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— 539 540 —<br />

biindel , bei Asplenium verläuft ein solches Gefäss-<br />

bündel fast parallel mit dem Mittelnerv des Blat-<br />

tes, das Indusium besteht hier und bei Scolopendrium<br />

nur au seiner Basis aus zwei, im übrigen aber<br />

mir aus einer Zellenlage. In dem Winkel, wel-<br />

chen das vortretende Indusium mit der Unterfläche<br />

des Blattes bildet, wird das Gefässbündel, das bei<br />

Asplenium Petrarcae und einigen anderen Asple-<br />

niu?n- Arten ziemlich weite Treppengefässe enthält,<br />

bei Scolopendrium officinarum dagegen, neben<br />

engeren Treppen -Gefässen auch Spiralgefässe be-<br />

sitzt, nur von einer Zelleulage, einem Epitheliuin,<br />

bekleidet. Von diesen Zellen der Oberhaut, die<br />

meistens weniger Chlorophyll als die Zellen des<br />

Blattparenchyms führen, erheben sich einige papillenartig<br />

und zeigen in diesem Falle neben einem<br />

feinkörnigen Inhalte, meistentheils einen Zellkern.<br />

Diese sich über ihre Nachbarn erhebenden Ober-<br />

hautzellen sind die ersten Anfänge der Sporangien,<br />

sie erheben sich bei Asplenium Petrarcae schon,<br />

wenn das Gefässbündel unter ihnen noch ganz un-<br />

entwickelt ist, noch aus Parenchym besteht und das<br />

Indusium, im Querschnitt Fig. 1. gesehen, erst einen<br />

aus wenigen Zellen bestehenden Vorsprung bildet.<br />

Die Entwickelung neuer Sporangien dauert so lange<br />

fort, als der Frucht-Wedel üppig vegetirt; neben<br />

fast reifen Sporangien sieht man deshalb die ersten<br />

Rudimente neu entstandener. Zur Seite des Sporangiums<br />

finden sich bei Pteris serrulata Haar-<br />

oder Saftfäden, die aus 3 bis 4 lauggestreckten Zel-<br />

len bestehen, deren jede einen Cytoblasten ent-<br />

hält, der oft zierliche Schleimfäden zur Peripherie<br />

abschickt; bei Asplenium Petrarcae wie bei Sco-<br />

lopendrium officinarum sind diese Haare nicht vorhanden,<br />

sie können demuach mit der Entwickelung<br />

des Sporangiums und der Sporen der Farrnkräuter<br />

überhaupt in keinem Zusammenhange stehen, sind<br />

vielmehr nur einer Gattung oder Species eigen-<br />

hält meistens neben feinkörnigen Stoffen einen deutlichen<br />

mit einem Kerukörperchen versehenen Cytoblasten<br />

CFig- 2.). Auf Fig. 1. c. besteht das junge<br />

Sporangiuin schon aus 4 Zellen, die drei unteren<br />

gehören dem Stiele desselben an, während aus der<br />

ungleich grösseren abgerundeten Endzelle, wie die<br />

folgende Figur zeigt, sich die künftige Kapsel ent-<br />

wickelt. Auf Fig. 3. besteht der Stiel aus vier über<br />

einander liegenden Zellen , deren unterste, wie auf<br />

der vorhergehenden Figur die grösste ist; in der<br />

Spitze der Sporangium -Anlage liegen zwei Zellen<br />

neben einander und eine dicke, gleichfalls freie<br />

Zelle über ihnen, die letztere zeigt einen deut-<br />

lichen Cytoblasten. In den beiden neben einander<br />

gelegenen Zellen, deren Umgrenzung durch eine<br />

kaum sichtbare Linie gegeben war, schien eine<br />

Tochterzelle zu liegen , der weitere Verfolg der<br />

Untersuchung berechtigt mich indess, diese Erscheinung<br />

nicht für eine Tochterzelle, sondern für eine<br />

Protoplasma-Anhäufung, um den Cytoblasten zu<br />

halten. Ob diese Anhäufung normal oder erst durch<br />

die Einwirkung des Wassers der Objectplatte her-<br />

v<strong>org</strong>erufen ist, muss ich dahingestellt sein lassen,<br />

glaube jedoch das erstere, indem ich mehrfach und<br />

zwar im ersten Augenblick der Betrachtung, ganz<br />

dasselbe Bild erhielt. Auf Fig. 4. sehen wir in der<br />

Spitze des jungen Sporangiums wiederum die drei<br />

erwähnten Zellen, selbige haben sich hier an die<br />

Peripherie gelegt, zwei von ihnen zeigen einen<br />

deutlicheren Zellkern ; in der Mitte der Sporan-<br />

giumspitze ist durch diese Anordnung ein zellen-<br />

leerer Raum entstanden, der namentlich in seiner<br />

Umgrenzung mit körnigen Stoffen reichlich erfüllt<br />

ist. Auch im Stiel ist eine wesentliche Veränderung<br />

v<strong>org</strong>egangen, statt vorhin aus einer Reihe über ein-<br />

ander liegender Zellen zu besteben, zeigt er jetzt<br />

zwei neben einander stehende Zellenreihen. Wie<br />

diese Veränderung vor sich ging, ist, wenn man<br />

Fig. 3. betrachtet, schwer zu sagen , da überall,<br />

wo sich diese Theilung vorzubereiten schien, der<br />

Ort derselben mit körnigen , grüngefärbten Stoffen<br />

dicht erfüllt war; ob sich in dieser Körner- Anhäufung<br />

zuerst Cytoblasten bilden, war nicht zu<br />

entscheiden ,<br />

wohl aber konnte man in einigen Zel-<br />

len des aus zwei Zellenreihen bestehenden Stieles,<br />

wo es der körnige Inhalt zuliess, Zellkerne wahrnehmen.<br />

Wir wenden uns jetzt für einen Augenblick zu<br />

Scolopendrium officinarum , und sehen wir dort<br />

thümlich und jedenfalls durchaus unwesentliche auf Fig. 18, 19 und 20. dasselbe erfolgt, was eben<br />

Organe.<br />

bei Asplenium Petrarcae beschrieben worden; auch<br />

Der nächstfolgende Zustand des jungen Sporan- hier ist der erste Anfang des Sporangiums eine<br />

giums zeigte bei Asplenium Petrarcae zwei über Epithelial -Zelle, auch hier bildet sich in ihrer<br />

einander gestellte Zellen, die obere, jüngere, ent- Spitze zunächst eine neue Zelle, in welcher dann<br />

aber zwei neben einander liegende Zellen entste-<br />

hen , während sich in der unteren Zelle gleichfalls<br />

eine neue Zelle bildet. Das junge Sporangium<br />

CFig. 20.) besteht jetzt aus vier Zellen , deren Anordnung<br />

jedoch mit der Fig. 1 , c. von Asplenium<br />

Petrarcae, die gleichfalls aus vier Zellen besteht,<br />

nicht ganz übereinstimmt. Stiel und Kapsel grenzen<br />

sich auch hier schon frühe deutlich ab; schon<br />

der Zellinhalt und dessen Färbung bezeichnen diese<br />

Grenze, in den älteren Zellen des Stieles sind die<br />

Körner grösser, bestimmter geformt und dunkler

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