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— 545 — — 54« —<br />

licli die grosse sie umschliessende Centralzeile, häu-<br />

figer ist jedocli selbige dann nicht mehr sichtbar'<br />

Die Mutterzellen liegen in einer an körnigen Stof-<br />

fen reichen Flüssigkeit, der körnige Inhalt ist für<br />

die Beobachtung des weiteren Fortganges sehr stö-<br />

rend, nur wenn ein Schnitt das Sporangium zer-<br />

theilte , oder weun die Präparirnadel selbiges öff-<br />

nete und die Mutterzellen in Freiheit setzte, konnte<br />

ich über den V<strong>org</strong>ang der Zellbildung in letzterem<br />

klar werden; auf diese Weise wurden auch die<br />

folgenden Entwickelungsstufen der Mutter - und<br />

Tochterzellen gewonnen.<br />

Zuerst zeigt die Mutterzelle entweder einen<br />

feinkörnigen Inhalt, der vorzugsweise an der Pe-<br />

ripherie abgelagert, selbst den Cytoblasten ver-<br />

deckt (Fig. W- i'O i otle r die Körnchen verflüssigen<br />

sich zu einem dickflüssigen Schleime, der die Pe-<br />

ripherie der Zelle umkleidet, dann sieht man entweder<br />

in der Mitte oder an der Seite der Zelle<br />

einen freiliegenden Cytoblasten, der ein oder mehrere<br />

Kernkörperchen besitzt (Fig. 11. b.). Der<br />

Cytoblast hat ein feinkörniges Ansehen, ist, ohne<br />

einen deutlichen Contour zu zeigen, ziemlich scharf<br />

begrenzt, er hat eine runde oder länglich runde<br />

Gestalt; kreisrund ist er meistens nur in dem Falle,<br />

wo sich ein Kernkörperchen zeigt; länglich -rund<br />

ist er fast überall, wo zwei Kernkörperchen vor-<br />

handen sind; eine etwas eckige Gestalt pflegt er,<br />

wenn bereits vier Kernkörperchen gebildet sind,<br />

zu besitzen (Fig. 10. a. c. g.)<br />

{Beschluss folgt.)<br />

Xiiteratur.<br />

Reisen in Britisch Guiana etc. von Richard<br />

S c h o m b u r g k.<br />

(Forlsetz ung.)<br />

Gleich den übrigen Savannenflüssen sind auch<br />

die Ufer des Mahn, welcher sich mit dem Takutu<br />

verbindet, mit einer üppigen Vegetationsdecke bekleidet,<br />

durch welche die unmittelbaren Umgebungen<br />

derselben grell gegen die verkümmerten Ebenen<br />

abstachen. Dieser Waldsaum , der eine Breite von<br />

etwa einer halben Stunde hatte , bestand theils aus<br />

hohen Bäumen , theils aus einem dichten baumartigen<br />

Unterholze, das sich an den Ufern bis zum<br />

eigentlichen Wassersaume hinabzog und hier die<br />

ruhig hingleitenden Wellen überhing und beschat-<br />

tete. Auch oberhalb war dieses Unterholz so dicht<br />

dass es nur hier und da einen Sonnenstrahl durch-<br />

liess. Die grösseren Bäume gehörten fast durch-<br />

gehends den Cordiacecn, Malpighiaceen und Mimosen<br />

an. Die erstere Gruppe wurde hauptsächlich<br />

durch Cordia tetraphylla Aubl. repräsentirt, jenen<br />

interessanten Baum, den die Colonisten wegen sei-<br />

ner breiten flach niedergedrückten Krone „table<br />

tree" nennen. Da sich die Aeste vollkommen im<br />

rechten Winkel vom Stamme abbiegen , so hat der<br />

Baum in der Ferne auch in der Xhat ganz das Ansehen<br />

eines riesigen runden Tisches. Ebenso häufig<br />

war auch eine baumartige Mulpiyhia, deren reife<br />

orangegefärbte Beeren den ganzen Boden über-<br />

deckten, die unsere Indianer mit grossem Eifer<br />

sammelten, unsern Reisenden aber nicht besonders<br />

schmeckten. Koch schöner in ihrer Form und<br />

Zweigbildung erschien eine Mimose mit hellgrauem<br />

Stamme und fein gegliederten lebhaft grünen Blät-<br />

tern. Von beiden Bäumen fand der Reisende keine<br />

Blüthen. Auf einer Sandbank bei der Vereinigung<br />

oben genannter Flüsse wuchs wie am Rupnnuni der<br />

Desmantlius mit seinem Schmarotzer, dem Loran-<br />

thiis guianensis bedeckt. Das jenseitige Ufer des<br />

Mahu war förmlich von den hohen Bäumen der<br />

schönen Mimosa Schomburykii Benth. eingefasst,<br />

deren weisser Blüthenflor die dunkle und zart ge-<br />

fiederte Belaubung wie mit einem Schleier überzog,<br />

in Rücksicht des Hochwaldes stimmte die Ufersäumung<br />

des Takutu ganz mit der des Mahu über-<br />

ein, hin und wieder hatte die Stelle des baumarti-<br />

gen Unterholzes<br />

eingenommen. —<br />

der Bambus (_Guadua latif'olia~)<br />

Der Monat April scheint der Anfang der B'ü-<br />

thezeit des Innern zu sein, mag nun die Regenzeit<br />

bereits hereingetreten sein oder nicht. Man hat<br />

vielfach behauptet, dass die Vegetation erst einige<br />

Tage Regen verlange, bevor sie von neuem zu<br />

treiben beginnt; die Ufe,r des Takutu aber wider-<br />

sprechen dieser Annahme in der blühendsten Sprache,<br />

denn der Monat März und die zurückgelegten Tage<br />

des April (v. 7. April) waren fast ohne einen Tropfen<br />

Regen vorübergegangen , und doch waren die Ufer<br />

des Flusses an vielen Stellen wie mit einem Blütlienteppich<br />

überzogen. Wie in Deutschland Prunus<br />

apinosa sich ohne Blätter mit einem Blüthenschnee<br />

überdeckt, so traten hier die weissen Blüthenmas-<br />

sen der blattlosen Erythroxylum - Arten , wie ru-<br />

f'um und squarrosum Klotzscb, entgegen, unter die<br />

.-ich hier und da die grossen gelben Blüthen der<br />

ebenfalls noch blattlosen Tecoma mischten, die<br />

theils als Baum, theils als baumartiger Strauch<br />

oft ohne Blätter, oft mit Blättern, immer aber blü-<br />

hend auftrat, während hier die glänzend weissen,<br />

mit Rosa umsäumten Blüthen der Gustavia, dort die<br />

tief kornblumenblaue Jacaranda, das weisse le-<br />

bende Schneefeld mit bunten Sträussen überstreuten.<br />

Mimosen, Melastomaceen und eine schöne Cuphea<br />

nahmen den unmittelbaren Ufersaum ein , gegen

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