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— 675<br />
thistiria- Arten, das Gras von den Isaacs und<br />
ein neues mit gegliederter Aehre und rundlichen<br />
Spelzeii. Ein rother Convolvulus mit ansehnlichen<br />
Blumen ist sehr gemein. Portulaca mit stielrunden<br />
Blättern wächst zerstreut auf dem milden reichen<br />
Boden. Würde ein oberflächlicher Beobachter plötz-<br />
lich von einem der schilfreichen Sümpfe Europa's<br />
nach diesem Wasserloch am Suttor-Creek C21°<br />
23' S. Br.) versetzt, so würde er nicht im Stande<br />
sein , die Veränderung seiner Oertlichkeit zu bemerken,<br />
ausser an der Anwesenheit von Casuarineu<br />
und den weissen Stämmen der majestätischen<br />
Gummibäume. Schilf, ähnlich dem [von Europa, und<br />
Potygonum, auch beinah dem Europäischen iden-<br />
tisch der Art nach, umgeben das Wasser, dessen<br />
Oberfläche mit den breiten Blättern der Villarsia<br />
bedeckt ist, die denen der Nympkaea alba genau<br />
gleichen, so wie mit einigen Potamogetonen. —<br />
Später am 15. März fand der Reisende eine 1 — 2'<br />
hohe Il'atura , eine noch nicht in Australien beob-<br />
achtete Gattung und ein sehr wohlriechendes Helio-<br />
tropium. — Am 25. März sah der Reisende zuerst<br />
Careya arborea Roxb., einen kleinen 15 — 20'<br />
hohen Baum mit elliptischen Bättern von weicher<br />
Textur, 4" lang und 2" breit; die Frucht ist un-<br />
gefähr 2" 1. , enthält mehrere Saameu und ist der<br />
der Guava ähnlich. Die Blätter haben aber weder<br />
die Knospenlage noch die durchscheinenden Drüsen<br />
wie die Myrtaceen- Bäume. An der Verbindung<br />
des Creek standen eine Menge kleiner Corypha-<br />
Palmen. Das breite Bett des Flusses war zum<br />
Tlieil in mehrere Kanäle getheilt, die begrenzt von<br />
stattlichen Melaleuken und Gummibäumen sich nach-<br />
her wieder zu einem tiefen Kanal vereinigten mit<br />
langem Wasserbecken, umgeben von Polygonum<br />
und übergrünt von blauen Nymphaeen, Damasönium<br />
und Utricularien. — 3. April. Wir reisten am<br />
Burdekin in n. n. W. Richtung (Br. 20° 31' 20").<br />
Die Gegend war hügelig und bergig, der Boden<br />
steinig, die Flussufer waren durchschnitten mit tie-<br />
fen Schluchten und Creeks. Die Waldvegetation<br />
war dieselbe wie am unteren Suttor. In den Ge-<br />
büschliaufen , welche meist an der Verbindung der<br />
grösseren Creek's mit dem Flusse gefunden wur-<br />
den, beobachteten wir einen grossen 50 — 60' ho-<br />
hen Feigenbaum mit reichem schattigem Laub und<br />
mit Büscheln von Früchten bedeckt. Die Feigen<br />
waren von der Grösse eines kleinen Apfels, von<br />
angenehmen Geschmack, waren reif, aber voll<br />
von kleinen Fliegen und Maden. Diese Bäume fan-<br />
den sich zahlreich, und ihre Stellen liessen sich<br />
leicht an den zu ihnen leitenden Fusswegen der<br />
Wilden erkennen, was beweist, dass die Frucht<br />
eine ihrer Lieblingsspeisen ausmacht. Die hängen-<br />
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den Theebäume , welche sich an Zahl und Grösse<br />
vermehrt hatten , wuchsen zusammen mit einem<br />
baumartigen Callistemon längs dem Wasserrande,<br />
und eine Art Eucalyptus , die etwas der Angophora<br />
intermedia gleicht, wurde hier entdeckt, fand sich<br />
nordwärts häufiger und ist rund um den Golf von<br />
Carpentaria gemein. Der kleine Akazienbaum von<br />
der Expedition -Range wurde im Walde häufig<br />
gesehen und war mit einem amberfarbenen Gummi<br />
bedeckt, welches essbar aber geschmacklos war,<br />
tiakea loreaR-Bv. und Grevillea ceratophylla R.Br.,<br />
der Ebenaceen -Baum und der mit der Guava<br />
gleichen Frucht [_Lareyd) waren alle häufig. Das<br />
Bette des Flusses war mit der einjährigen Leguminose,<br />
die ich am Suttor fand, bedeckt, sie wuchs<br />
hier so hoch und dick, dass meine Gefährten, ob-<br />
gleich nur wenige Ellen von mir entfernt , mich<br />
nicht sehen konnten. Von dieser Leguminose sagt<br />
der Reisende früher: An den Ufern und den mehr<br />
oder weniger trockenen Wasserlöcheru wächst eine<br />
einjährige Leguminose, deren einfacher Stengel<br />
oft bis 12' hoch wird, und deren Wurzel- Hals<br />
und Wurzel mit einem schwammigen Gewebe bedeckt<br />
sind; die Blätter sind gefiedert, V oder mehr<br />
lang, mit kleinen Blättchen, die gelben scheckigen<br />
Blumen stehn in achselständigen Trauben, bringen<br />
lange, rauhe, gegliederte Hülsen und kleine lebhaft<br />
olivengrüne Saamen. Sie war im Bett des Burdekin<br />
ausserordentlich häufig und wurde zuletzt an der<br />
Westseite des Golfs von Carpentaria gefunden,<br />
während sie zuerst bei Limestone am Moreton Bay<br />
und dann an den Wasserlöchern vom Comet- River<br />
gefunden ward. Ich konnte leicht drei Arten sol-<br />
cher Pflanzen unterscheiden , welche wahrschein-<br />
lich zu den Gattungen Aeschynomene und Sesbania<br />
gehören.<br />
(Bes chlttss folgt.)<br />
Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche<br />
Jledicin, herausgegeben von Dr. Johannes<br />
Müller. Jahrgang 1848.<br />
i\o. 4 und 5, p. 434 — 55 enthält einen Aufsatz<br />
über die Bewegungen der Mimosa pudica , von<br />
Ernst Brücke. Die Bewegungen des Schlafens<br />
und Wachens beruhen auf einer abwechselnden Ver-<br />
längerung und Verkürzung der oberen und unteren<br />
Wulsthälfte der Blattstiele. Wahrscheinlich rühren<br />
die Verlängerung und Verkürzung davon her, dass<br />
die Zellen jeder der beiden Wulsthälften in den<br />
verschiedenen Tageszeiten mit verschiedener Kraft<br />
Flüssigkeit ansaugen, und wenn sich diese Theorie<br />
auf der einen Seite nicht beweisen lässt , so liegt<br />
in ihr auf der anderen Seite doch auch nichts Un-<br />
wahrscheinliches, da bei Tage und Nacht, im Hei-<br />
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