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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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267<br />

und x eine Pyramide sein. Die Vorschläge, die von den Kristallograpben zur Aufslellung<br />

der Kristalle gemacht sind, geben darauf aus, den Flächen möglichst einfache Zeichen zu<br />

geben, weichen aber oft untereinander ab, wenn mehrere Aufstellungen gleichberechtigt sind.<br />

Die Farbe, die in Figur 10 der Tafel 51 recht gut getroffen ist, ist nelkenbraun,<br />

bräunlicbviolelt, aber auch perlgrau und pßaumenblau, der Glanz lebhafler Glasglanz;<br />

bisweilen sind die Kristalle mit Chlorit bestäubt und dann weniger durchsichtig, malt und<br />

blaugrün (11,12). Besonders stark ist bei Axinit der Dichroismus, und die verschiedenen<br />

Farbentöne, die aus der Figur 10 herausleuchten, beruhen zum Teil hieraur. Je nach der<br />

Richtung, in der man durch einen Kristall hindurchsieht, erscheinen die Bilder in der<br />

dichroskopischen Lupe zimmtbraun und olivengrün oder violblau.<br />

Die Härte ist 6-7, daf> spezifische Gewicht 3,3. <strong>Das</strong> Mineral lässt sich ziemlich<br />

leicht schmelzen und färbt hierbei die Flamme schwach grün, es gibt sich hierdurch ein<br />

Gehalt an Bor zu erkennen. Die chemische Zusammensetzung ist wieder rechl kompliziert,<br />

der Axtnit von Bourg d'Oisans enthält 41,5 010 Kieselsäure, 4,6 °/0 Borsäure, 17,9 010 Tonerde,<br />

3,9 °/u Eisenoxyd , 4,0 °/0 Eisenoxydul, 3,8 °/0 Manganoxydul , 21 ,7°/u Kalk , 0,7 °/0<br />

Magnesia und 2,2 °/0 Wasser, man kann die Zusammensetzung durch die Formel:<br />

H (Ca, Fe, Mn)sA1 2 B Si. Ol ft ausdrücken.<br />

Axinit findet sich besonders auf Klüften von Diabas und Hornblendeschiefer; der<br />

älteste bekannte Fundort ist Bourg d'Oisans im Daupbine, von hier ist die in Figur 10<br />

abgebildete Stufe. Die heiden isolierten, mit Chlorit bestäubten Kristalle stammen aus<br />

der Schwciz, vom Piz Valatscba am Scopi in Graubünden (11) und vom .Mte. Prosa<br />

am Gotthard, nördlich von dem Hospiz (12). Andere bekannte Fundorte sind Treseburg<br />

im Harz, Thum in Sachsen, Botallak bei SI. Just in Cornwall , Kongsberg in Norwegen etc.<br />

Verwen dun g. Klare Kristalle werden bisweilen als Schmuckstein geschliffen,<br />

man findet sie aber doch nur sehr selten im Handel. Sie lassen sich an ihrer eigentümlich<br />

braunen Farbe und ihrem Dichroismus leicht von allen andern braunen Steinen unterscheiden.<br />

Lasurstein.<br />

Lasurstei n oder Lapis lazuli ist ein durch blaue Farbe ausgezeichneter, nahezu<br />

undurchsichtiger Stein j am reinsten ist seine Farbe in den allerdings sehr seltenen Kristallen,<br />

von denen wir einen der schönsten in den bei den Abbildungen Figur 11 a und b auf Tafel 62<br />

vorführen. Es ist ein reguläres Rhombendodekaeder mit Oktaeder und sehr schmalen<br />

Flächen des Ikosiletraeders 202, ein durch Grösse und Form gleich ausgezeichneter Kristall.<br />

Sonst tritt Lasurstein immer in unregelmässig eckigen Körnern mit andern Mineralien<br />

gemengt auf, bald so, dass Lasurstein, bald so, dass eins der andern Mineralien überwiegt,<br />

ein ganz typiscbes Stück ist in Figur 12 der Tafe162 abgebildet; die blauen Partien<br />

sind Lasurstein, die weissen und braunen sind Kalk, der mit dem Lasurstein innig gemischt<br />

ist, das weisse ist reiner Kalk, das braune durch Brauneisen gefärbter Kalk, die<br />

gelben metallischen Punkte sind Körner von Schwefelkies, die zum Teil in Brauneisen<br />

umgewandelt sind und eben hierdurch den Kalk braun gefärbt haben. Die beste Farbe<br />

von Lasurstein ist die dunkelblaue, wie in den hier abgebildeten Stücken, und der Stein<br />

ist wieder um so besser, je weniger braune und weisse Stellen er enthält; vnn diesem<br />

Ge~icbtspunkt aus ist das abgebildete Stück nicht als fe in ste Art zu bezeichnen, aber ich<br />

habe gerade dieses gewählt, weil es für Lasurstein so recht charakteristisch ist. Andere<br />

Arten sind heller blau, bei manchen geht die Farbe auch ins rötlich violette, andere sind<br />

grün, aber nur die dunkelblaue Farbe ist heliebL Diese blaue Farbe bleibt auch erhalten,<br />

Braun, MlueraJreich.<br />

aa

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