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— 77 - 78<br />

langen. Dem erwidere ich aber, dass ich von sol-<br />

chen Vorkeimen , welche den Aushildungsgrad hat-<br />

ten, wo im Allgemeinen die Knospenbildung ein-<br />

tritt, oder schon eingetreten ist, ungefähr eben so<br />

viele mit als ohne Knospe antraf, — dass also die<br />

Entwickelung einer Knospe immer noch eine so häufige<br />

Erscheinung ist, wie sie nach der grossen Un-<br />

wahrscheinlichkeit , womit die für die angebliche<br />

Uefruchtung erforderlichen Bedingungen eintreten<br />

können , nicht zu erwarten ist.<br />

3) Aber verlassen wir das Gebiet des Zufalles,<br />

des Möglichen und Wahrscheinlichen ; folgende sta-<br />

tistische Angaben werden geradezu beweisen, dass<br />

für die von mir untersuchten Arten das in Berlin<br />

entdeckte Gesetz der Fortpflanzung durch Befruch-<br />

tung nicht gilt.<br />

a) Sollte dieses Zusammenwirken der beiden Organe<br />

für die Erzeugung einer Knospe am Vorkeime<br />

uothwendig sein, so lässt sich erwarten, dass man<br />

alle 3 Bildungen gleichzeitig an einem Exemplare<br />

beobachten könne (indem nämlich die Eyclien stets<br />

in der Mehrzahl vorhanden sind, und wenn eins<br />

bei der Knospenbildung verbraucht wird, immer<br />

noch andere übrig bleiben müssten). Nun habe<br />

ich aber unter 32 in der Knospenbildung begriffe-<br />

nen Exemplaren nur 2 gefunden, wo jene beiden<br />

Organe zugleich vorhanden waren, während um-<br />

gekehrt bei vielen und zwar grossentheils ausgewachse<br />

neu Vorkeimen , an denen beiderlei Organe<br />

vorkamen, keine Knospenbildung stattfand.<br />

b) Schon aus dem Verhältuiss jedes einzelnen<br />

der beiden Organe zu der Knospenbildung geht<br />

hervor, dass keine nähere Beziehung stattfindet,<br />

denn während in zahlreichen (21) Fällen Eyclien<br />

aber keine Knospenbildung, in noch zahlreichen<br />

Fällen (25) umgekehrt Knospenbildung ohne Gegenwart<br />

von Eyclien erfolgt, so fand ich nur 3<br />

Beispiele, wo beides mit einander verbunden war.<br />

Ebenso mit den Spiralfadenofganen, bei ca. 27<br />

Exemplaren waren solche, aber keine Knospenbil-<br />

dung, bei 18 Ex. letztere, aber die befruchtenden<br />

Organe fehlten ; nur in 8 Fällen waren beide Erscheinungen<br />

gleichzeitig.<br />

c) Gesetzt, dieses seltene Zusammentreffen der<br />

Knospenbildung mit den dieselben angeblich bedin-<br />

genden Gebilden sei zufällig, so darf man doch bei<br />

j<br />

der Voraussetzung der Wichtigkeit jenes Gesetzes gen Pflänzchens, und von diesen 3 Fällen fehlten<br />

verlangen, dass wenigstens die beiden bedingenden! noch dazu die Spiralfaden<strong>org</strong>ane als eine andere<br />

Organe gleichzeitig nebeneinander vorkommen, aber' Bedingung zur Befruchtung; und obgleich die hier-<br />

schon aus den angegebenen Verhältnissen zeigt sich, hergehörigen Vorkeime alle theils ausgewachsen,<br />

dass auch diess keinesweges der Fall ist ; bald fehlt theils mit bereits braun gewordenen Höhlen ver-<br />

das eine, bald das andere , bald sind sie alle beide<br />

verbanden, bald fehlen sie beide; — und dieser<br />

Wechsel zeigt sich nicht bloss zwischen verschie-<br />

denen Exemplaren einer Art, sondern auch zwischen<br />

verschiedenen Arten, indem z. B. II. und V.<br />

fast niemals Eyclien besitzen , während bei allen<br />

Exemplaren von III. die Spiralfaden<strong>org</strong>ane fehlten,<br />

die Eyclien aber vorhanden waren.<br />

d) Ob das Zusammenwirken der beiden Organe<br />

zur Erzeugung der Knospe uothwendig sei, geht<br />

besonders auch aus folgenden Angaben hervor.<br />

Fälle, wo bei dem gleichzeitigen Vorhandensein<br />

beider Organe Knospenbildung stattfand, begegne-<br />

ten mir 2, — wo bei dem Fehlen eines der beiden<br />

auch Knospenbildung fehlte: 11, diese Fälle sprä-<br />

chen also für die Befruchtuugstheorie, auch darf<br />

man es als keinen Gegenbeweis gegen dieselbe ansehen,<br />

wenn bei gleichzeitiger Existenz beider Organe<br />

doch keine weitere Entwickelung stattfindet,<br />

— und wenn in einzelnen Fällen ohne Gegenwart<br />

von Spiralfaden<strong>org</strong>anen sich dennoch eine Knospe<br />

bildet, so könnte man allenfalls noch einwenden,<br />

dass die befruchtenden Fäden anderwärts herbeigekommen<br />

seien (also etwa eine Art Victime'?), —<br />

wenn aber in ungefähr 12 Beispieleu eine Knospenbildung<br />

vorkommt, ohne dass eine Spur von Ey-<br />

clien vorbanden war, so ist diess entscheidend für<br />

die Ansicht, dass die beiden Organe wenigstens an<br />

meinen Exemplaren keine Rolle bei der weiteren<br />

Entwickelung des Farrnkeimes spielen. — In der<br />

Hälfte der Fälle, wo Knospenbildung stattfand,<br />

zeigt sich weder das eine noch das andere der beiden<br />

Organe. —<br />

Es ist aber zu bemerken, dass nach S u m iiisk i's<br />

Darstellung des Befruchtungsactes auch die einge-<br />

senkte Höhle unter dem Eychen ein wesentlicher<br />

Theil ist. Auch hierüber mögen einige statistische<br />

Angaben zur Aufklärung dienen. Unter den Beispielen,<br />

bei welchen ich die Entstehung einer Knospe<br />

beobachtete, waren nur fünf Exemplare zugleich<br />

mit einer Verdickung des Eagers und den nach S n -<br />

minski zur Befruchtung notwendigen Höhlen in-<br />

nerhalb dieser Verdickung versehen, in 26 Beispie-<br />

len fehlten dagegen diese angeblichen Bedingungen,<br />

— es niuss also für diese Fälle wenigstens ein an-<br />

derer V<strong>org</strong>ang gelten. Ferner: unter den von mir<br />

beobachteten, mit einer Verdickung des Lagers und<br />

darin eingesenkten Höhlen versehenen Exemplaren<br />

fand ich nur etwa drei mit einer Anlage des jun-<br />

sehen, mithin wohl in dem Alter waren , wo die<br />

Knospenbildung hätte eintreten können, so fand ich<br />

darunter doch circa 11 Beispiele, welche von letz-

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