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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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288<br />

Gesteinsbildende Silikate und verwandte<br />

Mineralien.<br />

All gern ei nes.<br />

Die Mineralien, die wir bisher kennen gelernt haben, sind die Verzierungen in<br />

dem gewaltigen Bau unserer Erde, nur der Quarz gehört schon zu den Bausteinen selbst.<br />

Die Mineralien, aus denen die Bausteine bestehen, haben meist ein bescheidenes Gewand,<br />

die glänzenden Farben sind ihnen fremd. Die Erze sind die Fürsten, die Edelsteine die<br />

Edlen und Adligen in dem <strong>Mineralreich</strong>, die gesteinsbildenden Mineralien sind die schlichten<br />

Arbeiter, das Fundament des Reiches. Keine von diesen Gruppen möchten wir missen,<br />

keine ist entbehrlich.<br />

Ein Gestein haben wir rrüher (Seite 7) als eine Vereinigung von Mineralien zu<br />

einer geschlossenen Gesellschaft bezeichnet; die Gesellschaft ist immer klein, nur wenige<br />

Mineralien gehören zu einem bestimmten Gestein, und im ganzen Dur wenige Mineralien<br />

bilden die Gesamtheit der Gesteine und in diesen die feste Erdkruste.<br />

Auf sehr vel'schiedenem Wege sind die Gesteine dahin gekommen, wo wh' sie<br />

jetzt finden. Viele hat die Erde aus sich heraus geboren, wie die Lavamassen, die heute<br />

noch an den Vulkanen hervorbrechen und in früheren Endperioden in der gleichen Weise<br />

hervorgebrochen sind. Es sind die aus feurigem Fluss erstarrten Er gu 5 s ge s te i n e und<br />

ihl'e Begleiter, die vulkanischen Aschen und Schlacken, oft noch lose, wie sie aus der<br />

Luft niedergefallen sind, oft fest miteinander zu Tuff verkittet. Die Ergussgesteine lassen<br />

an ihrer Oberfläche alle Anzeichen schneller Erstarrung erkennen, sie sind schlackig und<br />

blasig, ort reich an Glas mit tau- oder gekröseartigen Oberßächenformen, denen ähnlich,<br />

die wir an zähem, aus einem Fass geflossenen Asphalt manchmal zu beobachten Gelegenheit<br />

haben. Ihre Mineralien sind oft ringsum au!!gebildet und liegen in einer mehr oder<br />

weniger dichten Grundmasse eingebettet, wie der Leuzit in Figur 1 der Tafel 62 und der<br />

Nephelin in Figur 6 derselben Tafel. Von einem solchen Gestein, bei dem sich Grundmasse<br />

und Einspringlinge unterscheiden lassen, sagt man, es habe porphyrische Struktur,<br />

und diese ist für die Ergussgesteine charakteristisch. Nach ihrem wesentlichen Mineralbestand<br />

können etwa die fol genden wichtigsten Ergussgesteine unterschieden werden:<br />

Quarz par p h yr mit Quarz, Kalifeldspat und Magnesiaglimmer ;<br />

Trachyt mit Kalifeldspat und Hornblende;<br />

P h 0 no li t h mit Kalifeldspat, Nephelin und Hornblende;<br />

An d e s i t mit KalknatronfeJdspat und Hornblende oder Augit;<br />

Basalt, Melaphyr und Diabas mit Kalknatronfeldspat, Augit mit oder ohne Olivin;<br />

T ep h ri t und Basa ni t mit Kalknatronfeldspat, Leuzit und Augit obne oder mit Olivin;<br />

Nephelinbasalt und Leuzitbasalt mit Nephelin oder Leuzit, Augit und Olivin.<br />

Andere Gesteine sind gleichfalls aus unbekannten Tiefen der Erde emporgedrungen,<br />

haben aber nicht die Oberfläche erreicht, sondern sind innerhalb der Kruste stecken geblieben<br />

und hier fest geworden, es sind die Tiefengesteine, die oft in gewaltigen Massen<br />

den Kern hoher Gebirge bilden. Sie sind allem Anschein nach langsam erkaltet, ihre

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