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Ü\ Jalarg-ang-. JJtti 26. Jjßnuai* 1849. 4. Stticli.<br />

Bllhalt* Orig. : Wigand z. Entwickelungsgesch. d. Farrnkräuter. — Schlechtendal Bemerk, üb. d. Mexican. Cy-<br />

peraceen 11. d. Bliithenstand dieser Familie. — Iiit. : Fechner, Nanna , od. über das Seelenleben d. PH. — Flora No. 23<br />

— 45. — Bot. Jlagazine , Aug. — Uebersicht d. Arbeiten d. Scbles. Ges. f. vaterl. Kultur i. J. 1847. — The Phytologist 1847. —<br />

'• Kamill!.: Rabenhorst d. Algen Sachsens. — Pd'S. STot« Her<br />

im December.<br />

49 50<br />

Zur Entwickelungsgeschichte der Farrn-<br />

kräuter.<br />

Von<br />

Dr. Albert Wigand.<br />

(Fo rt Setzung.)<br />

4. EigenthCwilicke drüsenartige Bildungen.<br />

Ich habe oben erwähnt, dass bei manchen Ar-<br />

ten der Vorkeim nicht ans einer einfachen Zellen-<br />

lage besteht, sondern dass später in der mittleren<br />

Region zwischen dem vorderen und hinteren Bande<br />

auf der unteren Fläche eine Verdickung in Form<br />

eines flachen , nach allen Seiten ziemlich steil ab-<br />

fallenden Polsters auftritt (Fig. 17). Hierbei ist<br />

noch ein eigenthümliches Structurverhältniss zu erwähnen,<br />

welches in einer besonderen Beziehung<br />

zu den oben beschriebenen zelligen Körpern steht.<br />

Schon mit blossen Augen sieht man auf der<br />

Oberfläche dieses Polsters eine grosse Anzalil von<br />

dunkeln Punkten gleichmässig vertheilt. Näher be-<br />

trachtet erscheinen dieselben als meistens 4, häufig<br />

auch 5- oder 6seitige Oeffnungen zwischen eben<br />

so vielen von den übrigen etwas abweichenden Zel-<br />

len; und durch diese Oeffnung sieht man in eine<br />

dunkle Höhle hinein (Fig. 18). Durch die Beobachtung<br />

von horizontalen, und noch besser von Quer-<br />

schnitten, senkrecht auf die Oberfläche, überzeugt<br />

man sich ganz deutlich von der Gegenwart grosser<br />

flaschenförmiger Höhlen, die in die Zellenmasse<br />

eingesenkt, ringsum von strahlenförmig auf den<br />

Mittelpnnkt der Höhle zu gerichteten Lagerzellen<br />

mauerartig bekleidet, nach unten (in Beziehung auf<br />

die Lage des Keimblattes zum Erdboden: nach oben)<br />

abgerundet sind, und nach aussen in einem verdünnten<br />

Halse münden (Fig. 20. 21. 22). Eine<br />

grosse Aehnlichkeit zeigt diese ganze Bildung sowohl<br />

hinsichtlich des äusseren Ansehens der schwarz-<br />

punktirtcn Oberfläche, als dem Querschnitt nach mit<br />

m. Hof fin a n n. — I£. Kot. : Blühender Wein<br />

der Scheibe von Fegatella conica und Marchantia<br />

poli/morpka, und den Höhlen in derselben, in wel-<br />

chen die Antheridien sitzen, nur dass nichts der<br />

letzteren zu sehen ist. Die oben genannte Mündung<br />

wird entweder von den benachbarten Lagerzellen<br />

selbst (Fig. 18), oder von 4, 5 oder 6 etwas<br />

erhabenen Zellen (Fig. 19) gebildet, welche ganz<br />

das Ansehen haben , wie die oben als die jüngeren<br />

Zustände der Eychen dargestellten 4 zelligen Hü-<br />

gel. Bei noch anderen , und zwar mit der letzteren<br />

Form an einem und demselben Exemplare gemischt,<br />

sitzt auf der Mündung ein mehrzelliges eiförmiges<br />

Körperelien , ganz ähnlich den oben beschriebenen<br />

(Fig. 33). — Die flaschenförmige Höhle besitzt keine<br />

eigene Membran, sondern wird unmittelbar begrenzt<br />

von den Wänden der anstosseiiden Zellen, indem<br />

man sich sowohl auf dem Längs- als auf dem<br />

Querschnitte der Höhle deutlich überzeugen kann,<br />

wie die Höhle sich in den Fugen zwischen den<br />

Zellen verliert. Die Höhle habe ich immer leer<br />

gefunden, ihre Wand ist lebhaft rothbraun gefärbt,<br />

und auch diese Färbung gehört den benachbarten<br />

Zellenwänden an, und erklärt sich, ohne dass man<br />

etwa eine Ausscheidung von Harz oder Gerbstofl'<br />

anzunehmen braucht, einfach aus der chemischen<br />

Metamorphose der Zellwand, welche bei den Farrn<br />

allenthalben da eintritt, wo die Lebensthätigkeit er-<br />

loschen ist, z. B. in den entleerten Spiralfadenor-<br />

ganen, und häufig an Lagerzellen, die entleert<br />

oder verletzt sind.<br />

Ueber die Bedeutung dieser eingesenkten Höh-<br />

len lässt sich nichts sagen. Sind es Drüsen , zur<br />

Ausscheidung gewisser Stoffe bestimmt, oder ent-<br />

sprechen sie den Spaltöffnungen der höheren Pflan-<br />

zen, oder sind sie, wie so viele andere Bildungen<br />

in der Natur, eben nur deshalb da, weil sie da sind?<br />

Innerhalb des zelligen Hügels setzt sich diese<br />

Höhle entweder als enger Intercellulargang , durch<br />

4

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