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— 821<br />

dumm zu nennen. — Aber selbst mit diesem „Gattungsbegriff"<br />

scheint Verf. nielit recht aufs Heine<br />

gekommen zu sein. Er siebt freilich die Nothwen-<br />

digkeit ein, ihn mit äusserster Genauigkeit zu be-<br />

handeln. Diese ."S<strong>org</strong>falt aber besteht darin , dass<br />

er seine Gattung auf einen einzigen Repräsentan-<br />

ten bauen, ja diesen selbst mit in die Gattungs -<br />

Diagnose aufnehmen will, damit man nur ja die<br />

sog. Gattung erkenne. Die übrigen , relativ verschiedenen<br />

Formen sollen dann untergebracht wer-<br />

den , so gut es geht. Dass Verf. für die Gattungs -<br />

Repräsentanten „ wesentliche und absolute " Merkmale<br />

verlangt, ist eine leere Redensart, so lange<br />

er nicht bestimmte Criterien für Erkenntniss dieser<br />

Merkmale vorbringt. Verf. behauptet, „dass durch<br />

dies Verfahren einheitliche und scharf characteri-<br />

sirte Gattungscharactere gebildet werden", und sieht<br />

herab auf jene „floristiscHen"'~'($ jf) Gattungen, bei<br />

denen die ähnlichen und verwandten Arten nach ge-<br />

meinschaftlichen Criterien zusammengestellt werden.<br />

Wie es mit dem scharfen Gattungscharacter bestellt<br />

ist, ersieht man aus S. 53., wo es bei den Gattun-<br />

gen Cfiroococcus, Gloeocapsa, Aphanocapsa h'eisst-<br />

,,Es giebt nun Formen, welche fast mit dem glei-<br />

chen Rechte zu der einen wie der andren Gattung<br />

gezogen werden können. — Es möchte daher natürlich<br />

scheinen, die drei Gattungen in Eine zusammenzuziehen.<br />

— Da jedoch die extremen Formen<br />

ein ziemlieh differentes Aussehen haben, und ausgezeichnete<br />

(!) Typen (?) bilden, und da sowohl<br />

Meneghini als Kützing die Melier gehörigen<br />

Formen ebenfalls zu mehreren Gattungen bringen,<br />

so schien es passender, dieselben einstweilen (sie!)<br />

noch als getrennt bestehen zu lassen." Den Satz<br />

„Er (der Gattungsbegriff) mnss nicht, wie es jetzt<br />

meist der Fall ist, einen willkührlichen Rahmen<br />

für ein beliebiges Conglomerat von Formen darstel-<br />

len, der sich pag. 41. findet, scheint Verf. ausdrück-<br />

lich geschrieben zu haben, um seine Willkürlichkeiten<br />

in ein desto helleres Licht zu stellen. —<br />

Aus dem speciellen Theile alle neuen Gattungen<br />

und Arten hervorzuheben, kann nicht unsre<br />

Absicht sein. Und Hm so weniger möchten wir das<br />

Papier damit füllen, da wir die wenigsten derselben<br />

als selbstständige Arten anerkennen können.<br />

Auch sind fast nirgends Beobachtungen mitgetheilt,<br />

aus denen man berechtigt wäre, eine Selbstständigkeit<br />

anzunehmen, noch viel weniger aber Veränderungen<br />

und Uebergänge erwähnt oder angedeu-<br />

tet. Eine vollständige Entwicklungsgeschichte auch<br />

nur einer einzigen Art sucht man vergebens.<br />

Die Chroococcaceen sind wohl sämmtlich Sporen<br />

von Algen, oder die an Felsen gesammelten<br />

von Flechten und Pilzen. Von vielen Glocoapsa-<br />

— 822<br />

Arten hat schon Kützing die Entwicklung angeführt.<br />

Coelosphaerium und vielleicht auch Meris-<br />

mopoedia dürften animalischen Ursprunges sein.<br />

Die Palmellaceen (heilt Verf. in Teträsp'oreae,<br />

Pediastreae und Characieae. —<br />

Vie Tetrasporeae enthalten wieder unter ver-<br />

schiedenen Namen Sporen und Anfänge andrer Pflanzen<br />

— Apiocystis Näg. = Tessararthra fascicu-<br />

lata Murren (Rubefaction t. 1.) scheint nur der<br />

Jngendznstand einer Conf. wahrscheinlich fraeta<br />

durch übermässige Stoffaufnalime angeschwollen.<br />

Normalere Formen nennt der Verf. Ap. linearis.<br />

— Patmodactylon dürfte den Jugendzuständen der<br />

Vaucheria nahe stehen, nur sind diese meist von<br />

Inhalt völlig erfüllt. Die Fig. B. 1. b. liesse sich<br />

auch auf den Vorkeim eines Mooses beziehen, wogegen<br />

aber der Fundort ,, in kleinen Sümpfen" zu<br />

sprechen scheint. Porphyridium. Flechten -Spo-<br />

ren? Die rothe Färbung kommt besonders an dunk-<br />

len Orten vor und geht meist später in Grün über,<br />

ist also nichts Wesentliches. — Dictyospluierium.<br />

Ohne Zweifel Thier-Eicr, auch wenn die vom Verf.<br />

gezeichneten Fäden bloss dünne Zellenwäude sein<br />

sollten. Oocardium Stratum bildet grüne Halbku-<br />

geln, der Rivuiaria pisiformis im Acusscrn ähn-<br />

lich, noch nicht eine Linie im Durchmesser, die<br />

auf Steinen, Uolz und meist auf der Inomeria Ure-<br />

bissoniana aufsitzen. Nach Behandlung mit Salz-<br />

säure sieht man gallertartige röhrenförmige Stiele,<br />

welche von der Mitte der Basis ausgehen und, wie<br />

es scheint, stets (?) gegliedert sind. — Diese Stiele<br />

(Verf. nennt sie auch Scheiden) sind sehr dick und<br />

nach jedem oder jedem zweiten Gliede dichptomisch<br />

verästelt. Am Ende tragen sie eine oder zwei elliptische<br />

Zellen von der Membran des Stieles um-<br />

schlossen. Diese Pflanze würden wir für neu hal-<br />

ten müssen, wenn wir annehmen dürften, dass die<br />

Zeichnungen völlig naturgetreu seien. Sie tragen<br />

indess durchaus den Stempel steifer, schematischer<br />

Figuren lind scheinen iiberdiess erst nach der Behandlung<br />

mit Salpetersäure entworfen. — Die Dicke<br />

der Stiele darf uns also nicht in Verwundrung setzen.<br />

Die Stiele sind theils gegliedert, theils ungegliedert<br />

dargestellt. — Sind sie aber wirklich gegliedert,<br />

und demnach aus Zellen bestehend, so müssen die<br />

Zellen einen Inhalt haben oder gehabt haben , da<br />

die Gliederungen nur als Zellenschcidewände gedeu-<br />

tet werden können. Die Zeichnung ist jedenfalls<br />

ungenügend und würde Ref. es gar nicht für unmöglich<br />

halten, dass hier nur eine incrustirte Chde*<br />

tophora dem Verf. v<strong>org</strong>elegen hat, und zwar wahr-<br />

scheinlich ein Jugendzustand der Ch. endiviaef'olia<br />

— Hormospora mutabilis Brebiss. und minor Näg.<br />

scheinen der Zeichnung nach eiförmige oder cyliu-<br />

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