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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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und am häufigsten von Schwefelkies begleitet. Ein Stück Gold in rissigem Quarz haben<br />

wir auf unserer Goldtarel in Figur 10 abgebildet, ebenso zwei Goldkristalle, alle aus der<br />

Kolonie Viktoria stammend.<br />

Von allen Goldlagerstätten in Afrik a sind die am Witwatersrand, dem ~Rand .,<br />

in Transvaal bei weitem am wichtigsten; im Jahre 1884 wurde das Gold hier entdeckt,<br />

die Ausbeutung ging aber nicht so stürmisch vor sich, wie etwa in KaUfornieD} weil das<br />

Gold nicht im Schwemmland auftritt und das goldführende Gestein so ganz anderer Natur<br />

war, als das. was man bis dahin kannle. Es ist ein Konglomerat, das aus tauben- bis<br />

hühnereigrossen Geröllen von Quarz besteht, die durch ein kieseliges Bindemittel verkittet<br />

sind. In diesem sind mikroskopisch kleine Kriställchen oder unregelmässige Körnchen<br />

von gediegen Gold und besonders goldhaltigem Schwefelkies eingesprengt, nur sehr selten<br />

sind die Goldkörnchen so gross, dass man sie schon mit bIossem Auge sehen könnte.<br />

Die Konglomerate lagern auf andern Sedimentgesteinen, werden überlagert von einer<br />

mächtigen Decke von Diabasmandelstein und sind mit all diesen Gesteinen gefaltet und<br />

von Verwerfungen durchzogen. Die Gewinnung des Goldes ist durch die Art seines Vorkommens<br />

un gemein erschwert, an Wasser und Holz ist das Land sehr arm, nur Kohlenlager<br />

sind genügend in der Nähe vorhanden. Zur Anlage der Bergwerke und zu ihrem<br />

Betrieb bedurfte es grosser Kapitalien, die dann freilich auf vielen Minen unerwartet hobe<br />

Erträge brachten. Der durchschnittliche Goldgehalt beträgt etwa 23-80 g in der Tonne.<br />

<strong>Das</strong>s diese reichen Goldlager dem Lande der Buren wenig Segen gebracht baben, ist bekannt.<br />

Im Jabre 1884 wurde das erste Gold am Witwatersrande entdeckt, im Jahre 1886 wurde<br />

die Stadt Johannisburg in der Nähe der Goldrelder gegründet, der Bergbau dehnte flich<br />

mit jedem Jahre weiter aus, 1898 waren 70 Bergwerke im Betrieb mit einem Reinertrag<br />

von 45980 kg Gold, im Jahre 1898 erreichte die Jahresproduktion 110860 kg Gold im Werte<br />

von 295 Millionen Mark, um nach zwei Kriegsjahren aur den Betrag von ]9 Millionen Mark<br />

zu sinken. <strong>Das</strong> Gold in Aegypten tritt in Quarzgängen auf, die den Granit durchsetzen;<br />

der Granit selbst wird von Quarzporphyr und anderen Eruptivgesteinen durchbrochen und<br />

je zahlreicher diese üesteinsgänge sind, um so reicher an Gold sind die benachbarten<br />

Quarzgänge. IQ. einem Gerölle, das ich bei HerrD Oberbergrat Dr. Chelius in Darmstadt<br />

gesehen babe und das von den Blauen Bergen am oberen Nil stammt, bildet das Gold<br />

im Quarz zierliche Wachtumsformen, ähnlich denen von Silber Tafel 6, Figur 7, wie ich<br />

es sonst bei Gold noch nicht gesehen habe. Die Goldgruben Aegyptens sind wahrscheinlich<br />

die ältesten, die je in Betrieb gewesen sind und haben jedenfalls den nicht geringen Goldbedarf<br />

der ältesten Kulturvölker in der Hauptsache gedeckt.<br />

Golderze. Verbindungen von Gold mit andern Elemen\en spielen als Golderze<br />

nur eine ganz untergeordnete Rolle, es kommen nur Tellurverbindungen in Betracht,<br />

Schrifterz und Blättererz.<br />

Sohr1fterz oder Sylvanit (Tafel 8, Figur 1) hat seinen Namen pach der Gestalt<br />

der Kristalle, sie sind klein, prismatisch lind lagern sich unter Winkeln von<br />

ungefähr 110 ° aneinander, wodurch schriftähnliche Figuren entstehen; dass die Kristalle<br />

monoklin sind, kann man nur sehr selten sehen; die rläche, mit der sie dem Muttergestein<br />

aufgewachsen sind, entspl'icht dem Klinopinakoid. Sie .sind metallisch glänzend, weiss bis<br />

stahlgrau und enthalten 30 °/0 Gold, 10 IJfo Silber und 60 °/0 Tellur.<br />

BlAttererz oder Nagyagil (Tafel 8, Figur 2) bildet schwärzlich bleigraue, schwachmetallisch<br />

glänzende, blaUförmig dünne Ueberzüge auf dem Gestein und enthält 6-8 °/0<br />

Gold, 54-61 % Blei, 16-32 0{0 Tellur, etwas Silber, Antimon und Schwefel ; es ist von<br />

beiden das häufigere.<br />

Beide treten immer zusammen auf und finden sich mit geschwefelten Erzen auf<br />

Gängen in quarz halligen Eruptivgesteinen (Dacit) bei Nagyag (hauptsächlich Blältererz) ·

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