06.04.2013 Aufrufe

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

füllen, der übrige Raum vielmehr noch sehleimige<br />

oder grüne körnige Substanz enthält. Auffallend<br />

ist es hierbei, dass ich nirgends freie Zellenkerne<br />

im Inhalte wahrnahm; nur in einem Exemplare von<br />

III. (Fig. 11), wo zahlreiche cylindrische oder<br />

halbkugelige papillenartige Zellenäste auf den Da-<br />

gerzellen entspringen , jeder mit einem Kerne ver-<br />

sehen Ca) (die ich aber deshalb nicht mit Sicher-<br />

heit als jugendliche Zustände der Spiralfaden<strong>org</strong>ane<br />

ansehen kann, weil an demselben Exemplare gar<br />

keine Uebergänge zu älteren Stufen der letzteren,<br />

und auch an einem älteren Exemplare gar keine<br />

solchen vorkamen), sali ich in einer jener Zellen<br />

5 freie Kerne um einen mittleren herumstehen erweitere<br />

Entwickelungs - lind Grössen- Stufen der<br />

Zellchen, wie man nach obiger Annahme erwarten<br />

sollte , fand ich dagegen nirgends. Die Zellchen<br />

zeigten im Gegentheil, sobald sie sichtbar wurden,<br />

gleich ungefähr dieselbe Grösse , wie im ausgebil-<br />

deten Zustande. Auch wurden sie alle zu gleicher<br />

Zeit sichtbar, und zwar zuerst als ganz zarte<br />

weisse Umrisse in der trüben Masse, welche allmählich<br />

als die scharfen, deutlichen Membranen<br />

hervortraten. In manchen Fällen sind die Zellchen<br />

nicht rund, sondern schliessen so dicht aneinander,<br />

dass sie polyedrisch werden, und ihre ganze Masse<br />

einem parenehymatischen Gewebe gleicht, welches<br />

sogar die ganze Zellenhöhle ausfüllt , — und wenn<br />

man sich diess auch durch gegenseitige Abplattung<br />

ursprünglich runder Zellchen erklären kann , so<br />

bleibt es doch auffallend , dass diese parenehymatische<br />

Form schon in einem so jugendlichen Zu-<br />

stande besteht, wo man die Zellenwände nur durch<br />

Behandlung mit Reagentien wahrnehmen kann, wo<br />

sie also gewiss noch nicht ausgewachsen sind.<br />

Wollte man aber hieraus und aus den oben ge-<br />

nannten Umständen schliessen, dass hier Zellenbildung<br />

durch Theilung (wandständige Zellenbildnng<br />

um den Inhalt) zu Grunde liege , so würde wiederum<br />

die gewöhnliche Kugelform der Zellchen und<br />

die unvollständige Ausfüllung der Mutterzelle eine<br />

Schwierigkeit darbieten. Kurz, ehe genauere Beobachtungen<br />

vorliegen, erlaubt diese Frage keinen<br />

Abschluss. Am wahrscheinlichsten ist mir, dass die<br />

Zellenbildung um den Inhalt, aber nicht durch<br />

Theilung des ganzen Inhaltes, sondern dadurch ge-<br />

schieht, dass sich in dem körnig- schleimigen In-<br />

halte eine Anzahl von Gruppen desselben bilden,<br />

und dass sich um jede von diesen herum allmählich<br />

eine Membran erzeugt. Diese Ansicht, welche frei-<br />

lich , meines Wissens, noch nirgends ausgesprochen<br />

ist, stimmt auch ziemlich mit den obigen Angaben,<br />

und an einem Falle (bei II) bin ich durch unmit-<br />

telbare Beobachtung darauf geführt worden.<br />

— 26 —<br />

Die Anzahl der Zellchen in einer Mutterzelle<br />

ist sehr verschieden; wo sie die ganze Höhle aus-<br />

füllen, steigt sie bis 20; die Grösse der Zellchen<br />

ist ungefähr , ///<br />

. /60 Ihre Membran wird zuweilen<br />

ziemlich derb, und besteht, wie man aus der blauen<br />

Färbung durch Jod und Säure erkennt, aus reinem<br />

Zellstoff. Der Inhalt ist meistens ein trüber Schleim,<br />

an der Wand anliegend (Fig. 6 a), oder zuweilen<br />

frei (Fig. 7) ein glänzend weisser Spiralfaden und<br />

ausserdem ein Kern; dieser ganze Inhalt wird durch<br />

Jod braun. Bei manchen zeigt sich ein körniger<br />

Inhalt ohne einen Spiralfaden , vielleicht ist diess<br />

ein jüngerer Zustand; wahrscheinlich erreichen<br />

aber auch nicht alle Zellchen jene eigenthümliche<br />

Ausbildung ihres Inhaltes; einmal sah ich darin Kur<br />

körniges Chlorophyll. Es liegt hiernach die An-<br />

sicht nahe, dass die Spirälfadenzellchen den Chlo-<br />

rophyllkörnern der Lagerzellen, deren Bläschennatur<br />

wir oben erwähnt haben, entsprechen, wie<br />

die Mntterzellen den Lagerzellen , und nur eigen-<br />

tluimliche Modifikationen derselben sind (nicht aber<br />

etwa direct aus ihnen herv<strong>org</strong>ehen, da ja der Bildung<br />

jener eine formlose Flüssigkeit zu Grunde<br />

liegt). —<br />

{Fortsetzung' folgt.)<br />

Bemerkungen über die Mexicanischen Cy-<br />

peraeeen und den Blüthenstand dieser<br />

Familie<br />

von D. F. L. v. Schlecht endal.<br />

Allgemeines über den Blüthenstand.<br />

Manches falsche Verständniss scheint bei den<br />

Cyperaceen durch die nicht allzugeuaue Berück-<br />

sichtigung der wahren "Verhältnisse ihres Blüthen-<br />

standes veranlasst zu sein, weshalb wir hier einige<br />

Bemerkungen über denselben voranschicken wollen.<br />

Die einfachste Form der Inflorescenz bei dieser den<br />

Gräsern nahe stehenden Familie ist die einfache<br />

endsrändige Aehre , wo der oberirdische Stengel,<br />

mag er nun eine Hauptachse oder Nebenachse sein,<br />

nachdem sich eine Zeitlang an längeren oder kür-<br />

zeren Gliedern Scheiden mit oder ohne Blattsprei-<br />

ten gefolgt sind, nach Vorangang eines stärker<br />

verlängerten Gliedes sehr verkürzte Glieder her-<br />

vorbringt, von denen jedes ein sehuppenförmiges<br />

oder ein scheidenförmiges unvollständiges Blatt<br />

trägt, in dessen Achsel eine Blume steht, welche<br />

nur aus den Genitalien allein , oder mit Hinzu-<br />

tritt eines sehr unvollkommenen Perigons bestellt.<br />

Perigon und Staubgefässe befinden sich dabei in<br />

einem oder Zwei Wirtein. Solche Bildung zeigt sich<br />

bei Heleocharis , holepis, Erio)>hot:um u. a. , aber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!