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3. Jahrgang-. Pen 21. pecember 1849. 5t. Stück.<br />

Inhalt» ©Figo l Kunze Pteridologische Studien n. 2. u. 3. — Goldmann verschiedenartige Beobachtungen 1 — 4.—<br />

H. G. Reichenbach fil. über 2 der Orchis militaris nahe stehende Arten. — fijlt. S Journ. of the Asiat. Soc. of Bengal<br />

Oct. 1818. — Reccns. im Lcipz. Repert. — M. Bfot. : Heisse Quellen in Cilicien. — Krappkultur in Griechenland. —<br />

Samml. krypt. Pfl. gesucht v. F. Hofmeister. — Buchhändl. Anzeige. — Anz. üb. d. Forts, d. bot. <strong>Zeitung</strong>.<br />

— 881 8S2<br />

Pteridologische Studien<br />

von<br />

Prof. G. Kunze.<br />

Knollenbildungen an den Ausläufern der Nephro-<br />

lepis- Arten.<br />

Knospen kommen bekanntlich an Strunk, Spindel,<br />

Hauptnerven , besonders häufig am Grunde<br />

oder gegen die Wedelspitze zu, sowie an den Nervenzweigen<br />

(Adern), namentlich den Enden der-<br />

selben , in den Winkeln der Wedeltlieilimgen und<br />

den Buchten des Wedelrandes bei den Farm häu-<br />

fig vor. Gewöhnlich sind sie im unentwickelten<br />

Zustande von Spreublättchen dicht besetzt. Sie<br />

treiben häufig schon während der Lebensperiode<br />

ihrer Träger aus, während in der Regel sie sich<br />

erst nach dem Abfallen derselben entwickeln.<br />

Die Bildung von Knospenzwiebeln oder Bulbillen<br />

an Spindeln und Fiederrippen scheint dagegen<br />

nur äusserst selten aufzutreten. Am häufigsten er-<br />

scheinen diese schnell abfallenden Organe an Cystopteris<br />

bulbifera Blidi. Hier sind sie kahl, dunkelgrün<br />

und erreichen die Grösse einer Erbse.<br />

Scbkuhr hat diese Bulbillen in gewohnter Weise<br />

gut und treu abgebildet (Farriikräiiter t. 57. Aspidium<br />

bulbiferwn). Man sucht sie an jüngeren wildgewachsenen<br />

wie kultivirten Wedeln der Pflanze<br />

nicht leicht vergeblich.. — Ferner sollen der Angabe<br />

von Willdenow (spec. plantar. V. p. 235)<br />

nach , welche Link (filic. spec. h. Berol. p. 109)<br />

wiederholt, an der Spindel von Nephrolepis tube-<br />

rosa Presl [Aspidium Bory) bisweilen ähnliche<br />

,, tubera vivipara (bulbi Lk.) paleis obdueta magnitudine<br />

nucis avellanae" vorkommen. An der im<br />

hiesigen Garten seit langer Zeit in Mehrzahl vorhandenen<br />

Pflanze habe ich diese Organe nie bemerkt<br />

und auch Universitätsgärtner Plaschnick.<br />

dem früher lange Zeit die Obhut der Farrn in dem<br />

Berliner königl. Garten anvertraut war, erinnert<br />

sich nicht, dieselben dort wahrgenommen zu haben.<br />

Von eigentlicher Knollenbildung in den ächten<br />

Farrn (an Equisetum arvense kommt sie bekannt-<br />

lich vor, m. s. Bischoff krjptog. Gewächse t. IV.<br />

fig. 6—8) hatte ich bis zum Winter 1848 — 49 noch<br />

nichts gewusst. Zu dieser Zeit kam sie an Nephrolepis<br />

undulata J. Sm. (Aspidium Sw.) von<br />

Sierra Leone zum Vorschein. Wie an den meisten<br />

Arten dieser Gattung treibt auch hier der Stock und<br />

zwar zu Anfang der Vegetationszeit, (die Pflanze<br />

zieht nämlich, sowie auch die ächte Nephrolepis<br />

exaltata, vollständig ein, was bei den übrigen 6<br />

hier gebaueten Arten nicht der Fall ist) sehr häu-<br />

fige und üppige, bis ellenlange, blassgrüne und mit<br />

gelblichen Spreublättchen sparsam besetzte Ausläu-<br />

fer (stolones'). An dem Ende einer Menge dersel-<br />

ben zeigte sich eine ellipsoidische oder spindelförmige,<br />

äusserlich grüne und, wie der Stolo, locker<br />

im Innern mit einem safti-<br />

und zart spreublättrige ,<br />

gen , lichtgrünen Parenchym erfüllte Knolle. Diese<br />

Organe erreichten bis 1 M " Länge und M" Dicke.<br />

Wo sie sich unter dem Boden der Töpfe entwickelt<br />

hatten, erschienen sie flachgedrückt. An dem vordem<br />

Ende der Knolle sitzt eine Knospe und aus<br />

dieser entwickelt sich im nächsten Jahre, nachdem<br />

der Ausläufer abgestorben ist, unter günstigen Ver-<br />

hältnissen eine neue Pflanze.<br />

Bei der wegen der Bulbillen schon oben erwähnten<br />

Nephrolepis tuberosa zeigt sich an den<br />

Enden der Ausläufer, welche aber regelmässig in<br />

die Erde dringen, etwas Aehnliches. Die dichter<br />

mit weissen Spreublättchen besetzten Knollen er-<br />

reichen aber kaum die Grösse einer Erbse, von<br />

welcher sie U. G. Plaschnick bemerkt bat. Jetzt,<br />

wo ich diess niederschreibe (im November), sind<br />

sie kaum von der Grösse eines Senfkorns.<br />

öl

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