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traut geworden, bereiste Fr. Müller Sardi-<br />
nien mit grossem Erfolge; Fürnrolir gab sicli<br />
dem Studium der Laubmoose hin und ist jetzt<br />
Professor der Naturgeschichte am Lyceum zu Re-<br />
gensütirg und Redacteur der Flora; Merker in<br />
Kusel gab mehre Lieferungen getrockneter Moose<br />
heraus. Ebenso cinfiiissreich war seine Freundschaft<br />
auf die botanische Thätigkeit der Gebrüder<br />
Dr. Fr. W. Schultz in Bitche und Dr. C. H.<br />
Schultz Bip. zu Deidesheim. Auch der Verf.<br />
dieses Aufsatzes, Hr. Gümbel in Landau, jetzt<br />
Mitarbeiter der ßryologia Europaea, wurde durch<br />
Bruclrs Beispiel entzündet, wie das genannte<br />
Werk selbst nur durch Bruch's Freundschaft mit<br />
W. P. Schimper entstand. Ein selbst gebautes<br />
Mikroskop legt auch bei diesem Manne wiederum<br />
Zeugniss ab, wie mau durch Beharrlichkeit und<br />
eigene Thätigkeit allmählig alle Schwierigkeiten<br />
einer Wissenschaft überwinden könne. Dieses In-<br />
strument, das später einem F r au e n h o f er'schen<br />
und dies selbst dann einem S c h i ek'schen weichen<br />
musste, erscliloss später Hrn. Gümbel und dem<br />
Pfarrer Krieger die ersten Pforten der Wissen-<br />
schaft. Ein grosser Kreis von Freunden und ein<br />
schöner Familienzirkel zierten B r uc h's Leben, obwohl<br />
ihm durch den Tod seines einzigen Kindes.<br />
einer Tochter, und den Verlust von 4 Enkelchen<br />
ein harter Schlag traf. Nachdem diese Tochter<br />
1835 verheirathet und seine Apotheke von ihm abgegeben<br />
war, sali er 183S einen lang genährten<br />
Wunsch in Erfüllung gehen, eine Alpenreise in die<br />
Schweiz mit \V. P. Schimper und Miihlenbeck<br />
unternehmen zu können. Dieser Ausflug, von<br />
Schimper in der Flora beschrieben, war auch<br />
für die ßryologie von Bedeutung. Nach und nach<br />
wankte Bnic.hjs Gesundheit, und mit männlichem<br />
Mutlie sah er seinem Ende entgegen, das ihn am<br />
11. Februar 184?, gerade an seinem öösteii Ge-<br />
burtstage, erreichte.<br />
Nach diesem kurzen Nekrologe folgen von Dr.<br />
G. F. Koch: Bemerkungen über einige Pflanzen<br />
aus der Flora der Ptulz. Darunter sind von wei-<br />
terem Interesse das Cerutüjiliyliitm yibb.um Laforet<br />
bei Speier. Es stellt dem C. deinersum sehr nahe,<br />
und bat dessen Blätter. Die Früchte gehen vom<br />
Rhomboidalen ins Eyförmige über, mit dickerer<br />
Basis, sind ausgewachsen frisch grün, auf beiden<br />
Seiten mit einem kieligen Höcker nach oben zu<br />
versehen: die starken Stacheln verlaufen mit lan-<br />
zettlicher, fast geflügelter Basis in die Frucht, die<br />
zwei unteren horizontal oder etwas rückgekrümmt,<br />
meist geradlinig abstehend. Dagegen wird C. de-<br />
mersuvi characlerisirt: Früchte umgekehrt: eyfürmig<br />
oder oval, getrocknet und frisch ziemlich glatt,<br />
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ausgewachsen frisch meist röthlich; Stacheln von<br />
der Basis fein zugespitzt, die unteren im Bogen zurückgekrümmt.<br />
— Ebenso wurde die Cuscuta Tri-<br />
folii Babingt. in Masse von Dr. Schultz bei Deidesheim<br />
auf Medicayo sativa gefunden , während<br />
die C. Hassiaca Pf. bei weitem weniger verbreitet<br />
1847 auftrat, als vorher.<br />
No. 2. enthält keine Original- Artikel. In der<br />
Sitzung zur Freier des Stiftungstages am 6. October<br />
1847 sprach Hr. Th. Gümbel, über die Conser-<br />
virung der Kartoffeln im Keller durch Kohlenstaub,<br />
und der bereits angegriffenen durch Kohlenstaub<br />
und Kochsalz. fi". JIJ.<br />
Saggio di una mönografla delle Alghe coccotalle.<br />
Di Vittore B. A. Trevisan etc. Padova coi<br />
tipi del Seminario. 1848. S. 112 S.<br />
Diese kleine Schrift des Grafen Trevisan ist<br />
drei auswärtigen Botanikern, welche die neunte<br />
Versammlung der Naturforscher Italiens besuchten.<br />
R. Brown, Link und L. C h. Treviraniis gewidmet.<br />
Sie enthält eine Monographie der vom<br />
Verf. schon früher unter dem Namen der Alghe<br />
coccotalle unterschiedenen Gruppe, und bildet einen<br />
Abschnitt aus einer grösseren Arbeit über die ganze<br />
Familie der Algen. Er vertheidigt zunächst die<br />
Annahme des Begriffs Thallus für den gesammten<br />
Vegetationsapparat der Algen und Lichenen, und<br />
verwirft die verschiedenartigen Termini, welche<br />
von anderen aufgestellt sind, indem er die spftciel-<br />
len Begriffe, welche durch dieselben ausgedrückt<br />
werden sollen, durch Beiwörter, zur näheren Bestimmung<br />
des allgemeinen Ausdrucks dienend, bezeichnet.<br />
Er nennt ferner die Gelinzelle Kützing's<br />
Cellula protogenia, die Amylid- Zelle desselben<br />
C. chromatogenia. Die gonimische Substanz von<br />
Kutzing nennt er mit einem von Gaillon schon<br />
1820 gebrauchten Worte Endochromum, und unter-<br />
scheidet das End. cryptococcodeum , wenn sie als<br />
gestaltlose, gleichartige, flüssige Substanz auftritt,<br />
und als End. phaenococcodeuui , wenn sie deutlich<br />
körniger Natur ist. Die Gonidia Kützing's, zu<br />
welchen dieser als Synonyme Chromatidium Lk.,<br />
Endochroma Harvey citirt, nennt der Verf. Endococci;<br />
sie sind von dem, was Wallroth Gomdium<br />
nennt, wohl verschieden, da dieser sowohl<br />
das Endochrom einer Zeile, als auch diese selbst.<br />
welche jenes enthält, dadurch bezeichnet.<br />
Die Coccotallen sind Algen, welche entweder<br />
nur aus einer Zelle (Protococceae^ bestehen, oder<br />
aus mehreren blossen Zellen CPolycocceae^) , oder<br />
aus vielen Zellen, die in einem gemeinschaftlichen<br />
gallertartigen Stratum bald ohne bestimmte Ordnung