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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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118 -<br />

noch andere Flächen auftreten; die gleichseitigen Dreiecke sind Tetraederflächen, die<br />

gleichschenkligen sind lo'lächen eines Pyramidentetraeders 3 ~ 3 . Neben den braungelben<br />

durchsichtigen Zinkblendekristallen sehen wir auf dieser Stufe Fahlerz in metallisch glänzenden<br />

grauen ebenfalls tetraedrischen Kristallen, die heiden besten Vertreter der tetfaedrischen<br />

Hemiedrie sind hier vereinigt.<br />

Besonders häufig sind bei Zinkblende Zwillingskristalle, die je nach der Form<br />

der Einzelkristalle verschiedene Ausbildung zeigen. Einen einfachen Zwilling seben wir<br />

in Abbildung 6 auf Tafel 20. Die Kristalle, welche hier verwachsen sind. haben oktaedrische<br />

Gestalt, der Zwilling ist daher in seiner Form dem von Magneteisen (Figur 9 auf<br />

Tafel 29) ähnlich. Wiederholte Zwillingsbildung zeigen die Kristalle Figur 3, 6, 7 und 8.<br />

In dem Kristall der Abbildung 3 sind schmale ZwillingslamelJen nach den Tetraederflächen<br />

eingelagert, bei Kristall 6 sind zwei Kristalle, begrenzt von den beiden Tetraedern und<br />

Würfel miteinander verwachsen, bei Kristall 7 drei Individuen, in beide sind ausserdem<br />

noch schmale Zwillingslamellen ' eingelagert. Der Kristall der Figur 8 hat oktaedrische<br />

Gestalt, die heiden Tetraeder sind gleich gross, die Ecken sind durch kleine Würfel-,<br />

die Kanten z. T. wenigstens durch schmale Rhombendodekaederflächen abgestumpft. Mit<br />

dem grossen Kristall ist ein kleinerer (nach links) mit diesem wieder einer verwachsen<br />

und so, dass die drei Dodekaederflächen bei ihnen in eine Ebene fallen, sie sind in der<br />

Abbildung gleich glänzend.<br />

Die Farbe von Zinkblende ist meist braun bis schwarz (Figur 1- 9), gelb bräunlichgelb<br />

(10), rot (12), ölgrün, sehr selten farblos. Manche Vorkommen sind vollkommen<br />

durchsichtig und zeigen dann diamanlartigen Glanz, meist ist Zinkblende durchscheinend,<br />

bis nahezu undurchsichtig, ihr Glanz wird dann metallisch. Bisweilen sind die Kristalle<br />

mit einer dünnen Rinde von Kupferkies überzogen, Figur 11 zeigt einen solchen von<br />

oktaedrischer Form.<br />

Zinkblende ist spröd und spaltet sehr leicht nach den Flächen des Rhombendodekaeders<br />

, sodass man reg~lmäs s ige Spaltungsformen herstellen kann; in Fi(!:ur 9 h:lt<br />

eine solche abgebildet. Die Härte ist 3'/2-4, das spezifische Gewicht etwa 4. Manche<br />

derbe Stücke phosphoreszieren, d. h. geben Funken oder leuchten, wenn sie im Dunkeln<br />

verrieben oder zerkratzt werden.<br />

Reine Zinkblende enthält 67 % Zink und 33°{o Schwefel, ihre Formel ist ZnS,<br />

meist ist aber der Zinkgehalt geringer durch Beimischung: von Eisen (als FeS); ausserdem<br />

enthält sie bisweilen C.aamium, Indium und Galliupl, drei seltene Elemente. Gallium<br />

ist neben Quecksilber das einzige MetalJ, das bei gewöhnlicher Temperatur flüssig sein<br />

kann. Es schmilzt bei 300, bleibt aber bei Zimmertemperatur flüssig, solange es nicht<br />

mit einem Stück des festen Metalls bel'ührt wird.<br />

Bei der Verwitterung entsleht aus Blende Zinkyitriol.<br />

Blende kommt besonders häu6g in derben körnigen und blättrigen Massen, von<br />

Quarz I Kupferkies und Bleiglanz durchwachsen , vor. Bisweilen auch in traubigen und<br />

nierenförmigen Aggregaten, wie in Figur 13 abgebildet, bei solchen ist es aber nicht I.eicht<br />

zu entscheiden I ob sie der regulären Blende oder dem hexagonalen Wurtzit angehören.<br />

Blende tritt wie Bleiglanz in Gängen und Lagern auf, oft mit ihm zusammen.<br />

Einige Fundorte sind: <strong>Das</strong> Erzlager des Rammelsbe rgs bei Goslar, die Gänge von Claustal,<br />

.Andreasberg und Neudorf im Harz. Die Lager im mitteldevonischen Kalk bei Brilon,<br />

in We s tfalen, Gänge im rheinischen Schiefergebirge bei Siegen, Bensberg, Holzappel bei<br />

Nassau, Grube Berghäuschen bei Laasphe (Figur 11). Gänge bei Freiherg in Sachsen,<br />

Schlaggenwald in Böhmen (Figur 4), Kapnik in Ungarn (Figur 10), Rodna in Siebenbürgen<br />

(Figur 5) Lager im unteren Muschelkalk von Beuthen in Oberschlesien, die

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