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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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60<br />

Durch diese Zeichen wird in der angedeuteten Weise die Zusammensetzung der<br />

Verbindungen a usgedrückt So ist die Formel für Steinsalz Na CI und bedeutet, die<br />

Verbindung besteht aus einem Atom Natrium und einem Atom Chlor und 22,88 Gewichtsteile<br />

Natrium sind mit 35,18 Gewichtsteilen Chlor verbunden. Die Formel Fe S~ für<br />

Schwefelkies drückt aus, die Verbindung besteht aus einem Atom Eisen und zwei Atomen<br />

Schwefel und 66,0 Gewichtsteile Eisen sind mit zweimal 31,83 = 63,66 Gewichtsteilen<br />

Schwefel verbunden.<br />

Um die Formel für eine Verbindung aufstellen zu können, muss man bestimmen,<br />

welche Gewichtsmen~e von jedem einzelnen Element in einer bestimmten Gewichlsmenge<br />

(in 100 GewichtsteiJen) der Verbindung enthalten ist. So wurde man finden, dass 100 gr<br />

von vollkommen reinem Schwefelkies 46,58 gr Eisen und 53,42 gr Schwefel enthalten.<br />

Diese Werte werden durch die Atomgewichte der Elemente dividiert und die erhaltenen<br />

Zahlen geben an. in welchem Verhältnis die Atome der ein7.0elnen Elemente in der Verbiodung<br />

vereinigt. sind. Wir erhallen so für Schwefelkies 4,,-6 5<br />

,5 5<br />

8 = 0,84 und 53,42 = 1,68,<br />

!} , 31,82<br />

die · beiden Zahlen 0,84 und 1,68 "erhalten sich aber wie 1: 2, d. h. in Schwefelkies<br />

kommen auf 1 Atom Eisen 2 Atome Schwefel.<br />

'Die Aneinanderreihung der einfachsten Verbältniszahlen und der Zeichen für die<br />

Elemente stellt die Formel dar, sie ist also fiir Schwefel]ties Fe S2'<br />

Dimorphie und Isomorphie.<br />

o i mol' phi e. Bisweilen findet man, dass dieselbe chemische Verbindung oder<br />

auch dasselbe Element in verschiedener Form und mit verschiedenen physikalischen<br />

Eigenschaften kristallisiert. So kristallisiert kohlensaurer Kalk am häufigsten hexagonalrhomboedrisch<br />

und beisst Kalkspat, Tafel 72 und 73; er kristallisiert aber auch rhombisch<br />

und heisst dann Aragonit, Tafel 74; während Kalkspat sehr deutlich nach den<br />

Rhomboederßächen spaltet, besitzt Aragonit keine deutliche Spaltbarkeit; Kalkspat ist<br />

optisch einacbsig (Figur 1, Tafel 4), Aragonit optisch zweiachsig (Figur 3 und 4, Tafel 4),<br />

das spez. Gewicht von Kalkspat ist 2,75, das von Aragonit 2,9. Kohlenstoff ist als Dia ...<br />

mant regulär, durchsichtig, schwer und hart, als Graphit hexagonal, undurchsichtig, leicht<br />

und weich; auf Tafel 41 haben wir diese beiden Mineralien vereinigt. Solche Substanzen,<br />

die bei gleicher chemischer Zusammensetzung in verschiedenen Formen mit verschiedenen<br />

Eigenschaften kristallisieren, werden dimorph genannt, die Erscheinung Oi m 0 rp h ie.<br />

Bisweilen kommt eine Substanz nicht nur in zwei, sondern in mehreren verschiedenen<br />

Formen (die man als ihre Modifikationen bezeichnet) vor, die Erscheinung heisst dann<br />

auch Polymorphie. Ein Beispiel hierfür werden wir , bei Rulil, Anatas und Brookit auf<br />

Tafel 39 kennen lernen.<br />

Unter 150m 0 r p h ie versteht man die Erscheinung, dass verschiedene Mineralien<br />

eine analoge chemische Zusammensetzung und zugleich ähnliche Kristallform besitzen.<br />

Z. B. sind Magnesit Mg CO s und Eisenspat Fe CO s isomorph, da sie analoge Zusammensetzung<br />

haben und beide in ähnlichen Rhomboedern kristallisiel'en. Isomorphe Substanl;en<br />

besitzen die weitere Eigentümlichkeit, dass sie gleichzeitig an der Zusammensetzung eines<br />

Kristalls teilnehmen können, 50 dass die eine Substanz eine entsprechende Menge der<br />

andern vertritt; in Eisenspat z. B. wird ein Teil des Eisens oft durch Magnesium vertreten;<br />

derartige isomorphe Mischungen sind unter den Mineralien ausserordentlich häufig.<br />

Seltener findei man in der Natur isomorphe Fortwachsungen, die dadurch entstehen, dass

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