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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 83<br />

jährliche Silbergewionung beträgt etwa 5000 kg. In Amerika ist Mexiko aU8serordentlich<br />

reich an Silber, zwei Stücke frischen Silbers aus der Umgebung von Guanajuato sind<br />

in den Figuren 10 und 11 abgebildet, ebenso die Vereinigten Staaten, besonders<br />

bemerkenswert ist das Zusammen vorkommen von Silber mit gediegenem Kupfer in dem<br />

Melaphyrmandelstein am Lake superior im Staate Michi!!an.<br />

1m ganzen ist gediegen Silber viel weniger verbreitet als ged iegen Gold, das meiste<br />

Silber wird aus seinen Verbindungen mit Schwefel, Antimon und Arsen gewonnen und<br />

an aUen den genannten Fundorten (mit Ausnahme des Lake superior) kommen die Silbererze<br />

gleichzeitig mit dem gediegenen Silber vor, meist S0, dass das gediegene Silber in<br />

den oberen Teufen auftritt, in grösserer Teufe die Erze überwiegen. <strong>Das</strong> Silber in dem<br />

Ausgehenden der Gänge ist naturgemäss zuerst gefunden worden und hat dem Menschen<br />

die Schätze verraten, die in der Tiefe verborgen sind.<br />

Die Produktion von Silber und seine Verwendung werden wir nach Besprechung<br />

der Silbererze aurrÜhren.<br />

Silbererze.<br />

Die Silbererze enthalten ausser Silber entweder Schwefel, Antimon, Arsen oder,<br />

seltener, Chlor, Brom, Jod und bald nur eins von diesen Elementen, bald mehrere. Wir<br />

rühren von ihnen vor: Silberglanz, Antimonsilber, die Rotgültigerze, Stephanit und Silberhornerz,<br />

ausserdem Argyrodit, weil in diesem das Element Germanium entdeckt worden ist.<br />

Ein wichtiges Silbererz ist ausser diesen POlybasit, der äusserlich dem Stephanit ähnlich<br />

sieht und dieselben Bestandteile wie dieser, nur in anderem Mengenverhältnis enthält.<br />

Bleiglanz, der Silber nur als fremde Beimischung enthält und den wir bei den Bleierzen,<br />

und Fahlerz, das wir bei den Kupfererzen kennen lernen werden, seien hier<br />

nur genannt.<br />

Silberglanz oder Argentit nimmt nach seinem Silbergehalt unter den Silbererzen<br />

die erste Stelle ein, denn er enthält 87,1 % Silber neben 12,9 % Schwefel und ist dabei<br />

immer sehr rein, so dass z. B. die Analyse eines Kristalls von F reiberg 87,09 % Silber<br />

ergeben hat; seine Zusammensetzung wird durch die Formel Ag 2<br />

S ausgedrückt. Wenn<br />

man etwas Silberglanz mit Soda auf Kohle zusammenschmilzt, erhält man ein Silberkorn,<br />

während die Schmelze auf einer Silbermünze, mit Wasser befeuchtet, einen schwarzen<br />

Fleck erzeugt, ein Beweis, dass der Schwefel aus dem Mineral in sie übergegangen ist.<br />

Auf diese Weise werden die Bestandteile von Silberglanz am bequemsten nachgewiesen.<br />

Silberglanz ist dunkelbleigrau bis schwarz und lässt sich wie Blei schneiden, hämmern<br />

und prägen; aus grösseren Stücken, wie sie in Sachsen manchmal gefund en sind, hat<br />

"man Schnitzereien angefertigt und König August von Polen hat Denkmünzen mit seinem<br />

Bildnis daraus prägen lassen. Wegen dieser Gescbmeidigkeit haben ihm die ungarischen<br />

Bergleute den Namen Weichgewächs gegeben. Sehr wenig zu den Eigenschaften unseres<br />

Erzes passt der alte Name Glaserz, denn es ist weder durchsichtig, noch spröde oder<br />

hart, der Name Glanzerz wäre schon zutreffender, wenn es auch von anderen Erzen an<br />

Glanz übertroffen wird. An der Oberfläche ist Silberglanz rast immer matt, die frische<br />

Schnittfläche ist glatt und glänzend, die Härte ist gering, wenig über 2, das spezifii:lche<br />

Gewic)J.t beträgt 7,35.<br />

Silberglanz kristallisiert regulär, seine häufigste Form ist Würfel mit Oktaeder<br />

(Tafel 8, Figur 3, 4, 6), oder Oktaeder mit Würfel (Figur 5), seltener ist das Oktaeder<br />

(Figur 7) für sich oder ein Ikositetraeder. Die Kristalle sind wenig scbarf, die Fläcben<br />

oft gewölbt und drusig (Figur 6 und 7); Wachstumsformen kommen vor, sind aber

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