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Iü3 104 -<br />
weis für diese Ansicht zu führen,' da die in Rede<br />
stehenden Exemplare in sehr verschiedener Voll-<br />
ständigkeit und in sehr verschiedenem Alterszu-<br />
stande vorliegen. Da mir aber das verschiedene<br />
äussere Ansehn auffiel, habe ich nach anderen Merk-<br />
malen, als denen der Frucht gesucht, und da zeigte<br />
sich , dass der der Blattfläche gegenüberliegende<br />
menkamen und mich in meiner Ansicht befestigten.<br />
Wenn ich daher diese Formen hier auseinandersetze<br />
, so w r ünsche ich nur dadurch die Frage anzuregen,<br />
in wie weit man auf diesen Theil als Un-<br />
terscheidungszeichen rechnen kann, wobei ich je-<br />
doch gleich selbst bemerken muss, dass derselbe<br />
an den höher und tiefer liegenden Blättern dessel-<br />
ben Stengels manche Veränderungen zeigt, welche<br />
aber nicht wesentliche Verschiedenheiten darstel-<br />
len, und dass man also nur Blätter, die ungefähr<br />
auf derselben Entwickelungsstrife am Stengel stehen,<br />
mit einander vergleichen darf.<br />
A. Die früher zu dieser Art gebrachten S c h i e -<br />
de'schen Exemplare (in sylvis pr. Jalapam Aug.)<br />
sind an der Scheidenmündung fast gerade abgestutzt,<br />
wenig dünnhäutig, und mit fast bis zum<br />
Rande gerade verlaufenden Scheidennerven versehen,<br />
und unter dem Rande herablaufend etwas<br />
behaart, die unteren Blüthenäste sind ziemlich lang<br />
gestielt, die Aehren 4 Liri. lang, blass bräunlich,<br />
an den Zweigen der einfachen oder einfach zusammengesetzten<br />
Anthele traubig , aber nicht geknauelt<br />
gestellt. Ob der Staudort in Wäldern auf diese<br />
Form von Einfluss gewesen ist, und sie daher nur<br />
eine Schattenform der folgenden sei, könnte man<br />
vermutheil, da auch schon die junge Frucht sehr<br />
ähnlich ist, und da die folgende an demselben Orte<br />
an Bächen wächst. Man könnte sie aber aueh mit<br />
dem als Rh. ferruyinea von Sieber unter Sfo. 9.<br />
gegebenen Exemplare von Martinique zusammenstellen,<br />
welches Kunth zu Rh. polyphylla Vahl<br />
bringt, da dieses in der Beschaffenheit der Scheide<br />
nahe kommt, aber der viel reichere und gedräng-<br />
tere Blüthenstand , die kürzeren Aehren und die<br />
kleinere rundere, mit einem viel kürzeren Griffel-<br />
fusse versehene Frucht unterscheiden sie hinrei-<br />
chend.<br />
B. Von Schiede bei Jalapa an Bächen im<br />
Mal gesammelte Form , in vielen Exemplaren vor-<br />
liegend. An der Sclieidenmündung eine breitere<br />
bränhliche, dünnhäutige Stelle, am Rande abge-<br />
stutzt, oder mit convexer Biegung sich erhebend,<br />
die seitlichen Scheidenerven sich nach der Blatt-<br />
fläche biegend, die mittleren bis zum häutigen Theile<br />
verlaufend , keine, oder nur eine schwache Andeu-<br />
tung von Behaarung, nur die untersten Blüthen-<br />
äste länger gestielt, Aehrchen 3 Jü. lang, kräftig<br />
braunrot», an den Zweigen der zweimal zusammen-<br />
gesetzten Anthela büschelförmig gedrängt, Fruchtschnabel<br />
kürzer als die Frucht, mit überstehendem,<br />
gelöstem , welligem Rande und einer nach unten<br />
breiteren Längsfurche auf jeder Fläche; Frucht<br />
Theil der Scheidenmüiidung Verschiedenheiten dar- rothbraun, sehr feine Wellenlinien; Borsten so lang<br />
bot , welche wohl mit anderen Merkmalen zusam- als die Frucht nebst Schnabel. Hiermit scheint<br />
übereinzustimmen ein sehr junges Exemplar von<br />
jRft. aurea PI. Haeiik. , angeblich von Guahan oder<br />
liuzoii.<br />
C. Exemplar von Sieber pl. Martin, n. 261.<br />
und Agrostoth. n. 96. Au der Scheidenmüiidung<br />
concav ausgebuchtet, am Rande nicht breit bräun-<br />
lich -dünnhäutig, die Seiteunerven an der Scheide<br />
schwach oder gar nicht seitlich nach dem Blatte<br />
gebogen, die mittleren bis zum häutigen Theile fortgehend<br />
, unbehaart, die unteren Blüthenäste massig<br />
gestielt, Aehrcheu 4 L. lang Caucli wohl länger),<br />
lichtbraun , an den Zweigen der einfach oder fast<br />
zweifach zusammengesetzten Anthela locker ge-<br />
huschelt, fast racemös. Hiermit kommt auch das<br />
Exemplar von Popp ig in der getrockneten Samm-<br />
lung von Cuba überein.<br />
D. Exemplar von Lhotzky von Rio Janeiro,<br />
noch sehr jung. An der Scheideiiniüudung ein halb<br />
rund hervortretender, gar nicht oder sehr schmal<br />
randhäutiger Fortsatz, die Scheideunerven daher<br />
fast bis zum Rande reichend und hier sich verflech-<br />
tend, ohne Behaarung, die Blüthenäste sehr lang<br />
gestielt, den Gipfel weit überragend (wohl nur<br />
Eigenthüinlichkeit des vorliegenden Exemplares),<br />
Aehren 3 L. und darüber laug,i licht bräunlich,<br />
an den Spitzen der einfachen oder einmal zusam-<br />
mengesetzten Anthela büschelig gestellt.<br />
E. Schoenus Pseudo - Mariscus Salzra. pl. Bah.<br />
in paludibus, auch aus Surinam gesehen. An der<br />
Scheidenmünduug ein kurzer, convex hervortreten-<br />
der , kurz dünnhäutiger Fortsatz , die seitlichen<br />
Scheideunerven nach dem Blatte sich biegend, die<br />
mittleren bis zum häutigen Rande gerade, keine<br />
Behaarung, nur der unterste Blüthenast etwas ge-<br />
stielt, die Aehren noeh nicht 3 L. laug, braun,<br />
an den Spitzen der fast dreimal zusammengesetz-<br />
ten Anthela büschlig gedrängt; Fruchtschnabel so<br />
laug als eie Frucht, mit flachem, stumpfwinkligem<br />
Ausschnitte aufgesetzt, mit rundlichem, gelöstem<br />
Rande, auf jeder flachen Seite mit einer schmalen<br />
Mittelfurche; Frucht braun, dicht mit kleinen punkt-<br />
förmigen Vertiefungen besetzt; Borsten kürzer ( 3<br />
/4 )<br />
als die Frucht mit ihrem Schnabel.<br />
Aufweiche Weise die anderen citirten Beschreibungen<br />
und Diagnosen hier beizufügen sind , ist aus