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3. Jahrgang. Jltm 19. Januar 1849. 3. Stück.<br />

MtlHillt* OrijEfc % wigand z. Entwickelungsgesch. d. Farrnkriiuter. — Schlechtendal Bemerk, üb. d. Mexican. Cyperaceen<br />

u. d. Blüthenstand dieser Familie. — Iiit. : Flora 1818. 22. — Bot. Magazine, Juli. — iL. rVot. : Krankheit<br />

an Runkelrüben.<br />

33 34<br />

Zur Erttwickelungsgeschichte der Farrn-<br />

kräuter.<br />

Von<br />

Dr. Albert Wigand.<br />

[F o r t s e t z u Bf.)<br />

Sobald diese Organe eine gewisse Reife er-<br />

langt haben, bersten die Mutterzellen an der Spitze,<br />

und zwar von selbst, nicht erst durch Berührung<br />

mit Wasser, wie Nägeli behauptet, denn wenn<br />

man ein Exemplar unter das Mikroskop bringt, so<br />

findet man schon zahlreiche leere Säcke, die sich<br />

also bereits auf dein trockenen Boden geöffnet haben<br />

müssen. Zugleich schlüpfen die runden Zellcheu,<br />

alle oder nur ein Theil, heraus*), und es zeigen<br />

sich nunmehr folgende eigenthüniliche Erscheinungen.<br />

Die ausgetretenen Zellchen, nachdem sie zu-<br />

weilen erst eine Zeit lang ruhig gelegen haben,<br />

bewegen sich lebhaft hin und her, unterdessen durch-<br />

bricht der Spiralfaden die Wand, und arbeitet sich<br />

durch lebhaftes Hinundherschwingen heraus (Fig.<br />

6. b) , meistens beobachtete ich dieses Freiwerden<br />

des Fadens nicht direct, sondern an der Stelle des<br />

beweglichen Zellchens erschien nach einiger Zeit<br />

der freie Faden (Fig. 6. c) , die leere Membran<br />

scheint sehr bald zerstört zu werden, wenigstens<br />

sah ich nur selten eine solche selbst, wenn eine<br />

grosse Menge von Spiralfäden umher lagen oder<br />

schwammen. Sehr häufig werden die letzteren<br />

schon innerhalb des allgemeinen Gehäuses frei, man<br />

sieht sie alsdann unmittelbar aus demselben her-<br />

vortreten, manchmal bleiben sie, noch eine Zeitlang<br />

sich bewegend, innerhalb der Höhle frei und tre-<br />

*) Von einem die austretenden Zellchen einhüllenden<br />

Schleiin, wie S u ra i n's k i pag. 11 angiebt , habe ich<br />

nichts gesehen.<br />

ten erst dann heraus. Die in der Mutterzelle zu-<br />

rückbleibenden Zellchen liegen entweder ruhig,<br />

oder zuweilen rotiren sie an einer Stelle um ihre<br />

Axe , oder der Spiralfaden rotirt innerhalb des<br />

ruhigen Zellchens.<br />

Der Spiralfaden zeigt , besonders sobald er<br />

frei geworden ist, deutlich seine Gestalt; manch-<br />

mal ist er beim Austreten ganz unregelmässtg ge-<br />

bogen, und windet sich erst aussen schraubenförmig<br />

auf. Derselbe ist nun entweder breit bandförmig<br />

(Fig. 3. a, b.), alsdann offenbar als eine Ab-<br />

lagerungsschicht auf der inneren Zellwand mit spi-<br />

raliger Unterbrechung entstanden , wie die Fibern<br />

der Spiralgefässe, von diesen aber chemisch, näm-<br />

lich durch seinen Stickstoffgehalt wesentlich ver-<br />

schieden. Die beiden Enden sind hier zugespitzt<br />

oder abgerundet ohne Verdickung, so sah ich es<br />

bei II. und V. Bei anderen Arten ist der Spiral-<br />

faden fadenförmig (z. B. VII), alsdann an dem einen<br />

Ende etwas keulenförmig verdickt (Fig. 9), aber<br />

nicht mit einem durchsichtigen Bläschen versehen,<br />

wie Munter und Su m iiiski angeben, auch nicht<br />

am dünneren Ende mit einem Köpfchen versehen.<br />

Au dem verdickten Ende sali ich ein langes, dün-<br />

nes, peitschenartiges Anhängsel, bei den bandförmigen<br />

Fäden sind meistens die Bänder derselben<br />

der ganzen Länge nach mit häutigen Fetzen be-<br />

setzt, die sich in unregelmässige Wimpern auf-<br />

lösen, und die man als Ueberreste der in der Rich-<br />

tung der Spirale zerspaltenen Zellwand ansehen<br />

möchte, wenn nicht ihre stickstoffhaltige Natur dagegen<br />

spräche; — bei anderen sind die Wimpern<br />

ganz gleich und regelmässig, wie die an den «tierischen<br />

Schleimhäuten. —<br />

Dieser Faden ist nun immer spiralig aufgewun-<br />

den, und zwar um eine verlängerte Axe, so dass<br />

er das Ansehen einer Schraube oder eines Kork-<br />

ziehers bekommt; meistens sah ich mehrere, 2 — 3<br />

3

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