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227<br />

der Mägellaens- Strasse stecken. Unter seinem<br />

Milium, giganteum befinden sich Bryum Beyrichianum<br />

aus Brasilien und Br. giganteum aus Ostin-<br />

dien. Unter dem europäischen Polytrichum aloi-<br />

des befindet sich unter anderem P. oligodus Kze.<br />

aus Chile. Calymperes Palisoti besteht ans dem<br />

ächten C. Afzelii Sw. von Sierra Leona und dem<br />

C. Richardi m. aus dem tropischen Amerika u.s. w.<br />

Hook er sen. hat vielerlei Moossammlungen<br />

bestimmt. Eine seiner ersten war die für die<br />

Kuntli'sche Synops. PI. Aeq. bearbeitete Iiumboldt'sche.<br />

Hierin ist viel Fehlerhaftes. Sem<br />

Trichostomum polyphyllum ist jedenfalls das neuer-<br />

dings von Iiiebmann aus Mexico mitgebrachte<br />

Ptychomitrium serratum oder auch das lepidomitrium<br />

Schimp. Neckeva crispa und pennata werden<br />

in den Anden angegeben; ich habe nie unter<br />

den vielen tropisch amerikanischen Moosen, die ich<br />

gesehen, jene beiden europäischen Arten acht an-<br />

getroffen. Ebenso bezweifle ich, dass die N. seductrix<br />

aus N. -Amerika in Neuspanien vorkomme.<br />

Das Hooker'sche Bryum julaceum der Anden ist,<br />

wie ich schon anderweitig näher nachwies, Br.<br />

semiovatum Brid. , die darauf folgenden Br. roseum<br />

, turbinatum, mutans und ventricosum sind<br />

entweder bestimmt als falsch erwiesen, oder ich<br />

halte sie eben so bestimmt dafür: das erste wird<br />

Br. Beyrichianum, das vierte Br. gracilescens m.<br />

sein, das dritte ist meine Mielichhof'eria longiseta,<br />

das zweite könnte mein Br. nivale sein. — Die<br />

Dr um mo n d'sche Sammlung hat bekanntlich eine<br />

doppelte Correctur, eine von Bruch und Schimper,<br />

die zweite von Wilson erhalten.<br />

Ebenso enthalten die Musci Indici von Hooker<br />

und Harvey so viele europäische undausser-<br />

indische Arten, dass ich an der Richtigkeit der Bestimmungen<br />

bedeutend zweifle. Dahin gehören Polytrichum<br />

aloides , urnigerum , contortum aus<br />

Westamerika, Fissidens bryoides, taxifolius, po-<br />

lypodioides aus Südamerika, Leucobryum vulgare<br />

und das Dicranum megalophyllum Raddi aus Brasilien,<br />

Dicr. scoparium, D. flexuosum, Trematodon<br />

ambiguus, Bryum julaceum, coronatum (bestimmt<br />

mein Br. pachytheca) von den Antillen und<br />

aus dem tropischen Amerika überhaupt, Br. elongatum<br />

, turbinatum , roseum , Entodon cladorrhizans<br />

aus N. - Amerika, Leskea polyantha, Hypnum<br />

abietinum, proliferum, ruscifolium , Alopecurum,<br />

serpens n. a.<br />

Auch unser Bridel hat mancherlei wunder-<br />

liche geographische Verwirrungen gemacht Ich<br />

liiiire nur wenige an, die mir in seinem Herbar<br />

v<strong>org</strong>ekommen. So beschreibt er in der Bryologia<br />

universa eine Orlhotheca Berteriana von Porto-<br />

— 22S —<br />

rico, den Malouinen und von St. Catharina an<br />

der Brasilischen Küste. Jede dieser 3 Arten ist von<br />

der anderen höchst verschieden , und die Synopsis<br />

bringt sie daher als Syrrhopodon Berteroanus,<br />

Slalouinensis und Urvilleanus. Bei Trichostomum<br />

squarrosum Schw. aus Nepal ist auch die Insel<br />

Bourbon als Vaterland augegeben, und bei näherer<br />

Besichtigung hatte ich sogar 2 neue Arten von dort<br />

von jener Art zu scheiden, die nun als Tr. epunetaium<br />

und stellatum in der Synopsis nguriren wer-<br />

den. Auch sein Tr. pallidum von Bourbon ist nicht<br />

unser europäisches, sondern neu, und bildet jetzt<br />

das Leptotrichum Boryanum m. Sein Campylopus<br />

introßexus von Bourbon ist gleichfalls eigene Art<br />

(_Dicr. aureonilens m) und nicht die aus Neuhol-<br />

land. Trotz dem war Bridel doch sehr geneigt,<br />

auf das Vaterland etwas zu geben; allein die geographischen<br />

Gesetze können ihm doch nicht näher<br />

zum Bewusstseiu gerückt worden sein, denn sonst<br />

hätten solche Fehler nicht vorkommen können.<br />

Unser vielerfahrener Hornsch uch bat man-<br />

cherlei exotische Moossammlungen bestimmt-, unter<br />

anderen die von Deppe und Schiede in Mexico<br />

gesammelte. Darin sind ebenfalls viele europäi-<br />

sche Arten nach den Bestimmungen unseres Autors?<br />

näher besehen erweisen sie sich aber als Irrthü-<br />

mer. Dahin gehören unter anderen: Dicranum curvatum,<br />

bereits von der Synopsis als Angströmia<br />

brachyblepharis geschieden; Trichostomum squarrosum<br />

aus Nepal , als Tr. ulocalyx von mir gleich-<br />

falls geschieden; die europäische Necker a pumilu,<br />

die ich für N. Chilensis Schimp. oder eigene Art<br />

halte. Das Dicranum filiforme, nur auf Bourbon,<br />

ist ein neues D. leueogaster u. s. w. — In der Flora<br />

Brasiliensis sind dieselben Thatsachen aufzufinden.<br />

Gleich die ersten Arten: Sphagnum squarrosum,<br />

cy?nbifolium und compactum sind nicht die euro-<br />

päischen , sondern (ad 1) S. putchricoma m., (ad 2)<br />

wahrscheinlich S. erythrocalyx Hmp. , (ad 3) S.<br />

perichaetiale Hmp. höchst wahrscheinlich. Ueber-<br />

haupt ist bei Sphagnum von den Bryologen viel ge-<br />

fabelt worden; da sie sich so ähnlich sehen, finden<br />

wir in ihren Werken auch gewöhnlich lauter europäische<br />

angegeben, wenn sie auch in der ßackofenhitze<br />

der Tropensonne jung geworden waren.<br />

Das Hymenostomum subglobosum ist nicht das von<br />

Triest, sondern ein völlig anderes Moos, das von<br />

Sc blechten dal ganz richtig als neu bestimmt<br />

und als Gymnostomum micaceum beschrieben wurde.<br />

Es ist jetzt Weisia (JHymenost.^ micacea m. Trematodon<br />

longicollis ist höchst wahrscheinlich nur<br />

der neue Tr. reßexus m. und nicht der gleichna-<br />

mige, der sich im wärmeren N. -Amerika durch<br />

Alabama, Ge<strong>org</strong>ien und Carolina hinzieht, und dort

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