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?. Jaltr^ansr. pen 2. /cbruar 1849. 5. gtiacfc.<br />

Mflhalt* Orig.: Wigand z. Entwickelnngseesch. d. Farrnkräuter. — Schlec htendal Bemerk, üb. d. Mexican. Cyperaceen<br />

u. d. Blüthenstand dieser Familie. — Iiit. : Bot. Magazine, Sept. — v. Lühr Beitr. z. genauen Kenntn. d. Hülsen-<br />

früchte, bes. d. Bohne. — The Phytologist 1847. — Saillllll. ; Rabenhorst d. Bncillarien Sachsens. — K. SToti :<br />

G o 1 d b a c h's Combus.<br />

— 73 — — 74<br />

Zur Entwickclungsgeschichte der Farrn-<br />

kräuter.<br />

Von<br />

Dr. Albert Wigand.<br />

(Fortsetzung.)<br />

6. Ueber die Function der beiden Organe.<br />

Es fragt sicli nun nach der physiologischen Bestimmung<br />

der dem Baue und der Entwickelung nach<br />

unterschiedenen Organe, ob nämlich mit diesem<br />

Unterschiede auch ein Gegensatz in der Function<br />

verbunden ist, — und so kommen wir zur Prüfung<br />

der diese Frage beantwortenden Entdeckung des<br />

Grafen Suminski.<br />

Das als solches angegebene reine Factum bei<br />

dieser Entdecknng besteht in der Hauptsache in<br />

einer Einwirkung beider Organe aufeinander zum<br />

Zwecke der Erzeugung eines bewurzelten und beblätterten<br />

Pflänzchens an dem Vorkeime, und zwar<br />

dadurch, dass die genannten Spiralfäden in die Oeffnung<br />

der Eychen eindringen, und daselbst die tie-<br />

fer liegende centrale Zelle disponiren , dass in-<br />

nerhalb derselben ein Zellenbildungsprocess beginne,<br />

dessen Resultat die Bildung eines monokotyledonischen<br />

Embryos ist, welcher, mit einer Stelle am<br />

Vorkeim befestigt bleibend, nach Oben sich zu Blättern<br />

, nach Unten zu Wurzeln entwickelt.<br />

Da ich nicht dieselbe Art untersucht habe, wel-<br />

che der Entdeckung Suminski's zu Grunde lag,<br />

so bin ich nicht im Stande, dieselbe direct zu bestätigen<br />

oder zu verneinen. Was aber die von<br />

mir beobachteten Arten betrifft , so sind folgende<br />

Thatsachen entscheidend, ob jener angegebene V<strong>org</strong>ang<br />

für sie gilt oder nicht.<br />

1) Ich habe trotz der s<strong>org</strong>fältigsten Untersuchung<br />

einer grossen Anzahl von Vorkeimen, die<br />

etwa 7 verschiedenen Species angehörten, und ob-<br />

gleich durch dieselben alle möglichen Altcrszuständc<br />

repräsentirt waren , und insbesondere an denjeni-<br />

gen Exemplaren , wo durch das gleichzeitige Vorkommen<br />

der beiden Organe die wesentlichen Bedingungen<br />

gegeben waren, — nirgends, weder ein<br />

Eindringen von Spiralfäden in den Kanal der Eychen,<br />

noch die angebliche Erzeugung eines Embryos,<br />

oder die EntWickelung der Axe mit Blättern und<br />

Wurzeln in der von den Berichterstattern angegebenen<br />

Weise gesehen, — im Gegentheile habe<br />

ich diese Entwickelung in allen Fällen, und zwar<br />

auch an solchen Exemplaren, wo durch die Gegenwart<br />

beider Organe die Bedingungen vorhanden<br />

gewesen wären, auf eine Weise beobachtet, welche<br />

mit der beschriebenen im entschiedensten Widerspruche<br />

steht, wie diess aus der weiter unten<br />

folgenden Darstellung herv<strong>org</strong>ehen wird.<br />

2) Was von den drei Momenten, in welche der<br />

ganze V<strong>org</strong>ang der Befruchtung zerfallen soll: das<br />

Eindringen der Spiralfäden in die Eychen, — der<br />

dadurch innerhalb der eingesenkten Höhle ange-<br />

regte eigenthümliche Process zur Erzeugung des<br />

Embryos, — und das Hervortreten desselben über<br />

das Eager und die Entwickelung von Wurzel und<br />

Blättern — zunächst den ersteren Punkt betrifft,<br />

so liefert zwar, obgleich es jedenfalls sehr auffal-<br />

lend wäre, dass ein gesetzmässlger V<strong>org</strong>ang bei<br />

einer Untersuchung von fast 90 Exemplaren zufäl-<br />

lig der Beobachtung entgangen sein sollte, diess<br />

negative Resultat an sich keinen hinreichenden Gegenbeweis<br />

gegen eine durch directe Beobachtung<br />

von Anderen unterstützte Ansicht; — indess liegen<br />

Thatsachen vor, welche es wenigstens in hohem<br />

Grade wahrscheinlich machen, dass dieses negative<br />

Resultat nicht zufällig und subjeetiv, sondern in<br />

der Sache selbst gegründet ist. Denn die Spiral-<br />

fäden bewegen sich zwar sehr rasch in der Flüs-<br />

sigkeit, aber, wie schon oben bemerkt, bleiben sie<br />

doch immer auf ein gewisses engeres Gebiet he-<br />

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