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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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123 -<br />

Massen, die blassgelb und dicht, oft schaUg sind und in den oberen Teufen der Galmeilager<br />

sich finden, freilich nicht häufig, das Mineral ist daher bei weitem · kein so wichtiges<br />

Erz als Zinkspat, es findet sich besonders bei Cumillas und Udlas in der Provinz Santander<br />

in Spanien.<br />

Verhüttung. <strong>Das</strong> metallische Zink schmilzt schon bei 420 11 und verdampft bei<br />

950°, es kann daher aus seinen Erzen nicbt als geschmolzenes Zink abgeschieden werden,<br />

weil die Temperatur, die durch Verbrennung erzeugt wird, höher ist, als der Siede"7<br />

punkt des Metalls; es wird - ähnlich wie Schwefelblüte - durch Destillation gewonnen.<br />

Zunächst wird das Erz in Zinkoxyd übergeführt, was bei ZinKspat am leichtesten geht,<br />

da einfache Erhitzung genügt, um aus ihm die Kohlensäure auszutreiben; bei Zinkblende<br />

ist dies schon schwieriger, weil sie leicht in schwefelsaures Zink übergeht, was vermieden<br />

werden muss; sie wird in besonders konstruierten Oefen so erhitzt, dass ihr Zink in Zinkoxyd,<br />

ihr Schwefel in schweflige Säure übergeht, die entweder durch hohe Kamine in<br />

die Luft geführt oder in besonderen Behältern aufgerangen und zu Schwefelsäure verarbeitet<br />

wird. <strong>Das</strong> Zinkoxyd wird in Retorten aus feuerfestem Ton, den Muffeln, mit Kohle<br />

erhitzt, durch diese reduziert und das verdampfende Zink wird in besonderen Vorlagen<br />

aufgefangen. Hierbei tritt ein besonderer Verlust dadurch ein, dass sich das Zink bei der<br />

hohen Temperatur mit der Tonerde des Tons verbindet und Zinkspinell bildet, aus dem<br />

das Zink nicht mehr gewonnen werden kann, das Material wird zur Strassenbeschotterung<br />

benützt! Man hat berechnet, dass hierdurch in Oberschlesien allein ein jährlicher Verlust<br />

von etwa 44-45 Millionen Kilogramm Zink im Werte von über 7 Millionen Mark eintritt.<br />

Man müsste, um dies zu verhüten, Muffeln aus gebrannter Magnesia oder aus Korund benutzen,<br />

dies wird aber wohl aus anderen Gründen nicht möglich sein.<br />

Verwendung. Zink wird benutzt als Riech, zum Decken von Häusern, zu Ornamenten<br />

und zu Haushallungsgegensländen; ferner zum Verzinken von Eisen als Schutz<br />

gegen Rost; Zink oxydiert sich freilich auch, aber nur an der Oberfläche und bildet somit<br />

einen wirksamen Schutz gegen die Wirkung der feuchten Luft. Zink wird vielfach bei<br />

galvanischen Elementen benutzt, indem Zink und Kupfer in die Lösungen ihrer schwefelsauren<br />

Salze, die durch eine poröse Zelle von gebranntem Ton voneinander getrennt sind,<br />

eingetaucht und durch einen Kupferdraht leitend miteinander verbunden werden. Aus<br />

der Lösung von Kupfervitriol wird alsdann Kupfer abgeschieden, Zink ge-bt in Lösung<br />

und durch den Leiter geht während die!!es Vorgangs ein elektrischer Strom von dem<br />

Kupfer nach dem Zink; man nennt ein solches Element nach seinem Erfinder eine<br />

Daniellscbe Kette. Die wichtigsten Legierungen von Zink mit Kupfer haben wir bei<br />

diesem (Seite 104) genannt.<br />

Von Zinkverbindungen wird Zinkoxyd unter dem Namen Zinkweiss als Malerfarbe<br />

benutzt, deckt aber weniger als Bleiweiss. Aus einer Mischung von Zinkvitriol und Schwefelbaryumlösung<br />

wird eine weisse Farbe dargestellt, die als Griffiths-Weiss oder Lithopone<br />

im Handel geht. Chlorzink dient zum Imprägnieren von Eisenbahnschwellen , die hierdurch<br />

vor der Zerstörung durch Pilze geschützt werden.<br />

Enthielten die verhütteten Zinkerze Cadmium, so geht bei der Destillation zuerst<br />

dieses über, da es schon bei 770° siedet. Legierungen von Cadmium zeichnen sich durch<br />

besonders leichte Schmelzbarkeit aus, eine der bekanntesten ist das Woodsche Metall<br />

(siehe bei Wismut Seite 128). Eine Legierung von 50% Blei, 27,5 % Zinn und 22,5%<br />

Cadmium eignet sich vorzüglich zu ClicMs. Mit Schwefel bildet Cadmium eine schöne<br />

gelbe Verbindung, die durch Fällen einer Cadmiumsalzlösung mit Schwefelwasserstoff erhalten<br />

wird und als Cadmiumgelb als Oel- und Wasserfarbe verwendet wird. Durch<br />

Fällung von Cadmiumsulfat mit Baryumsulfid entsteht eine Mischfarbe, die als Papierfärbemittel<br />

gebraucht ~ird. Ein Amalgam von Cadmium und Quecksilber wird in der Zahn-

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