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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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898 -<br />

In andern Fällen ist K.alkstein in Dolomit dadurch umgewandelt worden, dass<br />

magDesiabalLi~e Lösungen mit i.bm in Berührung gekommen sind. lodern aucb hierbei<br />

ein Teil Calciumkarbonat fortgemhrt wird, tritt der andere mit Magnesiumkarbooat zu<br />

Dolomit zusammen und bleibt a ls die schwerer lösliche Verbindung an Stelle von Kalkstein<br />

zurück. Der Prozess ist also ganz ähnlich dem, der aus Kalkstein ein Zinkerzlager<br />

entstehen lässt (Seite 122). Ob zu der DOlomitbildung höhere Temperatur gehöre oder ob<br />

nicht vielmehr andere im Wasser gleichzeitig gelöste Salze seine Bildung begünstigen,<br />

ist noch nicht entschieden t ich würde mich aber mr die letztere Ansicht aussprechen.<br />

Vielleicht geht die UmwandluDI!: von Kalkstein in Dolomit schon auf den in Bildung begriffenen<br />

KoraUemiffen vor sich. Der Kalkstein ist hier oft als Aragonit vorhanden, der<br />

noch weniger beständig ist als Kalkspat; die magnesiumbaltige Lösung, welche die Umwandlung<br />

bewirkt, liefert das Meer, die höhere Temperatur, welche die Umwandlung<br />

jedeofalls begünstigt, wird durch die brennende Sonne erzeugt.<br />

Die Mineralien der Aragonitgruppe.<br />

Aragonit ist die andere, seltenere Modifikation des kristallisierten Calciumkarbonats,<br />

aber immer noch eill häufiges und wichtiges MineraL Ein Teil des Calciums<br />

ist bisweilen durch Strontium oder Blei vertreten und man hat früher geglaubt, das beigemischte<br />

Strontium hätte bewirkt, dass sich das Calciumkarbonat als Aragooit abgeschieden<br />

habe. Heule wissen wir, dass 'iiele reine Körper in verschiedenen Formen kristallisieren<br />

können und dazu gehört auch Calcium karbonat. Der Unterschied gegen Kalkspat offenbart<br />

sich in der Form und den physikalischen Eigenschaften, weniger in dem chemischen<br />

Verhalten.<br />

Die einfachen Kristalle :Iassen leicht erkennen, dass sie dem rhombischen System<br />

angehören; die meist langgestr.eckten Flächen m in Textfigur 260 ' werden als Vertikalprisma<br />

GO P angenommen I b ist dann Brachypinakoid<br />

GO P (jj und k das Brachydoma pa,. Der in<br />

Fig. ~.<br />

Fig.l!(Il.<br />

v ,j' " Figur 1 auf unserer Tafel 74 abgebildete Kristall<br />

~" "" '"<br />

ist von den gleichen Flächen begrenzt, nur ist<br />

er etwas anders gestellt als die Zeichnung. Die<br />

m ffl 111" Flächen am Ende entsprechen dem Brachydoma k,<br />

,<br />

darunter liegt das langgestreckte Bl'achypinakoid und<br />

!<br />

.. ~ .,<br />

nach vorn rechts die langen Flächen des Vertikalprismas;<br />

die Flächen des Vertikalprismas schneiden<br />

.Aragonit,<br />

eillfacher Kristall.<br />

Aragonit,<br />

einfllcher ZwWI:og.<br />

sich unter einem Winkel von 116° 10 1 , die des<br />

Brachydomas unter 108 0 26', was man mit einem<br />

Anlegegoniometer leicht wenigstens annähernd feststellen<br />

kann. Ausser diesen einfachen KristaJlen kommen noch spiessige mit steilen Flächen<br />

vor, die aber meist, wie Figur 12 zeigt, zu strahligen Aggregaten oder kleinen Büscheln<br />

vereinigt sind.<br />

Viel häufiger als einfache Kristalle sind Zwillinge, bei denen immer eine Fläche<br />

des Vertikalprismas Zwillingsebene ist, die aber doch verschieden aussehen, je nach der<br />

Form der Einzelkristalle und d·er Art, in der sich die Zwillingsbildung wiederholt. Die<br />

im Zwilling verwachsenen Kristalle besitzen oft die durch Figur 260 erläuterte Form und<br />

mit dem einen Individuum ist ein zweites ungefahr gleich grosses verwachsen, wie Textfigur<br />

261 zeigt. An den natürlichen Kristallen wächst der von dem Brachypinakoid bb L<br />

gebildete einspringende Winkel meist zu und nur der von den Domenflächen kk L gebildete<br />

bleibt alTen, wie wir an dem Zwilling in Figur 2 auf Tafel 74 sehen. Nun wiederholt sich

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