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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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103<br />

Atacamit kOmmt nur an einigen Orten der Erde in grösseren Mengen vor; er hat<br />

seinen Namen nach der Provinz Atacama in Chile, in der er bei Remolino8 und Ojancos<br />

in grösserer Menge hauptsächlich in faserigen Aggregaten auf Gängen auftritt. Die schönen<br />

auf der Tafel abgebildeten Kristalle stammen von der Burra-Burra-Grube nördlich von<br />

Adelaide in Australien, die im Jahre 1845 entdeckt wurde und nach reicher Ausbeute im<br />

Jahre 1871 wieder zum Erliegen kam. Auch an der Algondon-Bay in Bolivia ist viel<br />

Atacamit gefunden worden.<br />

Oloptas ist schon ein seltenes Mineral, wir nennen es hier, weil es doch in mehrfacher<br />

Hinsicht interessant ist und schön kristallisiert, die Kristalle sind freilich klein. <strong>Das</strong>s<br />

das Mineral Kupfer enthält, möchten wir schon nach seiner smaragdgrünen<br />

Farbe vermuten, müssen aber bedenken, dass auch kupferfreie<br />

Mineralien. wie Smaragd und Granat eine ähnliche grüne Farbe haben.<br />

Mit Salzsäure befeuchtet und geglüht, färbt es die Flamme blau, das<br />

Kupfer ist damit erkannt; die Säure würden wir erkennen, wenn wir<br />

das Mineral mit Salzsäure zersetzen, es scheidet sich dann eine Gallerte<br />

aus, die aus Kieselsäure besteht. Beim starken Erhitzen im Glasröbrehen<br />

wird Wasser ausgetrieben; das Mineral enthält demnach Kupfer,<br />

Kieselsäure und Wasser, die quantitative Analyse führt auf die Formel<br />

HjCuSiO,.<br />

Die Kristalle sind hexagonal (Textfigur 120), immer ist an ihnen<br />

ein Rhomboeder (I') und das Prisma der zweiten Stellung (m) vorhanden,<br />

Fig. 120.<br />

'"<br />

!<br />

Dloptu.<br />

bisweilen tritt dazu noch als schmale Abstumpfung zwischen einer Rhomboeder- und<br />

einer Prismenfläche ein Rhomboeder der drillen Stellung (s), der Dioptas ist hiernach<br />

rhomboedrisch-tet8I'toedrisch.<br />

Die Härte ist 0, das spezifische Gewicht 3,3. Die Kristalle haben Glasglanz, sind<br />

aber selten durchsichtig. ·<br />

Die beiden in Figur 3 und 4 der Tafel .14 abgebildeten Stufen stammen von dem<br />

wichtigsten Fundort dieses Minerals aus der mittleren Kir gis e n step pe, 300 km südlich<br />

von dem Vorposten Kariakowsky am Berge Altyn-Tübe ; die Kristalle finden sich hier mit<br />

Kalkspat aufgewachsen in den Klüften eines Kalksteins. Durch wieviel Hände müssen sie<br />

da schon gewandert sein, bis sie der Sammlung einverleibt wurden? Andere Fundorte sind<br />

Goldseifen im Jenisseiscben Gouvernement, Copiapo in Chile, CHrton in Graham Co. in<br />

Arizona, in der Hauptsache ist OiopLas ein russisches Mineral.<br />

Von einer besond eren Verwendung kann kaum die Rede sein, die meisten Kristalle<br />

ruhen in den Sammlungen, kaum dass mal ein klarer Kristall geschliffen und dem Smaragd<br />

untergeschoben würde.<br />

Kieselsaures Kuprer findet sieb auch in dichten amorphen Massen, die wie<br />

Malachit bald heller, bald dunkler grün , aber auch blau sind, es heisst Kupfergrün,<br />

Kieselkupfer oder Chrysokoll; genügend harte Stücke werden wohl als Halbedelstein geschlifTen,<br />

das andere mit a.!lf Kupfer verhÜllet. Dillenburg, Bogoslowsk im Ural, Chile.<br />

Kupfervitriol ist eine bekannte Substanz, aber als Mineral selten, da es in<br />

Wasser leicht löslich ist. darum nicht abgesetzt oder bald wieder aufgelöst und fortgeführt<br />

wird. <strong>Das</strong> Kupfervitriol des Handels ist in Fabriken hergestellt. Wie der Name<br />

besagt, enthält die Verbindung Kupfer und Vitriol, d. h. Schwefelsäure, dazu tritt noch<br />

Wasser, seine Formel ist CuSO~·5HIO.<br />

Die Kristalle haben blaue Farbe, sind meist nur durcbscheinend und gehören dem<br />

triklinen System an, alle Kanten stossen unter schiefen Winkeln aneinander.<br />

Die Verbindung ist als Mineral vom Rammelsberg bei Goslar, Rio Tinto in Spanien<br />

und anderen Orten bekannt, wo es sich bei der Verwitterung von Kupferkies bildet. Aus

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