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er zahlreiche und wichtige Entdeckungen machen.<br />
Wurzeln und Saanien wurden im Garten gepflanzt<br />
und nach den verschiedenen Theileu des Königreichs<br />
gesandt. Auch versendete er getrocknete Exemplare<br />
auf gleiche Weise. Oft brachte er Wochen lang im<br />
Gebirge zu, und da es zu der Zeit noch keine bequemen<br />
Wirtiishäuser gab, um nach den Beschwer-<br />
den des Tages zu übernachten, so verzehrte er oft<br />
seinen Käse und sein Brod und sehlief im Schutze<br />
eines Felsens, sein Gepäck als Begleiter neben sich.<br />
Es ist zu bewundern, wie er unter solchen um-<br />
ständen seine Pll. während der Exkursionen trocknen<br />
und in gutem Zustande erhalten konnte, da er<br />
ausserdem noch mit lebenden Pfl. beladen war.<br />
Mehrere Arten stiessen ihm auf, welche neuere Bo-<br />
taniker nicht wieder finden konnten , und man hat<br />
ihm deswegen Mangel an Glaubwürdigkeit v<strong>org</strong>eworfen;<br />
eine leicht zu machende, aber nur nach<br />
bestimmter Prüfung zu rechtfertigende Beschuldi-<br />
gung. Man muss bedenken, in welcher Ausdehnung<br />
er die Gegenden untersuchte, wie erstaunend<br />
örtlich beschränkt manche Pfl. sind, und wie son-<br />
derbar oft Pfl. in einer Gegend vorkommen und<br />
verschwinden. So erzählt der Verf. , dass in sei-<br />
ner Nähe ein einzelnes Exemplar von Cynoglossiiin<br />
sylvaticum aus der Höhlung eines mitten in einem<br />
wilden Walde gefällten Baumes gewachsen, und<br />
dass ein einzelnes Exemplar von hiyusticum pelo-<br />
iponnesiacum bei den Ruinen eines alten Castells<br />
iii Kinross-shire gefunden sei. So möchten also<br />
auch wohl von den von Don angegebenen Pfl. sich<br />
einige später finden, andere nur zufällige Flücht-<br />
linge gewesen sein.<br />
An Introduction to Botany. By John Lindley,<br />
Ph. D., F. R. S. Longmans, London. 2 Bände. 8.<br />
Dies ist die vierte Ausgabe mit vielen Verbes-<br />
serungen und zahlreichen Zusätzen, welche in<br />
Gard. Chrou. n. 45 angezeigt wird. Beispiele der<br />
bedeutenden Erweiterung des Umfangs werden ge-<br />
»egeben; Cap. 1. hatte in d. 3. Ausgabe 47 Seiten,<br />
jetzt 131; Cap. 2. früher 2U9 S. , jetzt 341; Cap. 3.<br />
sonst 19, jetzt 62 u. s. w. Alle neueren Beobach-<br />
tungen seien darin benutzt.<br />
Personal- Kotizen.<br />
In No. 2. der Otto'schen Allg. Gartenzeitung<br />
finden wir vom bot. Gärtner Hrn. F. Jühlke im<br />
Eldena einen Nekrolog Schauer's, welchem wir<br />
die folgenden Notizen entnehmen.<br />
Johann Conrad Schauer, aus einer achtungswerthen<br />
Gärtner- Familie stammend, ward zu<br />
Ollenbach am IG. Februar 1813 geboren. An-<br />
fangs für das geistliche Studium bestimmt, wurde er<br />
sehr s<strong>org</strong>fältig erzogen. Nachdem er das Grossh.<br />
Gymnasium zu Mainz vollständig absolvirt hatte,<br />
trat er am 1. März 1828 in den K. Baierschen Hof-<br />
garten zu Würz bürg in die Lehre. Er konnte hier<br />
auch durch Benutzung des Bildnngs- Institutes d. K.<br />
Gesellschaft zur Vervollkommnung der Künste und<br />
Gewerbe seine wissenschaftliche Bildung fortsetzen.<br />
Mit Auszeichuungspreisen für verschiedene Leistun-<br />
gen ins väterliche Haus zurückgekehrt, trat er 1831<br />
in den K. bot. Garten zu Bonn als Gehülfe und zog<br />
hier die xVufmerksamkeit des damaligen. Directors<br />
Prof. Nees v. Esenbeck auf sich. Als dieser<br />
nach Breslau kam, berief er Schauer dorthin zur<br />
Re<strong>org</strong>anisation des bot. Gartens, wo ihm, als Ober-<br />
gehülfe angestellt, die Anwendung der Mittel des<br />
Gartens, unter Verantwortung des Directors zur<br />
freien selbstständigen Disposition gestellt wurde.<br />
Im .T. 1841 erwarb er sich die Würde eines Dr.<br />
philosophiae und habilitirte sich 1842 als Privat -<br />
Docent. Im Frühjahre 1843 folgte er einem Rufe<br />
nach Greifswald, ward Professor der Botanik und<br />
ordentlicher Lehrer der Naturwissenschaften an der<br />
K. Staats- und landwirtschaftlichen Akademie El-<br />
dena, in welcher Stellung er nach seinem am 24.<br />
October 1848 so unerwartet erfolgten Tode dem<br />
Vernehmen nach durch Hrn. Dr. Munter aus Ber-<br />
lin ersetzt werden soll. Ueber die Verdienste des<br />
so früh Dahingeschiedenen uns hier noch weiter<br />
auszusprechen, glauben wir uns enthalten zu müs-<br />
sen, da allen, die sich für Botanik und Gärtnerei<br />
interessiren, seine Leistungen bekannt und im fri-<br />
schen Andenken sind.<br />
Kurze Notizen.<br />
Um die Fruchtbarkeit des vom Nil in Aegypten<br />
bewässerten Bodens durch ein Beispiel zu beweisen,<br />
giebt K a f a 1 o w i t s c h , ein russischer Arzt, in Brie-<br />
fen aus der Türkei fs. Ausland Jan. 1849) an, dass<br />
die Stengel der Durra (Holcits Soryhmri) in Ober-<br />
ägypten eine Höhe von 10' — 12' bei einer Dicke<br />
von 3 "— 1" /4<br />
Durchmesser hatten und dass eine<br />
Fruchtrispe auf einem Felde bei Erment 3511 Kör-<br />
ner enthielt. Es befinden sich ausserdem in diesen<br />
Briefen verschiedene Nachrichten über die bekann-<br />
ten Kulturpflanzen.<br />
Redaction: Hugo von Mo hl. — D. F. L. von S Chi echt e nd al.<br />
Verlag von A. Förstner in Berlin. — Druck: Ge b auer'sche Buchdruckerei in Halle.