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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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ebenso gerichtet ist wie in Figur 5. Die Umwandlung beginnt am Rande und an den feinen<br />

Rissen. die geradlinig oder unregehnässig den Olivin durchziehen, und schreitet immer<br />

mehr nach dem Inneren vor. Der Olivin zerfällt hierdurch in viele einzelne Körner,<br />

zwischen denen sich das Maschenwerk von Serpentin hinzieht; der Serpentin nimmt auf<br />

Kosten des Olivin immer mehr zu und schliesslich ist der Olivin völlig umgewandelt,<br />

seine Form ist von Serpentinsubslaoz H 4 Mg a Si! 09 ausgefüllt; hierbei bildet sich in der<br />

Regel etwas Magneteisen, das sich auf den Maschen ablagert. Durch solche Umwandlung<br />

sind olivinreiche Gesteine bisweilen zu Serpentin geworden, auch die in den Figuren 7<br />

und 8 der Tafel 68 abgebildeten Serpentin varietäten sind aus Olivin hervorgegangen. Eisenreicher<br />

Olivin geht durch Oxydation in wasserhalliges Eisenoxyd über und wird braun,<br />

wie der Hyalosiderit und der Olivin in manchen Basallen. In kalkreichen Gesteinen verläuft<br />

die Umwandlung offenbar durch das im Wasser gelöste Calciumkarbonat anders und<br />

so, dass der Olivin in Kalkspat umgewandelt wird; in dem Olivin des oberdevonischen,<br />

an Kalk reichen Diabas ist diese Umwandlung die Regel.<br />

Olivin ist wesentlicher Gemengteil von Basalt und verwandten Gesteinen und ist in<br />

isolierten Körnern und kleinen Kristallen (Tafel 67, 5) bald ziemlich gleichmässig durch<br />

das ganze Gestein verteilt, bald in grösseren Massen darin angereichert, so wie wir es<br />

in Figur 4 der Tafel 69 sehen. Diese Olivinausscheidungen der BasDl!e bestehen zum<br />

grössten Teil aus Olivin, enthalten daneben hellbraunen und grasgrünen Augit und Körner<br />

von schwarzem Picotit. Bomben von solchen Ausscheidungen sind bei Eruptionen der<br />

Vulkane ausgeschleudert worden, besonders reich daran ist der alte Kratct' des Dreiser<br />

Weiher in der Eifel. In andern Gesteinen überwiegt der Olivin über alle anderen Gemengteile,<br />

so in dem Pikrit (Tafel 67, 6), der wegen des hohen Gehaltes an Magnesia,<br />

Bittererde, seinen Namen bekommen hat, und in dem OlivinfeJs, der in einigen Gegenden<br />

der Erde in srossen Massen vorkommt. Isolierte Kristalle findet man hier und da in<br />

vulkanischer Asche, z. B. am Forslberg im Gebiet des Laacher Sees. Der Fundort der<br />

grösseren, klaren Kristalle (Tafel 69 , 1 und 2) i~t nicht genau bekannt, sie kommen aus<br />

dem Orient, angeblich aus Oberägypten; als Fundort für den geschliffenen Stein der<br />

Figur 3 ist die Insel Spyrget im Golf von Arabien angegeben. Die grossen, auf unserer<br />

Tafel in' Figur 5 und 6 abgebildeten Pseudomorphosen von Serpentin nach Olivin kommen<br />

von Snarum bei Modum in Norwegen.. Der eisen reiche typische Hyalosiderit findet sich<br />

in glasreichem Basalt an der Limburg im Kaiserstuhl. Als Gemengteil von Meteoreisen<br />

sehen wir Olivin in Figur 7 der Tafel 31.<br />

Verwendung. Der klare Olivin wird als Edelstein geschliffen und heisst als<br />

solcher Chrysolith oder Peridot; er zeichnet sich bei vollkommener Durchsichtigkeit durch<br />

starken Glanz aus, gehört aber weSen seiner gelblichgrünen lo'arbe nicht gerade zu den<br />

beliebten Schmucksteinen. Von ebenso gefärbtem Glas kann man ihn leicht durch sein<br />

hohes spezifisches Gewicht unterscheiden, in Bromoform sinkt Olivin uotel', wiihrend<br />

Glas schwimmt.<br />

Serpentin.<br />

Wie wir bei Besprechung von Olivin gesehen haben, ist Serpentin Verwitterungsprodukt<br />

von Olivin, wir können hinzufügen, auch von anderen Magnesiasilikateo, vorzugsweise<br />

aber von Olivin. Eigene KristalJrorlll besitzt Serpentin nicht, sondern bildet für<br />

sich nur faserige, stengelise, blätterige oder dichte Massen.<br />

Der faserige Serpentin ist gelb in verschiedenen Nuancen und heisst wegen der<br />

Farbe und faserisen Beschaffenheit C h r y so 1 i I; er bildet parallel faserige, durch Seiden-

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