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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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14\<br />

in Gneiss eingesprengt in grosser Menge sich findel; von der Grube Morgenstern dürne<br />

der Kristall der l"igur 7 sein, von der Mordgrube sind die grossen Kristalle der Figur 6<br />

und wahrscheinlich aucb der Figur 6. Andere Fundorte sind MUDZ!g bei Meisseo, Marienberg<br />

, EhrcnfriedersdorC in Sachsen, Reicheostein in Schlesien (hier mit Arseneisen in<br />

Serpentin), Binnental in der Schweiz; auf der Zinnerzlagerslätte von La Villeder in<br />

Morbibso, Frankreich, S1. Just in Cornwall. Der Durcbkreuzuogszwilling in Figur 8 stammt<br />

von der Delorogrube in OntariO, Kanada, wo sie in einem Quarzilgestein eingewachsen<br />

vorkommen. .<br />

Arsenkies wird, wie das folgende Mineral, hauptsächlich zur Darstellung von<br />

weissem Arsenik, der arsenigen Säure und anderen Arsenpräparaten benutzt; aus dem<br />

Weisserz wi rd Silber, aus anderem Arsenkies auch Gold gewonnen.<br />

Arsenelsen (Löllingit, Arseoikalkics) enthält Arsen und Eisen, Schwefel ist nur<br />

in geringen Mengen beigemischt; der Arsengehalt beträgt durchschnittlich etwa 67 % , der<br />

Schwefelgehalt 2 0 {o, die Zusammensetzung des schwefelFreien Arseneisens wird durch<br />

die Formel F eAs~ ausgedrückt, beide Schwefelatome des Markasit sind durch Arsen ersetzt.<br />

Manche Vorkommnisse enthalten etwas Kobalt, Nickel, Kupfer, Silber oder Gold.<br />

Kristalle sind set ten, sie sind rhombisch und in ihrer Form der des Markasit ähnlich,<br />

meist !:lind sie dünnprismatisch, nadelig und ohne Endflächen in Serpentin eingewachsen<br />

(Figur 9 auf Tafel 27), noch häufiger bildet das Mineral körnige und stengelige Aggregate,<br />

deren Farbe silberweiss bis stahlgrau ist<br />

Vom Ansehen lässt sich derbes Arseneisen nicbt gut von ebensolchem Arsenkies<br />

unterscheiden, ein Merkmal ist das spezifische Gewicht, das bei Arseneisen 7,4 erreicht,<br />

also beträchtlich höber ist, als das von Arsenkies (6,1). Vor dem Lötrc.hr auf Kohle<br />

schmilzt Arl!eneisen nur sehr schwer, gibt kräftig Arsengeruch , das Korn ist nicht magnetisch;<br />

die Schwereireaktionen sind immer nur schwach.<br />

Arseneisen findet sich mit Serpentin bei Re ich en s lei n in Schlesien und bildet<br />

bier ein ausserordentlich mächtiges Lager, von dem man annimmt, dass es eine magmatische<br />

Ausscheidung sei ; nicht aus wässeriger Lösung sei das Erz abgesetzt, sondern aus<br />

Schmelzfluss ausgeschieden. Aehnlich ist das Vorkommen des Arseneisens mit Blende<br />

und Granat zu Breitenbrunn in Sachsen; ferner findet sich Arseneisen auf dem Eisenspatlager<br />

des Erzbergs bei Lölling in Kärnten, im Anniviertal im Wams elc.<br />

Ver we n dun g. Arseneisen wird mit Arsenkies zur Darstellung von arseniger<br />

.säure und Arsenpräparaten benutzt, das grösste Arsenwerk der Erde befindet sich bei<br />

Reichenslein in Schlesien, wo das Hüttenwerk ~ Reicher Trost. seit 1699 bestehl. Es<br />

produziert jährlich etwa 16000 Tonnen Arseneisen, woraus arsenige Säure, Schwefelarsen<br />

(Seite 130 und _1Sl), Arsen etc. dargestellt und 50-60 kg Gold gewonnen werden (vergl.<br />

Seite 72).<br />

M.,netkles. Die.ses Mineral enthält dieselben wesentlichen Bestandteile wie<br />

Schwefelkies und Markasit, aber nicht in dem Verhältnis 1:2, sondern 1:1, so dass seine<br />

ein fachste Formel FeS ist ; in der Regel enthält es etwas mehr SChwefel, als dieser einfachsten<br />

Formel entspricht. Von den Beimischungen ist Nickel am wichtigsten, indem<br />

hierdurcb das Mineral eins der wichtigsten Nickelerze ist, die meisten Vorkommnisse sind<br />

jedocb nickelrrei und immer gehört Nickel nicht zum Wesen der Verbindung, darum<br />

haben wir dem Mineral hier, und nicht bei den Nickelerzen seinen Platz gegeben. Der<br />

Nickelgehalt beträgt bei norwegischem Erz etwa 3 % , bei kanadischem Erz bis zu 5 % _<br />

Die Kristalle sind hexagonal und tafelig nach der Basis (Figur] 0 auf Tafel 27),<br />

gewöhnlich finden sich nur derbe, körnige und schalige Massen (Figur 11) für die ihre<br />

Farbe charakteristisch ist, auf rrischem Bruch sind sie bronzegeJb I an der Oberfläche<br />

aber immer tombackbraun angelaufen (Tomback ist eine Kupferlegierung, siehe Seite 105).

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