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— 159 l(iO<br />

er zahlreiche und wichtige Entdeckungen machen.<br />

Wurzeln und Saanien wurden im Garten gepflanzt<br />

und nach den verschiedenen Theileu des Königreichs<br />

gesandt. Auch versendete er getrocknete Exemplare<br />

auf gleiche Weise. Oft brachte er Wochen lang im<br />

Gebirge zu, und da es zu der Zeit noch keine bequemen<br />

Wirtiishäuser gab, um nach den Beschwer-<br />

den des Tages zu übernachten, so verzehrte er oft<br />

seinen Käse und sein Brod und sehlief im Schutze<br />

eines Felsens, sein Gepäck als Begleiter neben sich.<br />

Es ist zu bewundern, wie er unter solchen um-<br />

ständen seine Pll. während der Exkursionen trocknen<br />

und in gutem Zustande erhalten konnte, da er<br />

ausserdem noch mit lebenden Pfl. beladen war.<br />

Mehrere Arten stiessen ihm auf, welche neuere Bo-<br />

taniker nicht wieder finden konnten , und man hat<br />

ihm deswegen Mangel an Glaubwürdigkeit v<strong>org</strong>eworfen;<br />

eine leicht zu machende, aber nur nach<br />

bestimmter Prüfung zu rechtfertigende Beschuldi-<br />

gung. Man muss bedenken, in welcher Ausdehnung<br />

er die Gegenden untersuchte, wie erstaunend<br />

örtlich beschränkt manche Pfl. sind, und wie son-<br />

derbar oft Pfl. in einer Gegend vorkommen und<br />

verschwinden. So erzählt der Verf. , dass in sei-<br />

ner Nähe ein einzelnes Exemplar von Cynoglossiiin<br />

sylvaticum aus der Höhlung eines mitten in einem<br />

wilden Walde gefällten Baumes gewachsen, und<br />

dass ein einzelnes Exemplar von hiyusticum pelo-<br />

iponnesiacum bei den Ruinen eines alten Castells<br />

iii Kinross-shire gefunden sei. So möchten also<br />

auch wohl von den von Don angegebenen Pfl. sich<br />

einige später finden, andere nur zufällige Flücht-<br />

linge gewesen sein.<br />

An Introduction to Botany. By John Lindley,<br />

Ph. D., F. R. S. Longmans, London. 2 Bände. 8.<br />

Dies ist die vierte Ausgabe mit vielen Verbes-<br />

serungen und zahlreichen Zusätzen, welche in<br />

Gard. Chrou. n. 45 angezeigt wird. Beispiele der<br />

bedeutenden Erweiterung des Umfangs werden ge-<br />

»egeben; Cap. 1. hatte in d. 3. Ausgabe 47 Seiten,<br />

jetzt 131; Cap. 2. früher 2U9 S. , jetzt 341; Cap. 3.<br />

sonst 19, jetzt 62 u. s. w. Alle neueren Beobach-<br />

tungen seien darin benutzt.<br />

Personal- Kotizen.<br />

In No. 2. der Otto'schen Allg. Gartenzeitung<br />

finden wir vom bot. Gärtner Hrn. F. Jühlke im<br />

Eldena einen Nekrolog Schauer's, welchem wir<br />

die folgenden Notizen entnehmen.<br />

Johann Conrad Schauer, aus einer achtungswerthen<br />

Gärtner- Familie stammend, ward zu<br />

Ollenbach am IG. Februar 1813 geboren. An-<br />

fangs für das geistliche Studium bestimmt, wurde er<br />

sehr s<strong>org</strong>fältig erzogen. Nachdem er das Grossh.<br />

Gymnasium zu Mainz vollständig absolvirt hatte,<br />

trat er am 1. März 1828 in den K. Baierschen Hof-<br />

garten zu Würz bürg in die Lehre. Er konnte hier<br />

auch durch Benutzung des Bildnngs- Institutes d. K.<br />

Gesellschaft zur Vervollkommnung der Künste und<br />

Gewerbe seine wissenschaftliche Bildung fortsetzen.<br />

Mit Auszeichuungspreisen für verschiedene Leistun-<br />

gen ins väterliche Haus zurückgekehrt, trat er 1831<br />

in den K. bot. Garten zu Bonn als Gehülfe und zog<br />

hier die xVufmerksamkeit des damaligen. Directors<br />

Prof. Nees v. Esenbeck auf sich. Als dieser<br />

nach Breslau kam, berief er Schauer dorthin zur<br />

Re<strong>org</strong>anisation des bot. Gartens, wo ihm, als Ober-<br />

gehülfe angestellt, die Anwendung der Mittel des<br />

Gartens, unter Verantwortung des Directors zur<br />

freien selbstständigen Disposition gestellt wurde.<br />

Im .T. 1841 erwarb er sich die Würde eines Dr.<br />

philosophiae und habilitirte sich 1842 als Privat -<br />

Docent. Im Frühjahre 1843 folgte er einem Rufe<br />

nach Greifswald, ward Professor der Botanik und<br />

ordentlicher Lehrer der Naturwissenschaften an der<br />

K. Staats- und landwirtschaftlichen Akademie El-<br />

dena, in welcher Stellung er nach seinem am 24.<br />

October 1848 so unerwartet erfolgten Tode dem<br />

Vernehmen nach durch Hrn. Dr. Munter aus Ber-<br />

lin ersetzt werden soll. Ueber die Verdienste des<br />

so früh Dahingeschiedenen uns hier noch weiter<br />

auszusprechen, glauben wir uns enthalten zu müs-<br />

sen, da allen, die sich für Botanik und Gärtnerei<br />

interessiren, seine Leistungen bekannt und im fri-<br />

schen Andenken sind.<br />

Kurze Notizen.<br />

Um die Fruchtbarkeit des vom Nil in Aegypten<br />

bewässerten Bodens durch ein Beispiel zu beweisen,<br />

giebt K a f a 1 o w i t s c h , ein russischer Arzt, in Brie-<br />

fen aus der Türkei fs. Ausland Jan. 1849) an, dass<br />

die Stengel der Durra (Holcits Soryhmri) in Ober-<br />

ägypten eine Höhe von 10' — 12' bei einer Dicke<br />

von 3 "— 1" /4<br />

Durchmesser hatten und dass eine<br />

Fruchtrispe auf einem Felde bei Erment 3511 Kör-<br />

ner enthielt. Es befinden sich ausserdem in diesen<br />

Briefen verschiedene Nachrichten über die bekann-<br />

ten Kulturpflanzen.<br />

Redaction: Hugo von Mo hl. — D. F. L. von S Chi echt e nd al.<br />

Verlag von A. Förstner in Berlin. — Druck: Ge b auer'sche Buchdruckerei in Halle.

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