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licli die grosse sie umschliessende Centralzeile, häu-<br />
figer ist jedocli selbige dann nicht mehr sichtbar'<br />
Die Mutterzellen liegen in einer an körnigen Stof-<br />
fen reichen Flüssigkeit, der körnige Inhalt ist für<br />
die Beobachtung des weiteren Fortganges sehr stö-<br />
rend, nur wenn ein Schnitt das Sporangium zer-<br />
theilte , oder weun die Präparirnadel selbiges öff-<br />
nete und die Mutterzellen in Freiheit setzte, konnte<br />
ich über den V<strong>org</strong>ang der Zellbildung in letzterem<br />
klar werden; auf diese Weise wurden auch die<br />
folgenden Entwickelungsstufen der Mutter - und<br />
Tochterzellen gewonnen.<br />
Zuerst zeigt die Mutterzelle entweder einen<br />
feinkörnigen Inhalt, der vorzugsweise an der Pe-<br />
ripherie abgelagert, selbst den Cytoblasten ver-<br />
deckt (Fig. W- i'O i otle r die Körnchen verflüssigen<br />
sich zu einem dickflüssigen Schleime, der die Pe-<br />
ripherie der Zelle umkleidet, dann sieht man entweder<br />
in der Mitte oder an der Seite der Zelle<br />
einen freiliegenden Cytoblasten, der ein oder mehrere<br />
Kernkörperchen besitzt (Fig. 11. b.). Der<br />
Cytoblast hat ein feinkörniges Ansehen, ist, ohne<br />
einen deutlichen Contour zu zeigen, ziemlich scharf<br />
begrenzt, er hat eine runde oder länglich runde<br />
Gestalt; kreisrund ist er meistens nur in dem Falle,<br />
wo sich ein Kernkörperchen zeigt; länglich -rund<br />
ist er fast überall, wo zwei Kernkörperchen vor-<br />
handen sind; eine etwas eckige Gestalt pflegt er,<br />
wenn bereits vier Kernkörperchen gebildet sind,<br />
zu besitzen (Fig. 10. a. c. g.)<br />
{Beschluss folgt.)<br />
Xiiteratur.<br />
Reisen in Britisch Guiana etc. von Richard<br />
S c h o m b u r g k.<br />
(Forlsetz ung.)<br />
Gleich den übrigen Savannenflüssen sind auch<br />
die Ufer des Mahn, welcher sich mit dem Takutu<br />
verbindet, mit einer üppigen Vegetationsdecke bekleidet,<br />
durch welche die unmittelbaren Umgebungen<br />
derselben grell gegen die verkümmerten Ebenen<br />
abstachen. Dieser Waldsaum , der eine Breite von<br />
etwa einer halben Stunde hatte , bestand theils aus<br />
hohen Bäumen , theils aus einem dichten baumartigen<br />
Unterholze, das sich an den Ufern bis zum<br />
eigentlichen Wassersaume hinabzog und hier die<br />
ruhig hingleitenden Wellen überhing und beschat-<br />
tete. Auch oberhalb war dieses Unterholz so dicht<br />
dass es nur hier und da einen Sonnenstrahl durch-<br />
liess. Die grösseren Bäume gehörten fast durch-<br />
gehends den Cordiacecn, Malpighiaceen und Mimosen<br />
an. Die erstere Gruppe wurde hauptsächlich<br />
durch Cordia tetraphylla Aubl. repräsentirt, jenen<br />
interessanten Baum, den die Colonisten wegen sei-<br />
ner breiten flach niedergedrückten Krone „table<br />
tree" nennen. Da sich die Aeste vollkommen im<br />
rechten Winkel vom Stamme abbiegen , so hat der<br />
Baum in der Ferne auch in der Xhat ganz das Ansehen<br />
eines riesigen runden Tisches. Ebenso häufig<br />
war auch eine baumartige Mulpiyhia, deren reife<br />
orangegefärbte Beeren den ganzen Boden über-<br />
deckten, die unsere Indianer mit grossem Eifer<br />
sammelten, unsern Reisenden aber nicht besonders<br />
schmeckten. Koch schöner in ihrer Form und<br />
Zweigbildung erschien eine Mimose mit hellgrauem<br />
Stamme und fein gegliederten lebhaft grünen Blät-<br />
tern. Von beiden Bäumen fand der Reisende keine<br />
Blüthen. Auf einer Sandbank bei der Vereinigung<br />
oben genannter Flüsse wuchs wie am Rupnnuni der<br />
Desmantlius mit seinem Schmarotzer, dem Loran-<br />
thiis guianensis bedeckt. Das jenseitige Ufer des<br />
Mahu war förmlich von den hohen Bäumen der<br />
schönen Mimosa Schomburykii Benth. eingefasst,<br />
deren weisser Blüthenflor die dunkle und zart ge-<br />
fiederte Belaubung wie mit einem Schleier überzog,<br />
in Rücksicht des Hochwaldes stimmte die Ufersäumung<br />
des Takutu ganz mit der des Mahu über-<br />
ein, hin und wieder hatte die Stelle des baumarti-<br />
gen Unterholzes<br />
eingenommen. —<br />
der Bambus (_Guadua latif'olia~)<br />
Der Monat April scheint der Anfang der B'ü-<br />
thezeit des Innern zu sein, mag nun die Regenzeit<br />
bereits hereingetreten sein oder nicht. Man hat<br />
vielfach behauptet, dass die Vegetation erst einige<br />
Tage Regen verlange, bevor sie von neuem zu<br />
treiben beginnt; die Ufe,r des Takutu aber wider-<br />
sprechen dieser Annahme in der blühendsten Sprache,<br />
denn der Monat März und die zurückgelegten Tage<br />
des April (v. 7. April) waren fast ohne einen Tropfen<br />
Regen vorübergegangen , und doch waren die Ufer<br />
des Flusses an vielen Stellen wie mit einem Blütlienteppich<br />
überzogen. Wie in Deutschland Prunus<br />
apinosa sich ohne Blätter mit einem Blüthenschnee<br />
überdeckt, so traten hier die weissen Blüthenmas-<br />
sen der blattlosen Erythroxylum - Arten , wie ru-<br />
f'um und squarrosum Klotzscb, entgegen, unter die<br />
.-ich hier und da die grossen gelben Blüthen der<br />
ebenfalls noch blattlosen Tecoma mischten, die<br />
theils als Baum, theils als baumartiger Strauch<br />
oft ohne Blätter, oft mit Blättern, immer aber blü-<br />
hend auftrat, während hier die glänzend weissen,<br />
mit Rosa umsäumten Blüthen der Gustavia, dort die<br />
tief kornblumenblaue Jacaranda, das weisse le-<br />
bende Schneefeld mit bunten Sträussen überstreuten.<br />
Mimosen, Melastomaceen und eine schöne Cuphea<br />
nahmen den unmittelbaren Ufersaum ein , gegen