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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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das Kupfer durch andere Metalle ersetzt ist. Der Silbergeball steigt bis zu 25 % , Arsen<br />

fehlt in silberreichen Fahlerzen völlig. Der Quecksilbergehalt beträgt in manchen bis zu<br />

16 % • Als Verwiuerungsprodukt bildet sich besonders Kupferlasur, Malachit, seltener dazu<br />

noch Antimonocker.<br />

Vor dem Lötrohr auf Kohle schmilzt Fahlerz leicht und gibt Antimonbescblag; das<br />

Kupfer erkennt man am besten daran, dass das abgeröstete Korn, mit Salzsäure befeuchtet,<br />

die Flamme des Bunsenbrenners blau färbt; Arien gibt sicb durch den knoblaucbarligen<br />

Geruch zu el'kennen, Schwefel weist man am sichersten durch Zusammenschmelzen<br />

mit Soda und die Beparreaktion nach.<br />

Fahlerz findet sich in Kristalhm und derben Massen aufGängen begleitet von Kupferkies,<br />

Zinkblende (TafeI20,'Fj~ur ,10), Schwefelkies, Quarz (Tafel 12, Figur 4) und Eisenspat.<br />

Schöne Kristalle findEm sieb auf den Erzgängen bei Claustal (Figur 3), die mit<br />

Kupferkies überzogenen (Fig. 6) auf der Grube Zilla bei ClaustaL Flächenreiche Kristalle,<br />

oft rissig und geborsten (Figur 2), sind auf der Grube Aurora bei Dillenburg vorgekommen,<br />

kleine Kristalle mit derbem Fahlerz flOden sich bei Müsen, ausgezeichnet schöne und<br />

scharfe Krislalle auf Grube Georg bei Ho r hau sen im Bezirk Koblenz. Auch auf den<br />

Erzgängen in Sachsen tritt Fahlerz auf.<br />

Durch Grösse ausgezeichnete Kristalle kommen von dem Berge Botes in Siebenbürgen<br />

(Figur 1), ein besonders reicher Fundort für schöne Fahlerzkristalle sind die Erzgänge<br />

bei Kapnik in Ungarn. Quecksilberfahlerz ist auf den Quecksilberlagern in der bayrischen<br />

Pfalz vorgekommen und findet sich bei Schwaz in Tirol, während das vom Kleinkogel<br />

bei Brixlegg in Tirol (Figur 5) als quecksilberfrei angegeben wird.<br />

In England findet sich Fahlerz auf den Erzgängen in Cornwall und Devonshire,<br />

auch Arsenfahlerz , Te n Da n ti t genannt, ist hier verbreitet; bei Sl Austeil kommen mit<br />

Kupferkies überzogene, bunt angelaufene Kristalle vor, ähnlich denen von ClaustaJ.<br />

In Russland sind Fahlerzkristalle auf den Wassiljewskischen Gruben im Oral,<br />

auf den Goldgängen von Beresowsk vorgekommen, aber im ganzen selten.<br />

Zahlreich sind die Fundorte von Fahlerz in Chile, Peru und Bolivia, auch in den<br />

Vereinigten Staaten ist Jo'ahlerz nicht selten.<br />

Bournonit entbält ausser den Bestandteilen des . Antimonfahlerzes noch Blei,<br />

seine einfachste Formel ist CuPbSbS,i im Vergleich mit der von Fahlerz kann mall annehmen,<br />

dass zwei Atome des einwertigen Kupfers durch ein Atom des zweiwertigen<br />

Bleis ersetzt seien. EI' enthält 130/0 Kupfer, 42,50/0 Blei, 24,7 % Antimon und 19,8%<br />

Schwefel, ist also zugleich Kupfer- und Bleierz.<br />

Seine Kristalle gehören dem rhombischen System an; der in Fig~r 7 der Tarel 12<br />

abgebildete, durch die Textfigur 115 näher erläuterte Kristall ist lafeHg nach der Basis (e),<br />

die grosse Fläche nach vorn (0) ist das Makrodoma p~, die nach<br />

Flg. 1I ~.<br />

d,er Seite (u) das Brachydoma Pas, die schmale dazwischen (u) ist<br />

eine Fläche der Pyramide ! P.<br />

So einfache Kristalle sind im<br />

ganzen selten, meist sind viele Kristalle parallel oder zwillingsartig<br />

miteinander verwachsen, so dass zwischen den einzelnen<br />

Bnnrunnit.<br />

einspringende Winkel entstehen (Tafel J2, Figur 8 und 9). Wegen dieser Ausbildung wird<br />

das Mineral auch R ä dei erz genannt.<br />

Bournonit ist metallisch glänzend und grau (Figur 8), oder mehr schwarz und<br />

dann malt (Figur 9). Die Härte ist geringer als die von Fahlerz, ungertihr 3, das spezifische<br />

Gewicht 5,8.<br />

Vor dem Lötrohr erkennt man das Blei an seinem gelben Beschlag, die andern<br />

Bestandteile wie bei Fahlerz.

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