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— 885 - — 886 —<br />

Die jungen Frnclithaufen zeigen flachgedrückte,<br />

völlig hufeisenförmige , fein häutige, blassgelbe<br />

Schleierchen , welche am gebuchteten Bande dicht<br />

und ungleich mit grossen orangegelben Drüsen be-<br />

setzt sind, wovon sich einzelne auch auf den Adern,<br />

Rippchen und Rippen und der Laubfläche bemerken<br />

lassen und die gleichgestalteten Fruchtltaufen er-<br />

scheinen noch ziemlich kurz. In diesem Zustande<br />

besitzen sie einen rundlich - ovalen Umriss und der<br />

nach Aussen zu gekehrte Bogen ist gerundet. Je<br />

mehr die Sporangien anschwellen , um so mehr<br />

richtet sich das Schleierchen von beiden Seiten in<br />

einer doppelten Platte empor und bildet auf diese<br />

Weise den von J. Smith anfangs für ein kammförmiges<br />

, oben mit Drüsen besetztes Receptaculum<br />

gehaltenen Theil. Im älteren Znstande verlängern<br />

sich die Fruchthaufen beträchtlich und verdecken<br />

zugleich den vordem, aber durch das Aufschlagen<br />

undeutlichen Verbindungstheil der beiden Schenkel<br />

des Schlcierchens. Ueber Sporangien und Sporen<br />

vergleiche man die oben erwähnten Figuren. Die<br />

Gattung mit Didy?nochlaena zu vereinigen, scheint<br />

mir übrigens nicht rathsam.<br />

Verschiedenartige Beobachtungen.<br />

Von<br />

Dr. J. Goldmann.<br />

1. Einige Worte über die Quellen des in den Pflanzen<br />

vorkommenden Stickstoffs.<br />

Dass der Stickstoff in den Pflanzen vorkommt<br />

und für die Vegetation von grosser Bedeutung ist,<br />

ist ein unleugbares Factum. Die Erforschung sei-<br />

ner Quellen, die Untersuchung, zu welchen Stoffverbindungen<br />

derselbe in den Pflanzenzellen beiträgt,<br />

muss für den practischen Botaniker von Wich-<br />

tigkeit sein; indem er dadurch in den Stand gesetzt<br />

wird, die Nahrung der Pflanzen näher zu bestimmen,<br />

und eine Spielart in eine andere, dem Auge<br />

vielleicht gefälligere, übergehen zu lassen.<br />

Die Liebig'sche Schule nimmt an, dass sämmtlicher<br />

Stickstoff in den Pflanzen nur aus dem Ammoniak<br />

stamme, welches, durch Verwesung stick-<br />

stoffhaltiger Pflanzen - und Thierstoffe erzeugt, sich<br />

mit der atmosphärischen Luft menge, und aus die-<br />

ser, im Regenwasser gelöst, der Erde zugeführt<br />

und mittelst der Kraft der Endosmose von den Wur-<br />

zeln aufgesogen werde. L i e b i g wurde theils<br />

durch Analysen, welche im Regen- und Schneewasser,<br />

sowie selbst im Safte einiger Pflanzen, im<br />

Ahornsaft, Birkensaft, Thränenwasser der Wein-<br />

rebe, Ruukelrübensaft, Ammoniak nachwiesen, theils<br />

auch durch den Mangel an Gründen, anzunehmen:<br />

der Stickstoff der Atmosphäre nehme an dem Assi-<br />

milationsprozesse Antheil, zu dieser Ansicht geführt.<br />

Gegen Liebig's Ansicht und Theorie sprechen<br />

die Versuche von B oussingaul t, welcher<br />

fand , dass Weizen und Hafer, in stickstofffreiem<br />

Erdreich ausgesäet, nach dem Blühen verwelkten,<br />

ohne Früchte anzusetzen. Die Analyse der trocknen<br />

Pflanzen ergab dieselbe Quantität Stickstoff, wie<br />

in dem ansgesäeten Saamen. Erbsen, Bohnen und<br />

Klee hingegen , in demselben Erdreich ausgesäet,<br />

blühten und brachten keimfähigen Saamen. Die<br />

Analyse dieser Pflanzen mit den Saamen ergab eine<br />

doppelt so grosse Menge Stickstoff als die der ausgesäeten<br />

Saamen.<br />

Es wäre also hieraus zu schliessen, dass die<br />

Getreidepflanzen zum Gedeihen durchaus eines stickstoffhaltigen<br />

Bodens bedürften , während die Leguminosen<br />

auch aus der atmosphärischen Luft den<br />

Stickstoff aufnehmen können.<br />

Ohne die Richtigkeit der Bo uss ingault 'sehen<br />

Versuche in Zweifel zu ziehen, so geht aus denselben<br />

doch nicht hervor, dass das Erdreich, welches<br />

bei der Analyse stickstofffrei befunden wurde,<br />

während der Vegetation der Erbsen ect. auch stickstofffrei<br />

geblieben ist, indem uns Versuche<br />

von Mulder und Anderen vorliegen, dass auch<br />

stickstofffreie <strong>org</strong>anische Stoffe bei der Verwesung<br />

Ammoniak erzeugen, und selbst gewisse un<strong>org</strong>ani-<br />

sche Körper aus der Atmosphäre Ammoniak absorbiren.<br />

Nach Versuchen Mulder's nämlich erzeugen<br />

stickstofffreie <strong>org</strong>anische Körper Ammoniak,<br />

wenn sie im feuchten Zustande in verschlossenen<br />

Gefässen mit der Luft in Berührung sind, so dass<br />

wir annehmen können , der Fäulnissprozess <strong>org</strong>a-<br />

nischer Körper in der Dammerde sei stets eine<br />

Quelle des Ammoniaks, der verfaulende Körper mö-<br />

ge stickstoffhaltig oder stickstofffrei sein.<br />

Auch in un<strong>org</strong>anischen Körpern ist von Chevalier,<br />

von Vauquelin Ammoniak nachgewie-<br />

sen worden. Nach Vauquelin CAnn. de Chim .et<br />

de Phys, 24) enthält Eisenrost Ammoniak. Eiserne<br />

Nägel oder Eisenfeile angefeuchtet und in einer mit<br />

Luft gefüllten Flasche aufbewahrt, erzeugen Ammoniak,<br />

wodurch ein geröthetes und in diese Flasche<br />

gehängtes Lackmuspapier gebläuet wird. Nach<br />

Chevalier geben auch Eisenglanz, ßlutstein,<br />

Magneteisenstein etc. beim Erhitzen Ammoniak.<br />

Aus Eisenoxyd<br />

densatze der Alaunpfannen, aus der Blaueisenerde<br />

, sowie aus dem gebrannten Bo-<br />

lässt sich Ammoniak, wenn jene Stoffe mit Aetz-<br />

kalk behandelt werden, entwickeln, und durch einen<br />

mit verdünnter Salzsäure benetzten Glasstab<br />

erkennen. Ebenso lässt sich aus der sogenannten<br />

Hortensienerde Ammoniak entwickeln. Verf. über-<br />

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