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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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111<br />

stark vertikal gestreirten Kristallen zusammengesetzt sind, metallisch glänzend', stahlgtau,<br />

etwas härter als Antimonglanz (H = ,3) und durch den Bleigehalt schwerer als dies.er ,~i{id<br />

(spez. Gewicht = D,a). Er enthält 35 % Blei, 41,7°10 Antimon, der Rest ist Schwe.fel,<br />

<strong>Das</strong> .Mineral findet sich mit Antimonglanz, Bournonit, Boulangerit · und :aodßrn<br />

Bleierzen bei Wolfsberg im Harz, in Bolivia etc., hat aber keine besondere Bedj:lutung.<br />

Weissbleierz. Viele Sauerstoffsalze des Bleis haben nach ihrer Farbe den<br />

Namen bekommen, 50 das häufigste von ihnen den Namen Weissbleierz ; daneben. ,hat<br />

jedes noch einen aodern Namen, der mindestes ebenso gebräuchlich ist, unser MiQ.eral<br />

heisst noch Ceruss it.<br />

Weissbleierz bildet rhombische Kristalle, von denen fast immer mehrere zu :einem<br />

,zwilling vereinigt sind. Ein in der Hauptsache einfacher Kl'istall ist in Figur 4 der Tafel 17<br />

abgebildet; er ist tafelig nach dem Brachypinakoid, das hier auf den Beschauer zuge­<br />

:wendet .ist, an dem Rande tritt ein<br />

Yertikalprisma, an dem Ende Brachydoma,<br />

Pyrami.de .und Basis auf. Die<br />

Form wird uns durch die Textfigur<br />

12t näher erläutert, a ist das<br />

.ßrachypinakoid CI) pa, " m das Verti­<br />

Jt.alprisma CI) P" i das Bra'chydoma<br />

$'P;x, 'und P ' die Pyramide P. In<br />

,Figur 1 a und b der Tafel 17 und<br />

Figur 7 der Tafel 19 sind mehrere<br />

solcher Kristalle derartig miteinander<br />

verwachsen, das!:! je zwei eine<br />

Fl~che des' Vertikalprismas gemeinsam<br />

haben und sich durchkreuzen,<br />

50 dass tier einspringende Winkel<br />

entstehen und die Zwillingskristalle<br />

m<br />

Weillbleierz.<br />

Fig. 122.<br />

Wel8sblelerz, DrtlIlng.<br />

sternförmi~e Durchwachsungen bilden. Die Textfigur 122 erläutert diese Verwachsung,<br />

die Flächen haben dieselbe Bezeichnung, wie an der Figur des einrachen Kristalls;<br />

.Wenn die miteinander verwachsenen Individuen dicker sind, werden die Lücken kleiner<br />

oder sie verschwinden ganz und die Zwilliogskristalle sehen dann aus, wie eine hexagnnale<br />

Pyramide; bei Wilherit (Tafel 75), der ganz ähnlich kristallisiert, werden wir ein Beispiel<br />

kennen lernen. Wenn aber im Geaenteil die miteinan,der verwachsenen lndividnennoch<br />

dünner werden, sind d,ie Zwillinge ausgeprägter sternförmig und bilden dann bisweilen in<br />

.vieifach wiederbolter Verwachs.ung so zierliche sternförmige Gewebe wie in Figur 2<br />

dargestellt.<br />

Ausser in so regelmässigen Kristallen und Kristallverwachsuogen komf!lt Weissbleierz<br />

besonders häufig in büschelrörmigen Aggregaten vor, wie in Figur a abgebildet<br />

<strong>Das</strong> Mineral ist wenig härter als Kalkspat und sehr spröd, so dass es immer senr<br />

zerbrechlich ist, besonders wenn es so zierliche Formen besitzt, wie das. in Figur '2 abgebildete<br />

Stück.<br />

Die klarsten Kristalle sind farblos durchsichtig und verraten durch ihren lebhaften<br />

Diamantglanz die starke Lichtbrechung (11 = 2,07), oft aber sind sie weiss oder gelblich<br />

und 'wenig durchsichtig, oder gar grün und blau (durch Malachit und Kupferlasur) oder<br />

.schwarz (durch erdigen Bleiglanz od.er Brauneisen).<br />

'Weissbleierz ist als rhombische Substanz optisch zweiachsig, .der Achsenwinkel ist<br />

.klein, die Dispersion der optischen Achsen stark, Platten parallel zur Basis sind daher. 'zur<br />

Demonstration dieser Erscheinungen sehr geeignet. Sie geben im konvergenten polaDi':'

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