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». Jahrgang. P*n 12. Oktober 1849. 41. Stück.<br />
Mnhtllt- Orig«: Link über Liehen Jussnfii. — Schlechtendal Symphytum eoecineum Hort. — ttiit. i Reichenbach<br />
Icones Fl. Germ. XII. 1. 2. — Monatsberichte üb. d. Verh. d. Gesellsch. f. Erdkunde in Berlin V. — Nägeli Gattungen<br />
einzelliger Algen. — PaxtonBotan. Dictionary. — Samml. S Rabenhorst d. Algen Sachsens Dec. III. — ftel.<br />
Ges.: Bot. Gesellsch. z. London. — Per». Not.: Munter. — Thwaites. — K. Kot. : Triptilion bulbosum.<br />
— 729 —<br />
lieber Liehen Jussnfii,<br />
von H. F. Li n />.<br />
Da ich gesellen habe , dass die Botaniker an<br />
dem Liehen eseulentus aus Algier, welchen der<br />
General j'iissuff dem hiesigen Auswärtigen Ministerium<br />
mitgetheilt hat, einigen Antheil genommen,<br />
so schicke ich Ihnen, obgleich etwas spät,<br />
nicht allein Exemplare von diesem Liehen, sondern<br />
auch eine Beschreibung und anatomische Abbildungen<br />
dieses Gewächses. Er findet sich in den<br />
Gebirgen von Algerien auf trocknen», unfruchtbarem<br />
Boden, und könnte, wie der General meint,<br />
wenn auch nicht zur Nahrung der Menschen, doch<br />
vielleicht zur Nahrung der Pferde gebraucht wer-<br />
den. Er kommt in einzelnen Stücken von nnre-<br />
gelmässig rundlicher Gestalt und verschiedener<br />
Grösse, l j' i<br />
und '/^ Zoll im Durchmesser, selten<br />
grösser vor. Die Zeichnung Taf. X. B. Fig. 1. ist<br />
etwas vergrössert. Die Oberfläche ist sehr uneben<br />
runzlicht, und man sieht deutlich, dass sich die<br />
Pflanze nach unten beim Trocknen zusammengezo-<br />
gen, fast zusammengewickelt hat. Die Farbe ist<br />
Mass fleischfarben , mit weissen Flecken , wie sie<br />
viele Eichenen haben, und dann pflegen ihnen<br />
gar oft, wie hier, die Scutellen ganz und gar zu<br />
fehlen , wie Usnea hirta , Parmelia putveracea<br />
u. a. zeigen. Weicht man den Liehen im Wasser<br />
auf, so wird er biegsam und man sieht deutlich,<br />
dass er sich nach unten, wo er mit einer kleinen<br />
Fläche aufsitzt, zusammengezogen hat, sobald er<br />
aber trocken wird, nimmt er seine feste Consistenz<br />
wiederum an. Schneidet man ihn der Quere nach<br />
durch, so besteht er fast ganz aus einer weissen,<br />
trocknen, anscheinend pulverigen aber doch zusammenhängenden<br />
Masse , und nur gegen die untere<br />
Fläche trifft man auf Fasern, wie Tre vi rann<br />
s richtig bemerkt. Da der Liehen keine Scutel-<br />
— 730 —<br />
len (Sporangien) hat, so ist es schwer, ihn zu einer<br />
Gattung zu bringen; am meisten Aehnlichkeit hat<br />
er mit Placodium, erstlich wegen der unentwickelten<br />
Blattsubstanz auf der Oberfläche, und dann<br />
wegen der dichten , festen Masse beim Durchschnitt,<br />
welche nur nach unten Fasern zeigt. Indessen sind<br />
doch die blattartigen Theile an den Arten von Placodium<br />
weit mehr entwickelt, als hier, und der<br />
faserige Theil dort weit weniger, denn ganz fehlt<br />
er auch nicht an allen Arten von Placodium. Mit<br />
Liehen calcareus, den ich noch von Seh rader<br />
besitze, bat er keine Aehnlichkeit, auch ist er<br />
von den krustenförmigen Lichenen ganz verschieden,<br />
da er nicht aus kleinen abgesetzten Körnermassen<br />
besteht, wie jene. Beim Querschnitt zeigt<br />
sich unter gehöriger Vergrösserung (315 i. D.) Fol-<br />
gendes. Die ganze, innere Masse Taf. X. ß. Fig. 2.<br />
besteht aus rundlichen oder länglichen Zellen von<br />
eiuer weissen, nur im Umfange bräunlich röthlichen<br />
Farbe , welche Zellen eine Art von Binde bilden.<br />
Nahe beim Umfange, sowohl auf der oberen, als<br />
unteren Seite sieht man längliche Haufen von etwas<br />
grösseren Zellen, F. 2. aaa, die einen grünen<br />
Kern haben, welcher gleichförmig erscheint, we-<br />
nigstens bemerkt man keine Körnermasse darin.<br />
Solche Haufen von grünen Zellen sind mir an anderen<br />
Lichenen noch nicht v<strong>org</strong>ekommen. Die ganze<br />
innere Masse wird durch Jod braun, nicht blau ge-<br />
färbt, wie es doch .bei vielen Lichenen der Fall<br />
ist. Da ein Querschnitt durch die ganze Dicke<br />
fortgesetzt, in der vergrösserten Abbildung zu viel<br />
Baum einnehmen würde , so ist Fig. 2. nur ein<br />
Stück von dem Umfange au der oberen Fläche dar-<br />
gestellt , und ebenfalls Taf. X. B. F. 3. nur ein<br />
Stück von dem Umfange an der unteren Fläche.<br />
Hier sieht man nun die Fasern oder Bohren , wie<br />
sie gewöhnlich in den Lichenen sich zeigen, gemengt<br />
mit einzelnen, zerstreuten, grösseren und<br />
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