tief schwarzen, dabei stark glänzenden Diamanten<br />

sind recht selten, sie kommen z. B. auf Borneo vor und werden als kostbarer Trauerschmuck<br />

verwendel<br />

Trübe, oft von Rissen durchzogene nahezu bleigraue Diamanten werden als Bort<br />

bezeichnet, die meisten gewonnenen Diamanten sind BorL<br />

Für Röntgenstrahlen ist Diamant vollkommen durchlässig und übertrifft im Grade<br />

d.er Durchlässigheit jedes andere Mineral, mit dem er etwa verwechselt werden könnte,<br />

so dass dies Verhalten zur Bestimmung von geschliffenem Diamant vorteilhaft verwendet<br />

werden kann. Unter dem Einfluss von Radiumstrahlen wird er zu kräftiger Phosphoreszenz<br />

gebracht und kann auch hierdurch von anderen Edelsteinen unterschieden werden (vergl.<br />

Seite 173).<br />

Nun aber die Form, auch sie bietet mancherlei Bemerkenswertes, zunäcl:ist das,<br />

dass die Kristalle ringsum ausgebildet sind, sie müssen sich also in irgend einem Medium<br />

frei schwebend gebildet haben, denn wären sie mit einer Seite festgewachsen gewesen,<br />

so müssten hier die Flächen absetzen, das ist aber ni cht oder nur selten der Fall (vergleiche<br />

die Kristalle auf Tafel 41). Die Kristalle sind regulär und haben oft oktaedrische<br />

Gestalt, so die in Figur 1, 2 und 3 unserer Tafel,<br />

Fig. IS:;.<br />

Flg. 166.<br />

aber gegenüber anderen Oktaedern sehen wir hier,<br />

dass die Kanten nicht ~anz scharf ausgebildet<br />

sind, dass -die Kristalle vielmehr in der Richtung<br />

der Kanten fein gekerbt sind. Die Textfigur 166<br />

zeigt dies vergrösserl und schematisiert. Es ist<br />

möglich, dass dies nur eine Wachstumserscbeinung<br />

ist, es ist auch möglich, dass eine besondere<br />

Art von Zwillings verwachsung vorliegt, wir wollen<br />

uns auf diese noch umstrittene Frage nicht weiler<br />

Diamant, Oktaeder mit<br />

gekerbten Klu,ten.<br />

Dtamaat mit krummen<br />

F1iobltn.<br />

einlassen. Andere Kristalle haben die Gestalt des Rhombendodekaeders (Figur li auf<br />

Tafel 41)" die Flächen und Kanten sind aber krumm, die Form wird daher auch 'als ein<br />

Achtundvierzigflächner aufgefasst, dessen r~lächen durch Krümmung allmählich ineinander<br />

übergehen (Figur 6 und Textfigur 166). Auch der Pyramidenwürfel, der meist n1it Würfel<br />

kombiniert auftritt, hat gekrümmte Flächen, die gewölbten Kristalle sind geradezu charakteristisch<br />

für DiamanL Neben diesen in der Form vollfläcbig regulären Kristallen hat man<br />

auch Tetraeder gefunden, die darauf hinweisen , dass der Diamant zur tetraedrischen<br />

He!ßi,edrie des regulären Systems gehörL<br />

Ein, ungewöhnli~h grosser Diamant in natürlicher Form und Grösse ist in der<br />

Figur 167 abgebildet, wir erkennen deutlich die oktaedriscbe.Gestalt. Sein Gewicht.betrug<br />

BUlIna ,1tbtenbeieh. 516

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