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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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286<br />

Feueropal wird im ganzen wenig geschliffen, die Steine bekommen l!'acetlen­<br />

I:ichlifT, die grosse Tafelfläche wird manchmal ganz flach gewölbt geschliffen, es iOind recht<br />

feurige, wirkungsvolle und nicht ganz billige Steine.<br />

Hya11th ist farblos, glasartig, beisst darum auch Glasopal und hat rundliche Oberfläche,<br />

bald bildet er nur einzelne kleine Tropfen, die wie Tautropfen auf anderen Mineralien<br />

sitzen, bald traubige Partien (Tafel 68, 4), die auf dem Gestein aufgewachsen sind, bald<br />

dünne Krusten, die die Oberfläche des Gesteins wie eine Glasur überziehen. So findet<br />

er sich im Basalt von Steinheim bei Hanau, an der Limburg im Kaiserstuhl bei Freiburg<br />

i. B., bei Waltsch in Böhmen und an manchen andern Orten, fast immer auf basaltischen<br />

Gesteinen. Ihm ähnlich aber weniger klar ist der Perlsinter von St. Fiora in<br />

Toscana, so genannt, weil der Schimmer an den der Perl~n erinnert.<br />

Halbopal (Tafel 58, 1) ist matt, weiss oder gelblich, nur an den Kanten durchl:icheinend,<br />

die Bruchfläche ist Illuschlig, er ist der Typus eines amorphen Minerals.<br />

Findet sich als Ausscheidung auf KIMten im Basalt von Steinheim bei Hanau. Zwischen<br />

Halbopal und dem, was man gemeinen Opal nennt, besteht kein wesentlicher Unterschied.<br />

Einzelne Vorkommnisse haben wegen ihrer Farbe oder aus anderem Grund hcsondere<br />

Namen bekommen, einige von ihnen werden als Schmuckstein verwendet, so<br />

der durch Nickel grün gefärbte Pras opal VOll Kosemütz bei Frankenstein in Schlesien,<br />

der sich von dem ebenso gefärbten Chrysopras nur dadurch unterscheidet, dass er<br />

völlig amorph ist Pechopal ist dunkelbraun bis schwarz und find et sich bei Homberg<br />

an der Ohm in Hessen und 'felkebanya in Ungarn, von hier kommt auch der<br />

Wac hs opal, so genannt, weil er wachsgelb ist und wie Wachs glänzt. Hydrophan<br />

isl ein trüber bräunlicher Opal, der im Wasser klar wird, weil er solches aufnimmt<br />

und die Poren hierdurch ausgefüllt werden ; mancher zeigt dann sogar das Farbenspiel<br />

des Edelopals, aber nur so lange als er feucbt ist, es ist das »Weltauge« der alten<br />

Mineralogen.<br />

Holzopal ist durch Opal versteinertes Holz, die fl olzslruktur i:;l, wie wir an<br />

dem in Figur 3 der Tafel 58 abgebildeten Stü ck sehen, noch rccht gut erhaHen. Opalsub:;tanz<br />

ist auch der Kieselsinter, der von den Geisiren auf Island und im Yellowstone<br />

river-Gebiet, dem an Naturwundern so reichen Nationalpark der Vereinigten Staaten,<br />

abgesetzt wird, die Diatomeenerde, Kieselguhr und der Polierschiefer, die aus<br />

den Kieselpanzern mikroskopisch kleiner Algen bestehen. Diese Algen, Diatomeen, haben<br />

eine grosse Vermehrungsfähigkeit und ihre Panzer bilden il;1 manchen Gegenden ausgedehnte<br />

und mächtige Lager, dic vielfach abgebaut werden, denn die Diatomeenerde<br />

wird als schlechter Wärmeleiter zur Umhnllung von Wasscr- und Dampfröhren, ausserdem<br />

mit Nitroglycerin zur Fabrikation von Dynamit benutzt.<br />

Hier sei schliesslich der bekannte Feuers tein genannt, graue oder buntfarbige<br />

Kieselknollen in der Schreibkreide. die an Foraminiferen, Nadeln von Kieselschwämmen<br />

und anderen organischen Resten reich sind und sich in der Kreide durch Konzentration<br />

der Kieselmassen gebildet habenj häufig VersteinerungsmiLtel von Seeigeln. Auf Rügen!<br />

in Frankreich und in England sowie in den durch Gletscher über die norddeutsche Tief­<br />

'ebene verbreiteten Geschieben ist Feuerstein häufig.<br />

Wir begnügen uns mit den bier genannten Varietäten von Opal; es ist eigentlich<br />

recht unnötig , von einer amorphen Substanz so viele Varietäten zu unterscheiden<br />

I<br />

und mit besonderem Namen zu belegen, die Unterschiede sind doch alle sehr tlnwesentlich<br />

und bestehen bald in der Farbe, bald in der Porosität oder nur in der Art<br />

des Vorkommens.

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