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welche zahlreiche Ausläufer hatte, zeigten sich an<br />
einigen derselben, als der Blütlienstengel schon<br />
lange seine volle Grösse erlangt hatte, die Anfänge<br />
von Blumen, welche sich, als die ersten Seitenzweige<br />
von jenem schon vertrockneten , in ihrer<br />
stärksten Entwickelung zeigten. Sonst waren sie<br />
den übrigen Blumen gleich, nur von ungleicher<br />
Grösse und in geringer Zahl C4 bis eine).<br />
G. Vrolik, Bemerkungen über becherförmige<br />
Enttuickelmig bei Valeriana officinalis. S. 188<br />
— 196. fäf. HI. Durch Hrn. Bruinsmann aus<br />
Leeuwarden wurde dem Verf. eine Missbildung in<br />
dem unteren Stengeltheile des gemeinen Baldrians<br />
mitgetheilt, wo derselbe sich dicht über der Wurzel<br />
zu erweitern beginnt, mit spiraliger Drehung und<br />
einseitiger Stellung der Blätter und Aeste, bis er<br />
einige Zoll über dem Boden seinen grössten Umfang<br />
erreicht hat, und nun vom Rande dieses becher-<br />
artigen Körpers als gewöhnlicher Stengel weiter<br />
wächst. Es werden noch 3 Beispiele von solcher<br />
Bildung bei Valeriana angeführt, so wie die von<br />
DC. abgebildete ebenfalls gedrehte Mentha. Wir<br />
können hierzu noch einige Beispiele bei Dipsacus,<br />
Gatiüm, Hyssopus fügen, welche wesentlich die-<br />
selbe Erscheinung zeigen, wiewohl nicht immer mit<br />
starker Auftreibung, oder gar Becherform des Sten-<br />
gels. Der Verf. erklärt das Entstehen so, dass<br />
wenn bei einer Pflanze mit hohlem oder mit sehr<br />
lockeren Zellen ausgefülltem Markkanale , durch<br />
irgend eine Ursache der Umfang des Stengels zer-<br />
brochen, und so die Röhre zu einem mehr oder<br />
minder flachen Streifen geworden sei, dann die ge-<br />
genseitige Unterstützung , welche er in seiner<br />
Röhrenform hatte, fehle, und er nun nach rechts<br />
oder links schwanke, sich aber aus seiner niedergebogenen<br />
Lage wieder zu erheben suche; bei<br />
der Erhebung aber kommen die Ränder des gespaltenen<br />
Stengels wieder zusammen und verwach-<br />
sen mit einander. Dass die Blätter alle an einer<br />
Seite stehen , scheint dem Verf. von der Regelmässigkeit<br />
der Windungen abzuhängen, wodurch<br />
sie mit ihrer ursprünglichen Anheftung mitgeführt<br />
werden, und sich alle in ungefähr gleicher Stellung<br />
aufrichten müssen. Wir können dieser Erklärungsweise<br />
keinen Beifall schenken , denn wir<br />
glauben, dass die Spalten, welche man in solchem<br />
gedrehten Stengel zuweilen sieht, nicht Ursache,<br />
sondern Wirkung der Drehung sind, und glauben<br />
ferner, dass die einseitige, aber ebenfalls einer<br />
spiraligen Richtung folgende Uebcreinanderstellung<br />
der Blätter und ihrer Zweige in gewöhnlich dich-<br />
ter Folge nicht bei dem gespaltenen und gedrehten<br />
Stengel möglich sei. So viel ist gewiss, dass diese<br />
Bildung bei Pflanzen mit gegenständigen Blättern,<br />
wie es scheint, allein vorkommt, dass immer die<br />
sonst gegenständigen Blätter in einer Reihe über-<br />
einander liegen , nnd dass der Stengel nur an einer<br />
Stelle dieser Bildung zeigt, ober- und unterhalb<br />
derselben ganz normal ist.<br />
F. A. W. Miguel, über neue und seltene Cy-<br />
cadeen im bot. Garten zu, Amsterdam. Dritter<br />
Theil. S. 197 — 208. Die Gattung Zamia zeigt in<br />
ihren einzelnen Arten grosse Formenverschieden-<br />
lieiten, weshalb es schwieriger ist, die Arten fest-<br />
zustellen, was erst nach Vergleichung zahlreicher<br />
Exemplare und verschiedener Alterszustände mög-<br />
lich ist. Die nun hier besprochenen Arten des bot.<br />
Gartens zu Amsterdam sind: Z. muricata W. et ej.<br />
var. pieta; Z. Loddigesii Miq. , Z. Leiboldii Mio..,<br />
Z. Fischeri Miq., Z. pumila L. , Z. Ottonis Miq.<br />
und Z. angustifolia Jacq. Zu der Gattung Ceratozamia<br />
Brongn. gehört auch Dipsacozamia Uiebm.<br />
uiss., es wird noch C. latifolia H. Belg. dazu beschrieben.<br />
Von Cycas revoluta besitzt der Garten<br />
noch eine Var. brevifrons, welche diagnosirt, und<br />
von C. circinalis die Bemerkung mitgetheilt wird,<br />
dass die Breite der Blättchen je nach verschiedener<br />
Kräftigkeit des Wuchses wechselt. Von Encephalar-<br />
tos werden 9 Arten namentlich genannt. In einer<br />
Nachschrift wird endlich noch die männliche Inflo-<br />
rescenz von Dioon beschrieben.<br />
Auszüye aus botanischen Berichten über die<br />
Flor von Surinam, in Briefen mitgetheilt von<br />
Hrn., H. C. Pocke, in Paramaribo, Correspon-<br />
dent der ersten Cl. d. Instituts. S. 209 — 212.<br />
Der Briefsteller spricht über einzelne Pflanzen,<br />
nämlich Pontederia eriantha, Nematanthera Guianensis<br />
, Cissus mit Puccinia incarcerata , Goupia<br />
glabra, Ornithocephalus falcatus und Plectrophora<br />
iridifulia, zwei Orchideen, letztere eine neue<br />
Gattung der Vandeae; diese beiden letzten werden<br />
dann beschrieben. s l.<br />
Bemerkungen über die Führung von botanischen<br />
Gärten, welche zum öffentlichen Unterricht bestimmt<br />
sind. Von Lud. Christ. Treviranus,<br />
ord. Prof. d. Bot. zu Bonn. Bonn , gedr. b. C.<br />
Ge<strong>org</strong>i. 1848. 8. 39 S.<br />
In der Vorerinnerung giebt der würdige Hr.<br />
Verf. an , dass diese Schrift ihrem Hauptinhalte<br />
nach bereits im J. 1835 verfasst, und ihrem Wesen<br />
nach dem damaligen Unterrichts -Ministerium übergeben<br />
sei, wodurch er die Intercession des Mi-<br />
nisterii gegen eine Beeinträchtigung seiner Stellung<br />
beim bot. Garten nachsuchte, deren Ursprung sich<br />
aus der seiner Verwaltung vorhergegangenen Zeit<br />
datirte , und die seine ganze Wirksamkeit als Vorstand<br />
des Gartens in scientiflschen Angelegenheiten