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*. Jahrgang. =P*n 16. ttottfinber 1849. 46. Stück.<br />

Inhalt. Orig. : \pigand zur Antheridien- Frage — I»it: Nägeli Galtungen einzelliger Algen. — L in dley Botanik<br />

für Damen. 2. Aufl. — Jussieu Elemente d. Bot. ins Engl, übers, v. Wilson. — Dregc Anzeige seiner Reise nach<br />

Nordamerika, um Pflanzen zu sammeln, u. billiger Verkaut capscher Herbarien.<br />

809 — S10<br />

Zur Antheridien -Frage.<br />

Dadurch, dass Nägel i in der Erwiderung<br />

CBot. Zeit. 1849. p. 569 ff.) auf meine Rüge (,\>.\io)<br />

seiner Deutung der von ihm au denFlorideei) beob-<br />

achteten Spiralfadenzellen für seine Ansicht nähere<br />

Erläuterungen und schärfere Bestimmungen gießt,<br />

zum Theil auch nur Angaben von Beobachtungen<br />

nachträgt, wird es möglich, auf die Frage wegen<br />

der Bedeutung der Antheridien genauer einzugehen<br />

und dieselbe der Entscheidung näher zu bringen.<br />

Diess und der Wunsch, einige Missverständnisse in<br />

Nägeli's Aufsatz aufzuklären und einige Vorwürfe<br />

zurückzuweisen, veranlassen mich zur Mittheilung<br />

der folgenden Zeilen.<br />

1) Nägeli wirft mir zunächst vor, „zwei<br />

Puncte: die Stellung der Floridecn im System und<br />

das Verhältniss ihrer Antheridien zu denjenigen der<br />

übrigen Cryptogamen einerseits und die physiologi-<br />

sche Bedeutung der Antheridien überhaupt andrer-<br />

seits vermengt zu haben, da dieselben doch bis auf<br />

einen gewissen Grad von einander unabhängig, getrennt<br />

behandelt und entschieden werden müssen."<br />

— Ich muss indess auch noch jetzt darauf beharren,<br />

dass diese zwei Puncte durchaus zusammenfallen,<br />

indem es lediglich die physiologische Bedeutung der<br />

Antheridien ist, worauf Nägeli die Versetzung<br />

der Florideeu zu den Geschlechtspflanzen, sowie<br />

die ldentificirung der Antheridien der ersteren mit<br />

denen der übrigen Cryptogamen gründet. Die zwei<br />

Puncte sind wesentlich durcheinander bedingt; erst<br />

nachdem die physiologische Bedeutung für die letzteren<br />

nachgewiesen und auf die Florideen wenigstens<br />

durch Analogie ausgedehnt worden ist, kann<br />

von jenem systematischen Verhältniss, so wie Nägeli<br />

es fasse, die Hede sein, eben weil die höhere<br />

Einheit, unter welche die Antheridien der Florideen<br />

und die der übrigen Cryptogamen , sowie diejenige,<br />

unter welche die Floridecn mit den höheren Pflanzen<br />

zusammengefasst werden, nämlicb der Begriff:<br />

Geschlechtspflanzen, wesentlich ein physiologischer<br />

Begriff ist. Wenn Nägeli behauptet, die Florideen<br />

seien wegen der Antheridien unter die Geschlechtspflanzen<br />

zu versetzen , so ist diess doch<br />

offenbar nur ein anderer aber gleichbedeutender<br />

Ausdruck für: ,,die physiologische Bedeutung der<br />

Antheridien ist eine geschlechtige." Diess ist so<br />

klar, dass auch bei Nägeli selbst in seinem Werk<br />

über Algen und Florideen jene Unterscheidung, auf<br />

welche er in dem genannten Aufsatze so grosses<br />

Gewicht legt, gar nicht hervortritt, — dass er so-<br />

gar in diesem Aufsatze selbst schon auf der folgen-<br />

den Seite (pag. 570 Z. 7 v. n.) die systematische<br />

mit der <strong>org</strong>anologischen (physiologischen) Deutung<br />

eines Organs identificirt.<br />

2) Wenn Nägeli p. 570 aus derUebereinstiminting<br />

der Sporangien, Antheridien und Keimhäuf-<br />

chen, sowie der vegetativen Erscheinungen der<br />

Florideen mit denen der Moose eine nahe Ver-<br />

wandtschaft beider Gruppen folgert, so gehört diess<br />

nicht hierher, vielmehr halte ich mich an seine Be-<br />

hauptung der Uebercinstimmung der Antheridien bei<br />

beiden Gruppen und an die darauf gegründete Ver-<br />

setzung der Floridecn zu den Geschlechtspflanzen.<br />

Was zunächst das Erstere betrifft, so lässt sich eine<br />

Uebcreinstimmung zwischen zwei Organen nur in<br />

dreierlei Beziehung denken, entweder in Beziehung<br />

auf die Verrichtung, oder in Beziehung auf die Gestalt,<br />

sei es nun das Bildungsgesetz selbst oder mir<br />

die äusseren Umrisse, oder in Beziehung auf den<br />

anatomischen Bau. Auf welche dieser drei Beziehungen<br />

gründet nun Nägeli die Identification der<br />

Saamenfadenbläschen der Florideen mit den Antheridien<br />

der Lebermoose? Auf eine Uebereinstimmung<br />

in der Function entschieden nicht, denn diese wird<br />

ja einer weiteren Nachweisung vorbehalten, ja die<br />

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