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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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241<br />

schied liegt Russer in der Farbe in der chemischen Zusammensetzung und der Art des<br />

Vorkommens. PYfOP ist ein Magnesiatongranat, der ausser Eisen immer auch Chrom<br />

(2-6°/, Chromoxyd) beigemischt enthält und er kommt immer in Olivingesteioen oder<br />

dem daraus durch Verwitterung entstandenen Serpentin vor (Tafel 41, 16) und hierin niemals<br />

in Kristallen , sondern in regellosen Körnern , deren Durchmesser sehr seilen mehr<br />

als einen Centimeter, meist nur einige Millimeter beträgt. Bei vollständiger Verwitterung<br />

des Gesteins gelangt Pyrop in den Boden oder auf Seifen, woraus er allein gewonnen wird.<br />

Sein spezifisches Gewicht 1st a, 7--3, 78, bleibt also noch erheblich unter dem des<br />

Almandin.<br />

•<br />

Die seit alter Zeit bekannten Fundstätteu liegen in Bö h me 0, darum heisst Pyrop<br />

auch Bö h m is c he r G ra n a 1. <strong>Das</strong> granatführetIde Gebiet nimmt am Südahhang des Mittelgebirges<br />

und nördlich vom Egerfiuss 70 qkm ein, von denen ein Zehntel als reich bezeichnet<br />

werden kann; es ist die Gegend westlich von Trebnitz, südwestlich von Leitmeritz und<br />

die isolierte Partie von Meronilz und ein kleines Gebiet in Sachsen; von hier, aus Zöblitz,<br />

stammt der in Figur 16 der Tafel 47 abgebildete Pyrop in Serpentin, von dem er durch eine<br />

schmale Zone ch loritischer Substanz getrennt ist. Die granattührend en Schotter sind in<br />

Böhmen his zu 7 m miichtig und der Granat ist begleitet von Zirkon, Ceylanit, Korund, Turmalin,<br />

Olivin, Opal und andern Mineralien. Die Pyropkörner befanden sich zuerst im Serpentin,<br />

dann gelangten sie bei einer Eruption in einen vulkanischen Tuff, von bier aus in diluvialen<br />

Schotter und zum Teil noch einmal in die jetzigen alluvialen AblAgerungen, so dass wir<br />

sie heute nut ihrem vierten Aufenthaltsorte anlreffen. Aus diesen Ablagerungen wird der<br />

Py rop durch Graben gewonnen. Die meisten sind so klein, dass 600 und mehr auf ein Lot<br />

(I6 t /! g) geben, erbseogrosse Steine sind scbon seiten. Der Preis ricbtet sich, da sie alle<br />

gleich rein und gleich gefärbt sind, wesentlich nach der Grösse und während die kleinen<br />

nicht viel mehr kosten, als der Arbeitslohn beträgt, steigt der Wert mit der Grösse<br />

ganz erheblich,<br />

Die Granalindustrie in Böhmen (Hauptsitz Turnau aß der Iser) ist der Achatindustrie<br />

von Idar und Oberstein vergleichbar, hier wie da findet der grösste Teil der<br />

Bevölkerung in der Steinindustrie lohnende Beschäftigung. hier wie da grü ndet sich die<br />

Industrie auf ein einheimisc;hes Produkt, und hier wie da hat sie sich auf fast alle andern<br />

Edelsteine ausgedehnt und die böhmischen Schleifereien machen durch die billigen Arbeitslöhne<br />

~enen in Idar und Oberstein ernstli-eh Konkurrenz.<br />

Der böhmische Pyrop wird an Schönheit und Grösse noch übertroffen von einem<br />

gleichfalls chromhaltigem Magnesiagraoat , der mit Diamant in Südafrika vorkommt und<br />

der nls Kaprubin im Edelsteinhandel bezeichnet wird. Er ist rein carminrot, besilzt<br />

ausgezeichneten Glanz, starkes Feuer, glühende Farbe, es ist dcr wertvollste Granat.<br />

Wie der Pyrop kommt er ebenfalls nur in eckigen Körnern vor und findet sich mit heller<br />

rotem Pyrop und den bei Diamant (Seite 206) genannten Mineralien in der blauen Erde<br />

der -dry di ggings< und in den Sanden der -river diggings< , aber immer verhältnismässig<br />

seiten.<br />

'<br />

Demantoid und Melanit. Wir vereinigen hier zwei Granaten, die zwar sehr verschieden<br />

gefärbt, aber in der Hauptsache gleich zusammengesetzt sind, den grünen Demantoid<br />

und den ·schwarzen Melanit, beides sind. Kalkeisengranaten, der Melanit enthält ausser<br />

den sonstigen Bestandteilen des Granats noch Titansäure. 0 e man to i d ist durchsichtig,<br />

hell gelblichgrü n bis tief smaragdgrün, hat ein spezifisches Gewicht von 3,83 und kommt<br />

in Körnern und nierenförmigen Knollen auf Kluflßächen serpentinartiger Gesteine oder auf<br />

Goldseifen vor, Seine eigentliche Heimat ist der Ural, wo hellgrüne bis farblose Gerölle<br />

in den Goldseifen von Niscbne-Tagilsk, schön gefärbte Körner in Serpentin am Bache<br />

Bobrowka im Bezirk von Syssersk vorkommen. Diese kommen in neuester Zeit in grosser<br />

B r&n na ... Ine .... lrtloh.<br />

BI

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