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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Alle Kobalterze sind dadurch ausgezeichnet, dass sie die Phospborsalzperle oder<br />

Boraxperle dunkelblau färben, das beste Erkennnngsmerkmal für Koball<br />

Aus der schon mehrfach zitierten Mineralogie, Henckelius in mineralogia redivivus,<br />

aus dem Jahre 1759 erfahren wir über den Namen Kobalt das Folgende: -Kobold nun<br />

bedeutet erstlich im animalischen Reiche einen schädlichen Geist, oder Teufel, im Hause,<br />

oder sonsten. Es wird auch von dergleichen in Gruben annoch fabuliret , so die Bergleute<br />

vexiren, auch wobl beschädigen, im übrigen gute Anbrüche nach sich ziehen sollen,<br />

gleich als wenn's der Teufel dem Menschen nicht gönnen wollte. Weil nun Arsenik<br />

wlirklich schädlich ist, so hat man diesen Namen im <strong>Mineralreich</strong>e über arsenicalische<br />

und auf solche Erze geleget, welche giftig sind, und anbey keinen Nutzen haben, nämlich<br />

weder Silber halten, und vor diesem zur Anwendung blauer Farbe nicht erkannt worden<br />

sind. Insgemein und im weitläuftigen Verstande verstehet man darunter a) puren gewachsenen<br />

melallischen Arsenic, Schirbenkobold genannt (vergl. Seite 129). " d) Blaufarbenkobold,<br />

und diesen bei Sächsischen Bergwerken Ulr;' l;OX"1l'.e<br />

Kobaltglanz oder Glanzkobalt ist immer an seiner Form und Farbe zu erkennen.<br />

Seine Kristalle gehören der penlagona.len Hemiedrie des regulären Systems an uod sind<br />

hierdurch wie auch durch ihre chemische Zusammensetzung mit Schwefelkies nabe verwandt,<br />

beide Mineralien werden als isomorph betrachtet. Die Kristalle in ihrer verschiedenen<br />

Ausbildung sind auf Tafel 36 abgebildet, in Figur 1 ein Pentagondodekaeder,<br />

in Figur 2 die gleicbe Form mit ganz schmalen Würfelflächen,<br />

Fig. 143.<br />

in Figur 3 Würrel mit Pentagondodekaeder, in Figur 4 und 5<br />

Oktaeder, in Figur 6, 7 und 8 die Kombination von Oktaeder<br />

und Pentagondodekaeder im Gleichgewicbt, das sogenannte<br />

Ikosaeder. Die Texlfigur 143 zeigt diese Kombination in idealer<br />

Ausbildung, die Flächen des Oktaeders sind hierbei gleichseitige,<br />

die des Pentagondodekaeders gleichschenklige Dreiecke; bei den<br />

natürlichen Kristallen sind die Flächen physikalisch verschieden.<br />

Bei dem Kristall der Figur 6 auf Tafel 36 sind die Oktaederflächen<br />

glatt, die des Pentagondodekaeders gestreift, bei dem<br />

KobaltgIe n"".<br />

dei' Fi~ur 8 sind die ersteren glänzend, die anderen matt; PT<br />

ist gegen den darüberstehenden Kristall 7 etwas verschoben, die obere glänzende Fläche<br />

ist eine Oktaedernäche. Die Farbe ist rötlich-silberweiss oder stahlgrau ins Violette, der<br />

Strich ist graulich-schwarz. Nach den Würfelflächen geht eine ziemlich vollkommene<br />

Spaltbarkeit, die Härte ist 5 1 /1, das spezifische Gewicht ein wenig über 6.<br />

Zur Bestimmung von kristallisiertem Kobaltglanz bedarf es keiner weiteren Versuche,<br />

das derbe Erz wird daran erkannt, dass es vor dem Lötrohr auf Kohle Arsenrauch,<br />

mit Soda zusammengeschmolzen Heparreaktion gibt und dass die KUt ausgeglühte<br />

Probe die Phosphorsalzperle blau farbl<br />

Der Kobaltgehalt des reinen Minerals sollte 35,4 0 {0 betragen, er wird aber immer<br />

durch einen Eisengehalt heruntergedrückt und schwankt um 30 % •<br />

Kobaltglanz findet sich mit Kupferkies (Figur 9 der Tafel 36) auf Gängen im<br />

Gneiss bei Tunaberg in Schweden (die Kristalle I, 3-7 und 9 stammen von hier), in<br />

quarzreichen Glimmerschiefer eingesprengt bei Skutterud im Kirchspiel Modum in Norwegen<br />

(Kristalle 8 und 10 der Tafel), zu Hllkansbo in Westmanland in Schweden<br />

(Kristall 2); bei <strong>Das</strong>chkessan im Gouveroement Tiflis (Kaukasus) bildet Kobaltglanz ein<br />

reines, durchschnittlich 0,2 m mächtiges Lager, die Vorkommnisse in Deutschland (Siegen,<br />

Harz) und andern Ländern haben keine Bedeutung.<br />

Kobaltarsenkies oder Glaukodot enthält dieselben Bestandteile wie Kobaltglanz,<br />

nur wird ein noch grösserer Teil Kobalt durch Eisen ersetzt, so dass die meisten Vor-

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