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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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207<br />

Experiment von Friedländer bestätigt, 'Yonach aus einer Olivin schmelze Kohlenstoff als<br />

Diamant sich ausscheiden kann (Seite 203) und durch einen weiteren Versuch, nach dem<br />

Diamant von dem geschmolzenen .blauen Grund. aufgelöst wird. Wenn die Aus~cheidung<br />

aus einem Eruptiviestein für das eine Vorkommen von Diamant als sehr wahrscheinlich<br />

angenommen werden kanD, gilt es wohl auch für andere Diamantvorkommen, nur besteht<br />

der Unterschied, dass man bei diesen das Muttergestein nicht kennt, das in Südafrika<br />

durch die Besonderheit des Auftretens in der Erdkruste erhalten ist.<br />

Gegenüber diesen drei Diamantländern kommen die andern Gegenden, in denen<br />

sich Diamant gefunden hat, nicht in Betracht.<br />

In Australien sind auf Goldfeldern und Zinnseifen, besonders in Neu-Südwales<br />

Diamanten gefunden worden, aber keiner schwerer als 6 Karat.<br />

Auf der Süd- und Südostseite von Borneo sind nicht wenig Diamanten gefunden<br />

worden, die meisten aber sind sehr klein, 96 % unter ein Karat schwer; im Besitz des<br />

Fürsten von Landack und des Radscha von Maltam sollen sich aber Diamanten von Borneo<br />

von über 60 und 100 Karat befinden, Sie sind vollkommen durchsichtig und wasserklar<br />

oder noch häufiger gelb, aber auch rosa, rot, bläulich, rauchfarben oder schwarz, Die<br />

roten und blauen sind sehr selten und deshalb sehr geschätzt, noch seltener sind die<br />

schwarzen, nach denen seitens der Eingeborenen vielleicht die grösste Nachfrage herrscht,<br />

weil sie als Amulette gegen Unglück gelten, Seine Begleiter sind Gold, Platin, Korund,<br />

Rutil und andere Mineralien,<br />

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika sind nur ganz vereinzelt Diamanten<br />

gefunden worden, der grösste im Boden der Stadt Manchester; er wog roh 23 1 /, Karat.<br />

Grössere Bedeutung hat das Vorkommen von Diamant in BritiSCh-Guyana<br />

im Gebiete des Mazarunißusses, wo im Jahre 1901 3076 Karat Diamanten gewonnen<br />

wurden ; die meisten Steine sind achtkarätig und 'kleiner und sollen den Brasilianern zum<br />

Verwechseln ähnlich sein,<br />

In Europa sind die einzigen Diamanten im Ural gefunden worden, Alexander<br />

v, Humboldt haUe wegen der Aehnlichkeit der brasilianischen und der uralischen Goldund<br />

Platin vorkommen die Ansicht ausgesprochen, dass auch im Ural Diamant vorkommen<br />

müsse und in der Tat wurde, während er sich mit Gustav Rose im Ural aufhielt, auf einer<br />

Goldwäsche bei Hissersk der erste Diamant gefunden, nicht von Hu'mboldt selbst, sondern<br />

einem zeitweiligen Reisebegleiter Grafen Polier. Seitdem hat man mehrfach Diamant im<br />

UI'al gefunden, der grösste wiegt 2 1 /t Karat.<br />

BesondereR Interesse verdient das Vorkommen von D i am a n tin Meteoreisen<br />

(vergl. bei diesem Seite 166), es sind allerdings nur mikroskopisch kleine Körnchen, aber sie<br />

beweisen uns doch, dass auch ausserhalb der Erde Diamant vorkommt, ssine Bildungsweise<br />

in Meteoreisen entspricht der der Moissanschen Diamanten (Seite 203), die aus geschmolzenem<br />

Eisen kristallisiert erhalten wurden, Graphit in der Form von Diamant ist<br />

aus Meteoreisen scbon länger bekannt, wahrscheinlich ist es Diamant gewesen, der sich<br />

später in Graphit umgewandelt hat.<br />

Verwendung: <strong>Das</strong>s der Diamant vorzugsweise als Schmuckstein verwendet wird,<br />

ist bekannt, und wir baben bereits erwähnt, wie er geschliffen wird (Seite 189) und wie er<br />

von andern farblosen Steinen unterschieden werden kann (Seite 202), Der wichtigste Sitz<br />

der Diamantschleiferei ist Amsterdam, die gI'Össten und wertvollsten Diamanten werden<br />

nur hier geschliffen, Kleinere, aber auch recht bedeutende Schleifereien befinden sich<br />

unter anderem in Paris, Berlin, Hanau und Idar; hier werden besonders kleinere Diamanten<br />

sebr fein geschliffen,<br />

I<br />

Der Wert des geschliffenen Diamanten ricbtet sicb nach dem Grad seiner Färbung,<br />

seiner Grösse und der Schliffform; ein Brillant vom ersten Wasser im Gewicht 'IOD eiDern

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