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— 51 - - 52<br />
die braune Farbe ausgezeichnet, fort, oder der<br />
Hals verengt sich an der Grenze plötzlich in eine<br />
centrale längliche Zelle, welche nach oben ge-<br />
schlossen ist.<br />
In welcher Beziehung stehen nun die Eychen<br />
zu diesen eingesenkten Höhlen, und wie verhalten<br />
sich insbesondere jene zelligen, der Höhleumiindung<br />
aufsitzenden Protuberanzen zu den Eychen?<br />
sind sie damit identisch?*)<br />
Eychen von der oben beschriebenen Form kommen<br />
auf dem Lager vor , ehe sich dasselbe ver-<br />
dickt, also ehe sich die Höhlen gebildet haben,<br />
sowie auch beim ausgebildeten Lager am vorderen<br />
Abhänge des Polsters und am unverdickteu Theile<br />
des Lagers. Es scheint also , als habe sich bei der<br />
eintretenden Verdickung gerade unterhalb der Eychen<br />
eine Höhle gebildet, gleichsam unter dem<br />
Einflüsse derselben. Dagegen deutet ein Umstand<br />
darauf hin , dass die Mündungsprotuberanz etwas<br />
von den Eychen ganz Verschiedenes ist, und nur<br />
zufällig in der Forin Aehnlichkeit mit denselben hat.<br />
Was nämlich die Vergleichung beider Organe besonders<br />
unterstützt, ist die centrale Zelle, die bei<br />
beiden zuweilen vorkommt, sowie die Uebergänge<br />
beider zu jenen 4- oder özelligen Hügeln mit dem<br />
mittleren Intercellulargaug. Dagegen scheint die<br />
Entwickelung der beiderlei länglichen Körper ver-<br />
schieden zu sein: während sie bei den Eychen von<br />
oben nach unten fortschreitet, so dass die ursprüng-<br />
liche Spitze auch die Spitze bleibt, so verharrt je-<br />
ner 4 zellige Hügel mit der 4seitigeu Oeffnuug, den<br />
wir auch für die Protnberanz auf der flöhlenmündung<br />
als eine frühere Eutwickelungsstufe ansehen<br />
müssen, a?n Grunde, und das zellige Körperchen<br />
baut sich hier vielmehr darauf empor. Diess entnehme<br />
ich aus solchen Ansichten, wo ich am Grunde<br />
die 4seitige Mündung mit den 4 sie einschliessen-<br />
deu Zellen durchscheinen sah. Der obere Theil des<br />
Körperchens ist überdiess weniger einfach , und<br />
nicht so regelmässig aus den Zellen zusammenge-<br />
*) Sumiii'ski fasst das Yerhältniss der Eychen zu den<br />
eingesenkten Höhlen (,, Keimsackhöhlen") so auf, dass<br />
er beide als zwei zusammengehörige Stücke eines bestimm-<br />
ten Organs : der Saamenknospc betrachtet , und dass er<br />
die Bildung der Höhle den Eychen, welche erst in Folge<br />
der Befruchtung entstehen sollen, vorangehen lässt. Hiergegen<br />
bemerke ich nur, dass ich ungefähr eben so viel<br />
Beispiele angetroffen habe, wo die eyförmigen Körper<br />
fügt, als die Eychen. Häufig entwickeln sich noch<br />
einige Zellen an denselben seitlich , indem sie sich<br />
einer oder zweien der 4 Zellen oder Zellenreiheu<br />
anlegen (Fig. 24. b).<br />
Mögen nun die den Höhlungsmündungen auf-<br />
sitzenden zelligen Protuberanzen mit den früher<br />
beschriebenen auf dem einfachen Lager entspringenden<br />
Eychen identisch sein, oder mögen sie, wie<br />
mich meine Beobachtungen vermuthen lassen, ganz<br />
verschiedene Eutwickelungsgesetze befolgen, — je-<br />
denfalls haben wir in jenen eingesenkten flaschenförmigen<br />
Höhlen ein drittes eigenthümliches Organ<br />
am Vorkeime der Farrn ; denn dasselbe mit den<br />
sie begrenzenden Zellen als ein in die verdickte<br />
Lagermasse eingesenktes, oder vielmehr von der<br />
sich verdickenden Lagermasse umwachsenes Eychen,<br />
dessen 4 zellige Spitze in oder etwas über<br />
der Ebene des Polsters liege, anzunehmen, wie<br />
man wohl aus anderen Zeichen geneigt wäre, ist<br />
wegen des ganz abweichenden Baues, namentlich<br />
wegen des Mangels einer eigenen, die Höhle aus-<br />
kleidenden Membran unstatthaft.<br />
5. Vergleichung der Spiralfaden<strong>org</strong>ane und der<br />
und mit entsprechenden Organen<br />
anderer Pflanzengruppen.<br />
Lassen wir nun dieses letzterwähnte, ohne-<br />
Eychen miteinander ,<br />
diess nicht bei allen Farruspecies vorkommende Organ<br />
als ein blosses Structurverhältniss , dessen Bedeutung<br />
uns gänzlich fremd ist, bei Seite, und hal-<br />
ten noch einmal die Spiralfaden<strong>org</strong>ane und die<br />
Eycnen nebeneinander, um uns zunächst über die<br />
Frage zu entscheiden, ob beide wesentlich oder<br />
nur relativ von einander verschieden sind.<br />
Nägel i beschreibt nur einerlei Organ, welches<br />
mit unserer ersten Art in der Entwickelung<br />
von Spiralfadenzellchen, mit der anderen in der<br />
Zusammensetzung aus Zellen, übereinkommt. Meine<br />
Beobachtungen stimmen in dieser Beziehung ganz<br />
mit denen von Suminski und Munter überein.<br />
An den von mir untersuchten Arten fand ich kein<br />
Organ, welches in die Eutwickelungsreihe, welche<br />
Nägeli darstellt, passte. Alle Spiralfaden<strong>org</strong>ane<br />
bestehen aus einer einfachen, Zelle, und in keinem<br />
jener Eychen, die übrigens schon wegen der ganz<br />
abweichenden EUtwickelungsweise nicht zu den von<br />
Nägel i beschriebenen Organen passen, fand sich<br />
in der centralen Zelle, wo eine solche vorhanden<br />
war, eine Spur von Spiralfaden. Die, wie schon<br />
bemerkt, in einzelnen Fällen Innerhalb der ge-<br />
j<br />
ohne gleichzeitige Verdickung des Lagers und ohne Höhle<br />
vorhanden waren, als solche, wo die Höhlen mit den wohnlich einfachen Papillen oder Drüsenhaare am<br />
kratir- oder eyförmigen Erhebungen vorkamen, und dass Rande oder auf den mittleren Zellen des Lagers<br />
insbesondere, wie im Texte angegeben wird, die Eychen<br />
!beobachteten Anfäuge vcm Zusammensetzung aus<br />
so<br />
der Stellung und der zeitlichen Kniwickelung nach nicht<br />
von den Höhlen und dem in denselben vor sich gehen- Zellen , ,<br />
. ,<br />
ähnlich wie sie Nagelt angiebt,<br />
. , ,<br />
smd eben<br />
den Processe abhängig erscheinen. I<br />
entschieden keine Eiitwickelungsstufen der oben