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— 277 — — 278 —<br />
und gehen so nach und nach in andere über, die<br />
nun nach jenen Grenzscheide -Verhältnissen, die<br />
wir eben erwähnten, Höhenzügen, Wüsten u. s. w.<br />
bestimmt werden müssen.<br />
Franken heim gliedert 1. in Nordenropa und<br />
Westsihirien , welches letztere durch den Ural von<br />
dem ersteren getrennt wird. Wegen des Mangels an<br />
bryologischem Material kann ich nicht sagen , in<br />
wie weit die Gliederung stichhaltig ist. Jedenfalls<br />
möcht' ich behaupten , dass die Flor von ganz Sibirien<br />
bis zum 60. Breitengrade ohngefälir, wenn<br />
nicht weiter, mit dem aretischen Florengebiete zu-<br />
sammenfallen werde.<br />
Die Gliederung 2 in Südenropa mit Vorderasien<br />
und der Berberei ist natürlich, denn Mitteleuropa<br />
ist eigentlich nur ein Uebergangsglied.<br />
Die Gliederung 3 in das ganze Nilgebiet und<br />
Arabien, wird wohl besser modificirt werden, wenn<br />
von Aegyplen und Abyssinien Arabien abgetrennt<br />
wird. Dadurch wird das Nilgebiet sehr natürlich<br />
abgegrenzt, im Westen durch die Libysche Wüste,<br />
im Osten durch das rothe Meer, im Süden durch<br />
die Abyssinischen Alpen. Diese haben mit anderen<br />
tropischen Alpen unter gleichen Breitengraden viel<br />
Verwandtschaft, wie mit der Flor der Anden -Kette,<br />
was bereits oben hei den Florenverwandtschafteu<br />
näher berührt wurde. Arabien und Aegypteii sind<br />
bryologisch so gut wie unbekannt. Doch möchte<br />
wohl so viel feststehen, dass das Nil-Delta höchst<br />
wahrscheinlich mit der Berberei zusammenfalle.<br />
Die Gliederung 4 in das tropische Ostafrika mit<br />
den benachbarten Inseln ist nach dem bryologischen<br />
Materiale ganz natürlich. Dieses Gebiet, zu dem<br />
also die Seychellen, die Admiranten, die Mascare-<br />
n en, der grösste Theil von Madagaskar und all' das<br />
Land am Kanäle von Mozambique bis über den<br />
Acquator hinaus gehören, hat, namentlich in seiner<br />
Inselflor viel Verwandtes von den Inseln des Indi-<br />
schen Archipels, wie oben auch mehrfach bespro-<br />
chen ist.<br />
Die Gliederung 5 in Südafrika ist im Ganzen<br />
wohl sehr selbstständig. Manches aus ihr erinnert<br />
jedoch noch an das vorige Gebiet.<br />
Die Gliederungen 6, 7, 8 und 9 sind bryolo-<br />
gisch fast gänzlich unbekannt. Nur für 6, das tro-<br />
pische Westafrika, ist Sierra Leona der einzige<br />
Punkt, woher Afzelius ein Paar Moose mit-<br />
brachte.<br />
Die Gliederung 10 in den beiden Indischen Halb-<br />
inseln, in Vorder- und Hinter -Indien, die Indischen<br />
Inseln und das südliche Küstengebiet von China ist<br />
ebenfalls natürlich und bryologisch noch am mei-<br />
sten* bekannt.<br />
Ueber Gliederung 11 (China bis zum Südge-<br />
birge) ist hryologisch wiederum nichts zu sagen.<br />
Die Gliederung 12 (Japan, Korea und die Tun-<br />
gusischen Küstenregionen) ist allerdings eigenthüm-<br />
lich , aber deshalb merkwürdig, weil dieses Gebiet<br />
in vielfacher Hinsicht eine Correspondenzflor von<br />
Nordeuropa ist. So stuft sich also der Süden wiederum<br />
mit dem Norden ab , und ob daher die<br />
Gliederung 13 (Ostsibirien mit Kamtschatka und<br />
den benachbarten Inseln) mit dem Verf. als eigenes<br />
i Antillen<br />
Florengebiet betrachtet werden könne , möcht' ich<br />
bezweifeln. Wahrscheinlich gehört dieses Gebiet<br />
noch in das aretische , wenn es auch , wie Kamtschatka,<br />
einige eigenthümliche Arten aufzuweisen<br />
hat. Dagegen ist die<br />
Gliederung 14 in das westliche Nordamerika<br />
wieder natürlich. Was Menzies namentlich von<br />
Moosen daselbst sammelte, beweist dies. Dabei ist<br />
mir aufgefallen, dass dieses Gebiet einige Ver-<br />
wandtschaft zu der antarktischen Flor besitzt,<br />
wie sie sich z. B. in Mnium (_Rhizogoniu?n~) Men-<br />
ziesii gegenüber den Rkizoyonien des antaretiseben<br />
Gebietes erweist. Ueberdiess wird diese ganze<br />
Flor, wie schon Franke nheim bemerkt, durch<br />
die Rocky -Mountains von der übrigen nordameri-<br />
kanischen Flor abgeschieden. Dagegen erscheint mir<br />
Die Gliederung 15 in das östliche Nordamerika<br />
zwischen den Rocky -Mountains und den drei Mee-<br />
ren im Norden , Osten und Süden wieder zu weit,<br />
indem hier die Grenze unbestimmt gelassen ist. Im<br />
Ganzen erreichen erst die südlicheren Staaten von<br />
Nordamerika eine eigenthümliche Flor, in welcher<br />
die Artenzahl überwiegend amerikanisch ist. Diese<br />
ganze Flor zeichnet sich nach Lind heim er*)<br />
durch den Artenreichthum der Genera aus. Dieses<br />
Gebiet ist eigentlich eine Verbindungsllor von jener<br />
der vereinigten Staaten und Mexico's.<br />
Die Gliederung 16 in das Hochland von Mexico<br />
•st nur zu billigen, als diese durch hohe Bergket-<br />
ten und 2 Meere abgeschlossen ist. Sie ist natür-<br />
lich eine Correspondenzflor aller alpinen Florenge-<br />
biete unter ähnlichen Himmelsstrichen, wie z. ß.<br />
von Abyssinien.<br />
Die 17. Gliederung in Neu - Granada , Quito,<br />
Peru, Chile ist erst natürlich, wenn das aussertro-<br />
pische Chile getrennt wird. Dann verläuft die Flor<br />
der Cordillereu allmählig in die südpolare, und die<br />
Andenflor steht auch rein da. Nach Norden ver-<br />
läuft dieselbe auf eigenen Gebirgen in die noch<br />
tropische von Venezuela, welche indess eine eigen-<br />
thümliche Flor im Vereine mit den hochgebirgigen<br />
darstellt, die mit der folgenden<br />
) Wicgm aim'9 Arch. 1846. Heft 3.<br />
15*