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f. Jahrgang. pra 23. jgjßg 1849. 12. Stück.<br />
Enllfllt» Olig« : Treviranus üb. d. quirltormigen Blätterstand , mit Berücksicht. einiger unbeschriebenen Arten v. .47chemilla.<br />
— I"H.! S c hnizlein u. Frickhing er d. Veget. - Verhältn. der Jura - u. Keuperfiirra. in d. Flussgeb. d. Wör-<br />
. nitz u. Altmühl. — Comptes rcndus XXVII. n. 4—23. — S&ininl. : Hanse n Pan d. Ilerzogth. Schleswig, Holstein u. Lauenburg.<br />
1 Cent. — Per». Not.: Schouw. — B£. Not. : Fruchtbildung v. v'äniUa plqnifoÜa.<br />
— 203 — MO<br />
Ueber den quirlfürmigen Blä'tterstand, mit<br />
Berücksichtigung einiger unbeschriebenen<br />
Arten von AlchemUla.<br />
Von L. C. Trevir anus.<br />
Wenn ein geistvoller Schriftsteller den maassgebenden<br />
Unterschied des Axen<strong>org</strong>ans der Pflanze<br />
Cdes Stengels) und der appendiculären Organe (der<br />
Blätter) darin setzt , dass jenes sich in senkrechter<br />
Richtung aufwärts wie abwärts streckt, diese aber<br />
eine horizontale Ausdehnung in ihrem Wachsen<br />
beobachten C4. 8. Hiluire Lerons de Bot. comjir.<br />
lä morpholoiße reg. 28.), so ist dieser Gegensatz<br />
an einen anderen gebunden, der vielleicht noch<br />
ursprünglicher ist, als jener, den nämlich, dass<br />
das Axen<strong>org</strong>an einen symmetrischen Bau hat, ans<br />
Mitte und Circumferenz bestehend, die appendicu-<br />
lären aber einen unsymmetrischen, indem der Mittelpunkt<br />
für sie ausser ihnen liegt, und die Symmetrie<br />
nur dadurch hergestellt wird, dass mehrere<br />
Organe der nämlichen Art sich um einen solchen<br />
gruppiren und ordnen. Wenn daher, um nur bei<br />
den Dicotyledonen stehen zu bleiben, damit ein<br />
Blatt sich bilde, aus dem Kreise der senkrecht ver-<br />
laufenden Gefässbündel einer oder einige sich nach<br />
Aussen wenden, um dessen Grundlage herzugeben,<br />
so wird dieses, der Symmetrie zu geniigen, auch<br />
auf den anderen Seiten mit grösseren oder klei-<br />
neren seitlichen Intervallen geschehen müssen, und<br />
statt eines einseitigen Blattstandes werden wir ein<br />
Sichgegenüberstehen oder einen Kreisstand der Blät-<br />
ter haben. Allein die nämliche Ursache . welche<br />
die Seitenbildung bewirkt, widerstrebt der Ver-<br />
längerung des Stengels auf einer Seite mehr, als<br />
auf den anderen, wo sie wiederum später sich geltend<br />
macht, und es entsteht, als das Mittel zwischen<br />
der verticalen und der wagereebt-kreisför-<br />
migen Ausdehnung, die spirale Blattstelinng , wel-<br />
che dem Beobachter des einzelnen Blattes als die<br />
zerstreute oder wechselnde erscheint. Geht man<br />
also in der Betrachtung von dieser letzten aus, so<br />
erscheint die Kreis- oder Quirlstellung der Blätter<br />
als eine allseitige Hemmung der Verlängerung durch<br />
gleichmässige Seitenbildung, oder mit anderen Worten<br />
ausgedrückt, als „eine Nichtentwickelung von<br />
Internodieu , eine Vereinigung von so viel Knoten,<br />
als Blätter da sind, die den Quirl bilden QS. Lindley<br />
Introd. to Bot. 3. ed. 114.). Nichts ist daher<br />
gewöhnlicher, als dass Pflanzen, indem sie sich<br />
zum Blühen vorbereiten , was sicli durch eine Hemmung<br />
des Wachsthumes ankündigt, ihre bis dahin<br />
vereinzelten Blätter in einen Quirl versammeln,<br />
welcher entweder ein solcher bleibt, oder, indem<br />
die Blüthe sich ausbildet, durch Verlängerung des<br />
Axen<strong>org</strong>ans in die Einzelnstellung übergeht. So<br />
zeigen sich unsere Droseren im Frühjahre mit einer<br />
Rose von Blättern, welche in dem Maasse , als eine<br />
Stengelverlängerung abwärts geschieht, sich von<br />
einander entfernen, während gegen Ende Sommers<br />
die Anlage eines neuen Quirls gemacht und ausge-<br />
führt wird. Bei einer Abtheilung von Stylidium<br />
mit zerstreutstehenden Blättern, z. B. S. tenuifo-<br />
lium, fruticosum, dichotomum, fascicidutum u.a.<br />
hat der halb -strauchartige Stengel eine Art von<br />
Absätzen, welche durch einen Quirl von Blättern<br />
gebildet werden, und jeder solcher Absatz ist das<br />
Resultat einer jährlichen Wachsthums - und Blühens-<br />
Periode. Oder es kommen in Gattungen und<br />
Familien mit vereinzelten oder sich entgegenge-<br />
setzten Blättern Arten und Gattungen vor mit qnirlförmigen<br />
, wie bei Veronictt, Linarin , Mentha,<br />
Ziziphora u. a. Dieses Beisammensein vereinzel-<br />
ter und kreisständiger Blätter gilt nicht minder für<br />
Monocotyledonen, als für Dicotyledonen, wie Fri-<br />
tillaria, Convallaria, Lilium beweisen, und seihst<br />
von den Farrnkräutern scheint es nicht ausgeschlos-<br />
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