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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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205<br />

.KimberleY~, , De Beers~, , Bultfontein. , ,On Toils Pan-, ' JagersContein c,' '.KomContein.<br />

und Rndere.<br />

Ganz eiiJenartig ist DUO das Gestein dieser Gruben und seine Beziehung zu' dem<br />

Nebengestein. <strong>Das</strong> Nebengestein besteht aus nahezu horizontal liegenden Schicbten von<br />

Schiefer und Quarzit mit eingeschalteten Lagern von Diabas, das diamanlführende Geslein<br />

hebt sich von diesem scbarf ab I es ist ein zu Serpentin verwittertes Olivingestein<br />

und füllt trichterfö'rmige Vertiefungen aus, die in das Nebengestein bi'3 in unbekannte<br />

Tiefen eingesenkt sind. Es sind Explosionslrichter, erzeugt durch vulkanische Eruptionen,<br />

in ihrer Form den Maaren der Eifel vergleichbar. Ihr Umriss ist kreisförmig oder elliptisch,<br />

ihr Durchmesser beträgt 200-300mj nur wenig erhebt sich ihre Masse über die<br />

Oberfläche, eine Decke von Kalk hat sie gegen die abtragende Wirkung des Wassers geschützt.<br />

<strong>Das</strong> Gestein ist nicht schlackig wie das, welches sonst die KraterölTnungen füllt,<br />

es scheint mehr ein in der Tiefe zerstörtes, völlig zertrümmertes Gestein zu sein, das<br />

durch hochgespannte Wasserdämpfe, die sich durch ihren unwiderstehlichen Druck ge­<br />

.waltsam einen Weg durch die Erdkruste gebahnt und die Explosionslrichter ausgeblasen<br />

haben, an die Oberfiöche befördert wurde. Bei nachlassendem Druck und verminderter<br />

Temperatur haben sich die Dämpfe verdichtet und haben mit dem zertrümmerten Gesteinsmaterial<br />

Schlammmassen gebildet, die die Trichter bis zum Rande ausgefüllt<br />

haben. <strong>Das</strong> Gestein bat jetzt in der Hauptsache die Zusammensetzung von Serpentin,<br />

wasserhaltigem Magnesiasilikat , was darauf hindeutet, dass es ursprünglich ein Olivingestein,<br />

wasserfreies Magnesiasilikat war. Seine Farbe ist in grösserer Tiefe blau bis<br />

schiefergrau, es heisst der blaue Grund, ~blue ground. - zwei Stücke mit Diamant sind<br />

in Figur 4 und 5 abgebildet -, in den oberen Teilen der Kraterfüllung, etwa 25 m tief,<br />

ist das Gestein durch die Atmosphärilien oxydiert, es ist gelb geworden und heisst der<br />

gelbe Grund, ' yellow groundc. Vielleicht ist das Gestein der Figur 6 auf Tafel 41 solch<br />

gelber Grund. Begleitmineralien des Diamanten sind ein schön durchsichtiger, Kaprubin<br />

genannter Granat, Enstatit, Chromdiopsid und Titaneisen.<br />

Der Gewinnung des Diamanten kommt die lockere BeschalTenheit des blauen<br />

Grundes sehr zu statten, er kann verhältnismässig leicht abgebaut und zum Auswaschen<br />

vorbereitet werden. Auf 100- 200 m Tiefe wird das Gesteio durch Tagebau abgebaut,<br />

bei grösserer Tiefe tritt regelrechter Bergwerksbetrieb ein, ein Schacht führt in die Tiefe,<br />

von diesem Querstollen in deo blauen Grund. Der gerärderte blaue Grund bleibt erst auf<br />

den .Floorsc ausgebreitet ein Jahr lang liegen, bis er zerfällt, darauf wird er den Waschapparaten<br />

fiberliefert. die so eingerichtet !lind, dass sie die schwereren Mineralien, darunter<br />

Diamant zurückhalten; zuletzt kommen diese auf Schüttelsiebe, die mit einem besonderen<br />

Fett bestrichen sind" an dem merkwürdigerweise nur der Diamant, aber nicht die andern<br />

Mineralien kleben bleiben.<br />

Onter den so gewonnenen Diamanten befinden sieb ausser den unversehrten<br />

Kristallen auch Splitter, jedenfalls bei der Eruption zersprungene Diamanten, denn sie<br />

sind nicht etwa bei der Aufbereitung zersprungen, sondern finden sich als Bruchstücke<br />

im blauen Grund und immer sucht man vergehlieh nach den zusammengehörenden Teilen<br />

eines und desselben zerstückelten Kristalls. Wir haben ja ges·ehen, dass manche ohne<br />

äussere Veranlassung zerspringen, und so werden andere bei der Eruption zersprUngen<br />

sein; dies 'mag damit zusammenhängen, dass sie durch die Eruption aus grosser Tiefe<br />

plötzlich an die Oberfläche gelangten und durch die starke Druckverminderung ihr<br />

Bestand gefährdet wurde. Wegen des Spannungszustandes, in dem sie sich befinden,<br />

würde eine Verletzung vollständiges Zerbersten zur Folge hllhen; diese Diamanten können<br />

daher nicht geschliffen werden. Sie besitzen in der Regel schwach rauchgraue Farbe<br />

mit sehr lebhaftem G).anz, es sind die .sIDoky stooeSe . . Wenn man ihren Spannungs-

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