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TO'J - 770<br />
mensetzung der Inlloreseeuz mit allen möglichen '<br />
über die Art und Weise machen, wie sich um den<br />
Uebergängen und noch dazu öfter an einer Pflanze farbigen Zellinhalt eine Membran gebildet habe, wenn<br />
vor, da die Inllorescenzen der Seitenzweige meist, er dies wirklich beobachtet und nicht blos hinterher<br />
ärmer und einfacher in ihrer Verzweigung sind.<br />
Ferner heisst es in der Diagnose: „rhachis<br />
angulata, partialihus oppositis altcrnisve." Hier<br />
billigen wir die Allgemeinheit des Ausdrucks , da<br />
die Rhachis schon in ihrem Verlaufe mit verschiedener<br />
Eckenzahl auftritt, und die an ihr vorkommende<br />
Behaarung ebenfalls veränderlich ist. Sie<br />
besteht theils aus einer kürzeren, steifen, wimper-<br />
artigen Behaarung an den Ecken, theils in länge-<br />
ren, mehr büschelweise am Grunde der Aeste vorkommenden<br />
Haaren, theils in mehr einzelnen, be-<br />
sonders am Grunde der letzten Stielchen auf Knöt-<br />
chen stehenden Haaren, welche sämmtlich rücksicht-<br />
lich ihrer Länge, ihrer Menge, und der Stärke<br />
ihrer Knötchen veränderlich sind. Dass aber die<br />
Seitenäste wechselnd oder gegenüber stehen, ist<br />
ganz überflüssiger Zusatz, denn die wechselnde<br />
Stellung ist die eigentliche, die gegenständige nur<br />
eine zufällige, nur durch Näherrücken entstandene.<br />
{xBesählüss ) o lg t. )<br />
Literatui-.<br />
Gattungen einzelliger Algen , physiologisch und<br />
systematisch bearbeitet von Carl Nägeli etc.<br />
(F ortsetzung.')<br />
Eine Copulation behauptet der Verf. bei Euastrutn<br />
beobachtet zu haben, und beschreibt sie nach<br />
Art der Copulation bei den Zygnemen. Es ist bei<br />
Euastrui/i, so viel ich weiss, noch früher nie eine<br />
Copulation beobachtet worden; weder bei Focke<br />
(physiolog. Studien), noch bei Ralfs CBrit. Desmi-<br />
dieae) habe ich etwas darüber finden können , der<br />
Verf. hätte also wohl Ursache, genau auf die Sache<br />
einzugehen. Leider ist dies nicht der Fall, er be-<br />
schreibt freilich S. 118., dass sich „2 Zellen" kreuz-<br />
weise aneinandeiiegen, einen Isthmus bilden, dass<br />
die Scheidewände resorbirt werden und der Inhalt<br />
beider Zellen zu einer „saamenähnlichen" kugeli-<br />
chen Zelle zusammentritt. Ja, er führt sogar die-<br />
sen V<strong>org</strong>ang als den schlagendsten Beweis an, dass<br />
eine Membranbildung um den ganzen Inhalt statt-<br />
finde. Dem aber folgt der höchst naive Schluss<br />
„Die Entwicklung der Saamen zu normal gebilde-<br />
ten Individuen ist noch unbekannt. " In wie weit<br />
der Verf. den V<strong>org</strong>ang der Copulation wirklich be-<br />
obachtet hat, müssen wir dahin gestellt sein lassen,<br />
können jedoch nicht unterlassen, unsere Befürchtung<br />
auszusprechen ,<br />
dass auch hier den Verf. seine Phan-<br />
tasie weiter, als sein Auge geführt haben möchte.<br />
Er würde uns sonst wohl eine genauere Angabe<br />
:<br />
erschlossen hat, was die Art und Weise der Dar-<br />
stellung fast vermuthen lässt. — In den Zeichnungen<br />
ist von einer Copulation nichts zu sehen. Da-<br />
gegen ergiebt sich aus denselben etwas ganz andres?<br />
nämlich , dass das Euastrum rupestre Nägeli , an<br />
dem diese V<strong>org</strong>änge beobachtet sein sollen , von den<br />
wahren Euastris so weit entfernt ist, wie nur grüne<br />
Zellen sein können, und schwerlich mit den Algen<br />
irgend etwas zu tJiun hat. Der Fundort „an nas-<br />
sen Felsen " spricht ebenfalls nicht sehr für ein<br />
Euastrum. Es sind grüne Zellen, meist zu zweien,<br />
doch auch zu mehreren vereinigt, von einer Wim-<br />
per oder Härchen tragenden Hülle ziemlich locker<br />
umgeben. Die Hauptfigur aber Taf. VH. , a, b, h,<br />
stellt dar eine grosse Zelle (mit -1 secundären und<br />
zahllosen tertiären erfüllt) , an deren Ecken sich<br />
4 kleinere Zellen befinden, durch eine, der Zeichnung<br />
nach structurlosen Membran mit einander<br />
und der Mittelzelle verbunden. Nach der lig. g.<br />
überkleidet diese Membran sowohl Mittel- als<br />
Eckzellen. Erstere ist in dieser Figur meist zerstört.<br />
Was Morren (Kubef. t. VII. B.) als Tu-<br />
sarthra ampullacea abbildet, scheint diesen Gebilden<br />
überaus nahe zu stehen. —<br />
Als dritte Fortpflanzungsart führt Verf. die Entwicklung<br />
secundärer Zellen auf, wenn dieselben<br />
unmittelbar in der primären Zelle neben schon vor-<br />
handenen secundären sich bilden , wobei dann häu-<br />
fig die Membran der primären Zelle resorbirt oder<br />
zerrissen wird, was Verf. als „Tod der Zelle"<br />
bezeichnet,<br />
Die freie Zellbildung der Valoniaceen stimmt<br />
mit der der Vaucherieen überein, über die wir noch<br />
später sprechen müssen. —<br />
Die Abschnürung ist nach dem Verf. keine Ab-<br />
schnürung, sondern eine Redefigur. Verf. will damit<br />
die Bildung der Fortpflanzungszellen bei Vau-<br />
cheria bezeichnen, welche, wie er ganz richtig bemerkt,<br />
in der Regel mit der Umhüllung der Mutter-<br />
zelle (Peridermis) abfallen, bisweilen aber (F. cla-<br />
vata) aus derselben entleert werden. — Weil es<br />
dem Verf. in den neuen Algensystemen gefallen hat,<br />
diese Entleerung, wenn sie an dünnen Aestchen „in<br />
der Nähe" der sogenannten Kapseln vorkam, als<br />
einen „unzweifelhaften" Uebertritt des Inhalts in<br />
diese Kapseln zu deuten , werden die Vaucherien<br />
hier sofort mit einer vollständigen Copulation beschenkt.<br />
Verf. hat auch gesehen , dass eine der Kap-<br />
seln schon einen Theil ihres Inhalts sammt ihrer<br />
Spitze verloren hatte , und hält sich daher völlig be-<br />
rechtigt, die Reste der Peridermis oder äussern