Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
677 — - 678<br />
len und Dunkeln verschiedene chemische Prozesse<br />
in den Pflanzen vor sich gehen. Nicht mit Schlaf<br />
und Wachen identisch sind die auf Heize erfolgen-<br />
den Bewegungen. Sie gehen ebenfalls au jenen<br />
Wülsten der Basis des Blattstieles vor sich. Bei<br />
einem Beize tritt nach des Verf. 's Ansicht eine Er-<br />
schlaffung der unteren Wulsthälfte ein, indem eine<br />
gewisse Quantität Flüssigkeit aus ihr heraustritt und<br />
sich einen anderen Platz sucht. Dieser Platz sind<br />
wahrscheinlich die mit Luft angefüllten grossen In-<br />
tercellularräume. Die Art und Weise, wie der<br />
Verf. schliesst und experimenürt , giebt seinen An-<br />
sichten einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit.<br />
K. M.<br />
The Island of Sardinia , including pictures of the<br />
manners and customs of the Sardinians and notes<br />
on the antiquities and modern objects of interest<br />
in the Island etc. By John Wavre Tyndale.<br />
3 Vols. London, Bentley. 1849. 66 3 Bog. /4 gr. 8.<br />
(1 L. 11 seh. 6 d.J<br />
Wir führen von diesem Werke, welches wir<br />
nicht selbst einsahen, zwei sehr verschiedene An-<br />
zeigen an, die uns bekannt geworden sind. Die<br />
eine befindet sich in Gers d o rf'sRepert. VH.Jahrg.<br />
3. Bd. 1. Heft, sie spricht sich günstig und aner-<br />
kennend für das Werk aus und giebt, indem sie<br />
auf des Verf.'s Nachrichten über die Fruchtbarkeit<br />
und die Culturzustände des Landes aufmerksam<br />
macht, auch an, dass der Botaniker hier einige<br />
beachtenswerthe Notizen finden werde. Sie theilt<br />
ferner einige in dem Buche enthaltene Nachrichten<br />
mit über grosse Bestände von 300,000 Stück Pomeranzen-<br />
und Citronenbäumen, von Wäldern,<br />
die aus 100 Millionen Eichen, Stein- und Korkeichen<br />
und anderen Bäumen bestehen, in welche<br />
seit langen Jahren kein Sonnenstrahl durch das<br />
Laub der Bäume zum Boden drang, und die der<br />
Fuss keines Menschen noch berührt hat. Sie führt<br />
Beispiele starken Baumwuchses an, einen Pomeranzenbaum<br />
von über 6' Umfang, eine Myrte von 26'<br />
Umfang und einer Zweigausdehnung von 26', von<br />
Arbutus und Erica, welche häufig bis 50' hoch<br />
werden und 12' im Umfange haben; sie sagt ferner,<br />
dass ausführliche Notizen üher die Korkgewinnung<br />
darin zu finden seien, so wie, dass es<br />
dem Verf. nicht gelungen sei, die herba Sardonia<br />
der Alten zu ermitteln.<br />
Der andere Berichterstatter in Gardener's Chronicle<br />
No. 12. tadelt dagegen die äusserst ungenü-<br />
genden Nachrichten , welche der Verf. über die<br />
Wälder Sardiniens und deren Benutzung gegeben<br />
habe, da dies doch ein Gegenstand von ungemeiner<br />
Wichtigkeit für England sei, und man also wohl<br />
glauben könne , dass ein reisender Engländer auch<br />
diese Angelegenheit daher schärfer ins Auge hätte<br />
fassen müssen. Von der englischen Schiffsbaube-<br />
börde wird nämlich behauptet, dass nur Eichenholz<br />
und unter diesem nur das sardinische Eichenholz<br />
das einzige ausländische zum Bau der königlichen<br />
Flotte brauchbare sei, da aber durch viele bei die-<br />
ser Behörde zur j<br />
Sprache gekommene Missbräu-<br />
che deren Aussprüche und Ansichten in einen Übeln<br />
Ruf gekommen seien, und wohl die Prüfung eines<br />
Unbetheiligten verdient hätten, so wäre es wohl<br />
Pflicht des Verf.'s gewesen, genauer auf diesen<br />
Gegenstand einzugehen und im nationalen Interesse<br />
zu untersuchen, inwiefern dieses Sardinische Eichen-<br />
holz den Vorzug verdiene und von welchen Arten<br />
das beste abstamme. Allerdings sind auch die darauf<br />
bezüglichen Angaben , welche in der Anzeige als<br />
die einzig vorhandenen mitgetheilt werden, von gar<br />
keinem Wcrth. S-— l.<br />
Journal für praktische Chemie, herausgegeben von<br />
O tto Li n n 6 Erdm ann und Richard Felix<br />
Marchand. Bd. 46. Heft 4. 1849.<br />
Versuche über die nothicenäigen Aschenbestandtheile<br />
einer Pßanzen- Species. Vom Fürsten<br />
zu Salm -Morstmar; p. 193—211.<br />
Der Verf. zog Haferpflanzeu in Kohle, welche<br />
aus reinem Kandiszucker gewonnen war und setzte<br />
diesem Boden bei jedem Versuche von denjenigen<br />
Bestandteilen zu, die sich in der Asche des Hafers<br />
vorfanden, um zu erfahren, wozu diese Be-<br />
standteile der Pflanze zu nützen hätten , die sie<br />
also nothwendig bedarf zu ihrer Ernährung und<br />
Ausbildung. Er fand Folgendes:<br />
1. Ohne Kieselsäure in der Mischung bleibt die<br />
Pflanze ein niederliegender, glatter, bleicher Zwerg.<br />
2. Ohne Kalkerde stirbt sie schon beim zweiten<br />
Blatt. 3. Ohne Kali oder Natron wird sie nur 3<br />
Zoll lang. 4. Ohne Talkerde bleibt sie schwach<br />
und niederliegend. 5. Ohne Phosphorsäure bleibt<br />
sie sehr schwach , aber aufrecht und normal ge-<br />
formt, doch ohne Frucht. 7. Ohne Eisen bleibt sie<br />
sehr bleich, schwach und abnorm, während sie mit<br />
Eisen höchst überraschend dunkelgrün, mit üppiger<br />
Kraft, normaler Steifheit und Rauhheit erscheint.<br />
8. Ohne Mangan erreicht sie nicht ihre volle Kraft<br />
und wenig Blüthen. 9. Ob sie Chlor bedarf, will<br />
der Verf. noch ausmitteln. Ji. M.<br />
©elclärte CJeseOscSiafteii.<br />
Bot. Ges. z. Edinburg d. 8. März. Es kamen<br />
folgende Abhandlungen zum Vortrag: Ueber die<br />
Art des Wachsens bei Calothrix und verwandten<br />
Gattungen von John Ralfs, Esq., Penzance, Ueber