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— S31 — — S32-<br />
Hr. Prof. UHger hat sich , da er bei den un-<br />
günstigen Verhältnissen seines Vaterlandes keinen<br />
Verleger finden konnte, entschlossen, sein Werk:<br />
„Die Urwelt in ihren verschiedenen Bildungsperio-<br />
den. Landschaftliche Darstellungen mit erläuterndem<br />
Texte" auf eigene Kosten herauszugeben und<br />
hat zu dem Zwecke einen Prospectus nebst zwei<br />
Probeblättern versandt. Das Ganze wird 14 Tafeln<br />
umfassen, deren Zeichnungen unter Leitung<br />
des Verf. von Hrn. Kuwasseg entworfen, von<br />
Hrn. Bottmann auf Stein gezeichnet und von<br />
Hrn. Minsinger in München gedruckt, und zu<br />
einem Subscriptionspreise von 28 Fl. R. W. in Jah-<br />
resfrist an die Unterzeichner versandt werden sol-<br />
len. Es ist ein kühner Gedanke, nach den fossilen<br />
<strong>org</strong>anischen Uebcrrcsten landschaftliche Darstellun-<br />
gen aus diesen untergegangenen Bildungsepochen zusammenzusetzen.<br />
Zeichnung und lithographische<br />
Ausführung sind vortrefflich und für die möglichste<br />
Richtigkeit der Auffassung und Zusammenstellung<br />
der Bruchstücke zu pflanzlichen vollständigen Gelbilden<br />
bietet der Verf. durch seine lange, sowohl<br />
die Pflanzen der Vorwelt als Jetztwelt umfassenden<br />
Studien volle Gewähr. Die 14 Darstellungen be-<br />
greifen: 1. Uebergangsformation; 2. und 3. Stein-<br />
kohlenformation; 4. Form. d. rothen Liegenden;<br />
5. Form, der bunten Sandsteine; 6. Muschelkalk<br />
Form.; 7. Form. d. Keupersi 8. Form. d. Oolites:<br />
9. Weald.-Form.; 10. Kreide-Form.; 11. Eocenische<br />
Form.; 12. Miocenische Form.; 13. Diluvium:<br />
14. Jetztzeit. Die Probeblätter sind: 1. Uebergangsformation<br />
und 2. das erste Blatt der Steiu-<br />
kohleuformation.<br />
Bestellungen nimmt sowohl der Verf. als auch<br />
Hr. M insin ger an. Sammler von Subscribenten<br />
erha'ten 25 °/„ Rabatt. Die Einsendung der Abnehmer<br />
wird in den nächsten 6 Monaten erbeten. Wir<br />
wünschen dem Unternehmen den besten Fortgang.<br />
S — l.<br />
Das Programm des Gymnasiums zu Culin für<br />
dasJaiir 1847— 48 enthält (p. 1—30) eine lateinisch<br />
geschriebene Abhandlung des Gymnasial- Lehrers<br />
Euch holz: Flora Homerica. Der Verf. giebt in<br />
der Einleitung die Schriften an, die er benutzte. Die<br />
in der Uiade und Odyssee vorkommenden Pflanzennamen<br />
sind nach dem natürlichen Systeme aufge-<br />
führt. Zu jedem homerischen Namen wird eine der<br />
neuern systematischen Botanik entlehnte Bezeich-<br />
-<br />
nung gesetzt; ausserdem wird versucht, den griecli.<br />
Namen etymologisch zu erklären. Die Stellen und<br />
der Zusammenhang ,<br />
in dem die verschiedenen Pflan-<br />
zen erwähnt werden, sind angegeben, hin und wie-<br />
der auch eine kurze Beschreibung der betreffen-<br />
den Pflanzen hinzugefügt. J.<br />
Kurze Notizen.<br />
In der „Zeitschrift des landwirtschaftlichen<br />
Provinzialvereins für die Mark Brandenburg" VI.<br />
Hft. 1. findet sich eine Beschreibung und Zeichnung<br />
der Waizenfrucht von Dr. Munter. Bekanntlich<br />
findet sich am Waizenkorne, besonders deutlich<br />
während des Keimens sichtbar, dem Cotyledon gegenüber<br />
ein kleines Schüppchen, welches Manche<br />
für das Rudiment eines zweiten Saamenlappens,<br />
Andere für eine Stipularbildung ansehen. In Bezug<br />
auf dieses Schüppchen sagt Dr. M. Ca. a. 0. p. 66.):<br />
Malpighi hat dieses Blättchen schon vor 200 Jah-<br />
ren abgebildet, aber die Botanikerhaben sich nicht<br />
darum gekümmert, und doch unterscheidet es die<br />
Waizenfrucht so leicht und sicher von der Frucht<br />
der übrigen Cerealien , die es nicht besitzen. Es<br />
ist zu bedauern, dass in einem für Landwirthe be-<br />
rechneten Journale sich solche Unrichtigkeiten fin-<br />
rd dieses Schüpp-<br />
den. Nach M al p ighi hat R i cha<br />
chen heim Waizen beschrieben und „epiblastus"<br />
genannt. Von den bekannteren Abbildungen des<br />
keimenden Walzens führe ich beiläufig nur Bise<br />
hoff's Terminologie tab. 44. fig. 1968 an, wo<br />
dieses Schüppchen deutlich genug abgebildet und im<br />
Texte beschrieben ist. Dass dem Hrn. Dr. Munter<br />
die Literatur der Gegenstände, über welche<br />
er schreibt, nicht bekannt ist, möchte zu entschuldigen<br />
sein, wenn er aber sagt, dass dieses Schüppchen<br />
die Waizenfrucht so leicht und sicher von<br />
der Frucht der übrigen Cerealien unterscheidet, welche<br />
dasselbe nicht besitzen, so ist man doch zu<br />
der Annahme berechtigt, als habe er sämmtliche<br />
übrigen Cerealien auf dieses Schüppchen hin unter-<br />
sucht. Eine solche Untersuchung hat jedoch Hr.<br />
Dr. Munter nicht angestellt, sonst würde er wis-<br />
sen, dass der Hafer (_Avena sativa L.) dieses<br />
Schüppchen ebenfalls besitzt (Vgl. Bischoff's<br />
Terniinol. fig. 196!). und Schieiden Grundzüge<br />
etc. 2 ed. flg. 153.) Glücklicher Weise giebt es<br />
andere noch leichtere und sicherere Kennzeichen,<br />
um die Waizenfrucht von der Haferfrucht zu unterscheiden,<br />
als die von Hrn. Munter irriger Weise<br />
angegebenen.<br />
Redaction: Hugo von Mohl. — D. F. L. von Seh 1 echten d al.<br />
Verlag von A. Förstner in Berlin. — Druck: Ge hauer'nche Bnclidmckerei in Halle.<br />
W.