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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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21<br />

horizontal eine Symmetrieebene hinginge, dem widersprechen aber die Aelzfiguren am Quarz,<br />

die wir an dem Kristall Fig. 3 der Tar. 55 wahrnehmen und die hier ganz ungewöhnlich gross<br />

und deutlich sind. Sie liegen schief auf jeder Säulenfläcbe und beweisen durch ihre Lage. \<br />

dass über die Säulenfläche weder senkrecht noch horizontal eine Symmetrieebene hingeht,<br />

denn wäre dies der Fall, so müssten die Ätzfiguren aufrecht stehen oder w8grecbt<br />

liegen. So erkennen wir aus Ätzfiguren I dass der Quarz weniger symmetrisch ist. als<br />

er Dach der Form des in Figur 8 auf Tafel 1 abgebildeten Kris talles scheinen möchte, er<br />

ist hexagonal, besitzt aber gar keine Symmetrieebene.<br />

Beschreibung der Kristallformen.<br />

Wenn wir eine einfache Kristallform beschreiben wollen, denken wir sie uns in<br />

idealer Regelmässigkeil ausgebildet , d. h. die Flächen, welche physikalisch gleich sind;<br />

nehmen wir als gleich gross ao, betrachten ihren Umriss, messen den Winkel, den sie.<br />

miteinander einschliessen und sehen zu, in welchem Verhältnis sie die Achsen schneiden.<br />

on kann man dies Verhältnis direkt mit dem Auge ablesen, öners muss man es aus den<br />

gemessenen Winkeln berechnen, was wir immer als geschehen annehmen.<br />

In einer Kombination sind physikalisch verschiedene Flächen vereinigt und meist<br />

so, dass die der einen Form grösser sind als die der andern. Diese vorherrschende<br />

Form nennt man den Träger der Kombinalion und beschreibt nun die Kombination, in ­<br />

dem man angibt , in welcher Weise die Gestalt der vorherrschenden Form durch die<br />

anderen Flächen geändert ist Welchen Formen diese anderen Flächen angehören, erkennt<br />

man bei einiger Übung aus ihrer Lage am Kristall oder indem man ih r Parameterverhältnis<br />

l.U ermitteln sucht. Bei der Beschreibung von Kombinationen bedient Jna n<br />

sich einiger einfachen Ausdrücke, man sagt, eine Ecke oder Knnte einer KristalJrorm sei<br />

abgestumpft, Figur 21, 22, wenn sie durch eine Fläche ersetzt ist, eine Knnte sei zugeschärft,<br />

Figur 23, wenn an ihr zwei neue Flächen auftreten, eine Ecke sei zugespitzt, Figur 24, wenn<br />

an ihr andere Flächen auftreten, zweiflächig zugespitzt, wenn zwei, vierßächig zugespitzt,<br />

wenn vier Flächen an ihr auftreten und gibt dabei noch an, ob diese Flächen von den<br />

Flächen der vorherrschenden Form oder von ihren Kanten aus aufgesetzt sind.<br />

Wir haben den Kristall in Figur 3 auf Tafel 1 als Kombination bereits kennen<br />

gelernt, um sie zu beschreiben würden wir sagen, Träger der Kombination ist der Würrel,<br />

seine Ecken sind durch die Flächen des Oktaeders abgestumpft.<br />

Reguläres System.<br />

Die Kristalle des regulären Systems sind nach drei aureinandcr senkrechten Richtungen<br />

gleich ausgebildet, das Achsenkreuz bes tebt daher aus drei gleichen, aufeinander<br />

senkrechten Achsen. Wir betrachten zuerst die Holoeder und dann die hieraus ableitbaren<br />

Hern ieder.<br />

Oie Kri stalle besitzen neun Symmetrieebenen, drei gehen den Würfelßäehen, sechs<br />

den Flächen des Rhombendodekaeders parallel. Es gibt sieben, durch ihre Gestalt wesentlich<br />

verschiede:le Formen:<br />

1. <strong>Das</strong> Oktaeder, Figur 14, ist von acht gleichseitigen Dreiecken begrenzt, die sich<br />

unter einem Winkel von 109 f1 28' 16/1 schneiden; die Achsen gehen von Ecke zu Ecke, eine

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