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». Jahrgang 1<br />

. pcn<br />

29. Juni 1849. 26. Stück.<br />

Inhalt, ©rig. : Benjamin morphul. Entwickclungsgeschichte d. Blattes v. Aesculus Hippocastanum. — ILit. : Schom-<br />

Imrgk Reisen in Brit. Guiana. — The Annais and Mag. of Hat. Hist. XIX. XX. — Ralph Icones carpologicae. 1. — föel.<br />

GrCS.: Linn. Ges. z. London. — Bot. Ges. z. Edinlmrg. — Fers. Blot.: Endlicher. — Verkauf!. Ffl. aus Griechen-<br />

land I). II o h e n a c k e r.<br />

— 465 — 466 —<br />

Morphologische Entwickelungsgeschichte des<br />

Blattes von Aesculus Hippocastanum,<br />

von Dr. Ludiviy Benj amin.<br />

( B esc/il u s s.)<br />

Die sekundären Fiedern entwickeln sich ganz<br />

wie die primären, erhalten Zweige der Gefässbün-<br />

del, nachdem sie schon ziemlich weit ausgebildet<br />

sind, und werden von einer dünnen Schicht des<br />

mehrerwähnten Zellgewebes überzogen. Es ist<br />

übrigens merkwürdig, dass die Zahl der in dem<br />

Zellgewebe gebildeten Fortsätze stets genau über-<br />

einstimmt mit der jener erst später heraustretenden<br />

Zweige des Gefässbündels. Der weitere Verlauf<br />

der Entwickelung ist nun so, dass die sekun-<br />

dären Fiedern sich verlängern, bis sie die zunächst<br />

liegende primäre berühren und mit ihr verwachsen;<br />

eine von ihnen, gewöhnlich etwas über der Mitte<br />

des ganzen Blattes liegend, zeichnet sich oft durch<br />

ihre bedeutende Länge 'aus und treibt eine tertiäre<br />

Fiedergeneration hervor, welche sich aber weder<br />

äusserliclt noch durch ihr Wachsthum von der vo-<br />

rigen unterscheidet. Durch die sekundäre Fieder-<br />

bildung erhält das Blatt in einem bestimmen Stadium<br />

ein überaus zierliches Ansehen ; die in glei-<br />

chen Entfernungen unter rechten oder etwas spitzen<br />

Winkeln von den Gefässbündeln abgehenden Fort-<br />

sätze theilen , sobald sie die nächsten primären<br />

Fiedern erreicht haben, die vorher leeren Räume<br />

zwischen den letzteren in lauter regelmässige recht-<br />

winklige oder verschobene Vierecke, welche schon<br />

mit blossem Auge, deutlicher aber mit Loupe und<br />

Mikroskop erkannt werden , das Blättchen gleicht<br />

in dieser Zeit einem sehr feinmaschigen Netze oder<br />

einem zarten Geflecht. AUmählig werden dij Maschen<br />

mit Zellgewebe ausgefüllt, doch findet man<br />

sie oft noch kurz vor dem Aufbruch der Knospen<br />

leer; die anfangs dünne Ausfüllungsschicht wird<br />

durch neue Zellen immer mehr verdickt und in das<br />

uns aus dem vollkommenen Zustande bekannte<br />

Parenchym verwandelt.<br />

Ausser der eben beschriebenen Art sekundärer<br />

Fiederbildung, welche die häufigste ist, kommt noch<br />

eine dritte schon oben erwähnte vor, wo am oberen<br />

und am unteren Rande jeder Fieder sekundäre Fort-<br />

sätze entstehen. Es bedarf keiner näheren Be-<br />

schreibung dieses V<strong>org</strong>anges, sondern nur der Bemerkung,<br />

dass er sich in keiner Hinsicht unter-<br />

scheide von dem früher angegebenen. Die sekun-<br />

dären Fiedern sind in der Regel so gelagert, dass<br />

die gegenüberliegenden wie Zähne von Rädern in<br />

einander greifen, folglich nicht mit ihren Spitzen<br />

zusammen treffen, sondern fortwachsen, bis sie die<br />

nächste primäre Fieder erreichen ; zuweilen glaube<br />

ich aber auch ein Verwachsen der Fiederspitzen<br />

mit einander wahrgenommen zu haben.<br />

Durch die Ausfüllung aller Zwischenräume mit<br />

sekundären Fortsätzen oder Parenchym wird end-<br />

lich das fiederförmige Blatt zu einem plattenartigen,<br />

und es bleiben nur in den kleinen Hervorragungen<br />

des Randes, welche das ausgewachsene Kastanien-<br />

blatt besitzt, die schwachen Spuren der früheren<br />

Bildung zurück.<br />

Nachdem wir das Kastanien blatt von seiner<br />

Entstehung bis zur vollkommenen Form begleitet<br />

haben, wollen wir noch die eigentümliche Haar-<br />

bildung der Knospen<strong>org</strong>ane von Aesculus betrach-<br />

ten; es ist bekannt, dass die letzteren fast in allen<br />

Blattknospen mehr oder weniger behaart sind, bei<br />

der Rosskastanie sind sie es in einem ungewöhn-<br />

lich hohen Grade. Die innersten Schuppen tragen<br />

am Rande langes Haar, bei den äusseren ist es so<br />

kurz, dass man es kaum erkeunt; die Blätter aber<br />

sind auf der oberen und noch mehr auf der unteren<br />

Fläche mit dichtem langem verfilzten Haare<br />

bedeckt, welches hauptsächlich voll deu CRippen)<br />

26

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