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Beilage zur botanischen <strong>Zeitung</strong>*.<br />
!• Jahrgang. Den 9. März 1849. lO. Stück.<br />
177 — 178 —<br />
zen, an denen der Verf. den Zusammenhang zwi- .<br />
sehen Blatt und Gefässbündel anatomisch genau<br />
verfolgen konnte. Die meisten Pflanzen eigneten<br />
sich nicht für diese Untersuchungen. Entweder war<br />
der Uebergang zu plötzlich, oder sie wichen von<br />
der gewöhnlichen spiraligen Stellungsweise der<br />
Dicotylen ab; bei anderen war der Holzcylinder<br />
zu dicht, die Gefässbündel zu zahlreich, zu ge-<br />
drängt, zu oft verzweigt. Doch gestatteten oft die<br />
äusseren Ecken des Stammes , welche der Mitte<br />
oder den Seiten des Insertionspunktes der Blätter<br />
entsprechen, die Blattstellungsverhältnisse mit Ge-<br />
nauigkeit herauszufinden. Endlich giebt es noch<br />
glatte cylindrische Stämme, an denen diese Ver-<br />
hältnisse nur auszumitteln sind , wenn man die<br />
Entwiekelungsgesclüchte des Stammes studirt.<br />
Wendet man diese verschiedenen Mittel zur<br />
Erforschung der gegenseitigen Blattstellungen in den<br />
Fällen an, wo sie vom regulär -opponirten Typus<br />
in den alternirendeu übergehen, so sieht man, wie<br />
dies fast immer auf gleiche Weise geschieht.<br />
Der Verf. nimmt als Beispiel junge Pflanzen,<br />
deren Stämme mit hervorstehenden Däiigsrippen ver-<br />
sehen sind, an denen die Blattiusertion sich befin-<br />
det, wie bei Eckinocactus ,<br />
oder deren Blätcer sich<br />
in herablaufenden Kanten verlängern, und so eine<br />
klare Einsicht in ihre Verhältnisse zu dem darunter<br />
stehenden Blatte gestatten, wie bei mehreren<br />
Chenoj/odiaceen und Amarantaceen. Hier folgen<br />
oft 1, 2 oder 3 regelmässig entgegengesetzte Blatt-<br />
paare auf die Cotyledouen. Oefter aber ändern<br />
diese ihre Stellung sehr bald, d. h. sie entspringen<br />
nicht mehr mit einander auf gleicher Höhe , behalten<br />
aber ihre gegenseitige Richtung noch bei. Das<br />
ist der erste Schritt zum alternirenden Typus. Die-<br />
ser, schon von Dut röchet au den Aesten vieler<br />
Bäume des regelmässig entgegengesetzten Typus<br />
bemerkte, Uebergang scheint dem Verf. nicht allein<br />
die regelmässige alternirende Spirale hervorzubrin-<br />
gen, wie es jener Forscher behauptete; denn die<br />
darauf folgenden Divergenzen % und >/ 4 sind un-<br />
gleich, und über dem ersten Blatte findet sich das<br />
fünfte und nicht das sechste, und in dem Falle,<br />
den Dutrochet „secus-altevne" nennt, findet<br />
man keine wirklich regelmässige Spirale.<br />
Manchmal jedoch verlieren die Blätter eines<br />
solchen übergehenden Paares ihre diametral entgegengesetzte<br />
Stellung, der Kreisabschnitt, wel-<br />
cher sie an einer Seite des Stammes trennt, ist<br />
ohngefähr gleich 2 /5 , und an der anderen 3 / 5 des<br />
Unifanges. Durch diese Art allmähligen Rückschritts<br />
der Blätter jedes Paares entsteht nun der regelmässig<br />
quincunciale Typus, in dem man leicht einen<br />
veränderten entgegengesetzten herausfindet, z. B.<br />
sehr deutlich an einigen Impatiens -Arten , wie<br />
J. fulva, micrantha u. s. w. Das ist indess keinesweges<br />
eine allgemeine Regel für die Bildung<br />
des quincuncial?n Typus bei allen Pflanzen.<br />
(ßeschlnss folgt.)<br />
Durch einen mit dem ersten Hefte der Zeit-<br />
schrift für wissenschaftliche Zoologie (welche von<br />
den Proff. v. Siebold u.KöIliker herausgegeben<br />
wird) uns zuerst zugekommenen Prospectns erse-<br />
hen wir, dass mit dieser Zeitschrift für wissen-<br />
schaftliche Zoologie eine andere für wissenschaftliche<br />
Botanik Cals eine Fortsetzung der von<br />
Sc hleiden und Nägeli bisher herausgegebenen<br />
Zeitschrift für wissenschaftliche Botanik), Hand in<br />
Hand gehend erscheinen, und jährlich in dem Umfange<br />
von i Heften oder 25 Bogen und ca. 12 sau-<br />
ber lithographirten Tafeln ausgegeben werden soll.<br />
Der Preis dieses botanischen Journals wird jähr-<br />
lich für sich allein 3'/ 3 Thaler, zugleich aber<br />
mit dem zoologischen bezogen mit diesem zusammen<br />
6 Thaler betragen. Wir haben hierin eine<br />
Nachahmung der Annales des sciences naturelles,<br />
nur dass diese in einem grösseren Umfange er-<br />
scheinen. Herausgeber dieses bot. Journals sind<br />
die Herren Alexander Braun zu Freiburg im<br />
Breisgau und Carl Nägeli in Zürich, sie wün-<br />
schen dieser Zeitschrift einen möglichst wissen-<br />
schaftlichen Character zu geben. Sie schliessen die<br />
Veröffentlichung neuer Arten und Gattungen aus,<br />
wenn sie nicht dazu dienen, eine gründlichere Ein-<br />
sicht in den Bau und die Lebensgescliichte der Pfl.,<br />
oder in die gesetzmässige Gliederung der <strong>org</strong>ani-<br />
schen Reiche zu gewähren; sie schliessen ferner<br />
alle Arten blosser Notizen und naturhistorischer<br />
Nachrichten, so wie alles die medicinische , ökono-<br />
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