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?. Jahrgang. |>ot 28. %tyU0et 1849. 39. Stück.<br />

Inhalt. Orig. : Göppertu. Colin üb.Jd. Rotation des Zellinhaltes in Nitella jlexüis. — Iiit. : Flora N. 11 — 27. —<br />

Jahresbericht üb. d. Fürstl. Schwank Gymnasium z. Sondershausen. — Jahrbücher d. Vereins f. Naturk. im Herz. Nassau.<br />

4. 5. Hft. — Flora d. Oberlausitz v. Fechner. — Gel. OeS.: Bot. Ges. z. Edinburg. — K. ü'ot. : Aufnahme d.<br />

Kalksalze v. d. Pflanze.<br />

— 697 — 698 —<br />

Ueber die Rotation des Zellinhaltes in<br />

Nitella flexilis.<br />

Von Prof. Dr. H. R. Goeppert und Dr. Ferdinand<br />

Co hn.<br />

(Fo rtsetz ung.)<br />

Betrachten wir zunächst eine junge Zelle, wie<br />

sie sich in den Knospen zeigen. Wir finden hier<br />

unter der Chlorophyllschicht einen breiten , etwas<br />

dickflüssigen , in sich zurücklaufenden , den Wänden<br />

der Zelle dicht anliegenden, mit grosser Geschwindigkeit<br />

sich im Kreise herumwälzenden<br />

Strom, der zu beiden Seiten fast i<br />

/i<br />

des Lumens<br />

einnimmt, und nach innen von unregelmässigen<br />

Wellenlinien eingefasst ist 61 ). Die Geschwindigkeit<br />

in jedem einzelnen Punkte des Stroms ist nicht<br />

gleich gross; daher bleiben die Wellenlinien sich<br />

nicht immer gleich , sondern fliessen in einander,<br />

bald einen grösseren Berg bildend, bald in ein<br />

breites Thal hinabsinkend, bald wurmförmige Fal-<br />

ten zeigend. Die Farbe des Stroms ist durch zahlreiche<br />

feine Körnchen trübe. Dass er Wimperkörperchen<br />

im Innern einschliesse , kann mau wegen<br />

seiner Undurciisichtigkeit nicht unterscheiden;<br />

dagegen sieht man auf seinen inneren Wellencontouren<br />

meist einzelne kleine Wimperkörperchen<br />

und wasserhelle Bläschen mehr oder minder tief<br />

eingebettet, und sich rasch mit ihm fortwälzend.<br />

Die Mitte der Zelle ist von einer klaren, farblosen<br />

Flüssigkeit erfüllt, in der mau meist zahlreiche<br />

wasserhelle Bläschen unterscheiden kann, die oft<br />

den grössten Theil des Inhalts einnehmen 62 ); dazwischen<br />

sieht man viele Wimperkörperchen, die<br />

jedoch stets eine langsamere Bewegung zeigen, als<br />

der Strom am Hände, Manchmal wird der grösste<br />

Theil des mittleren Raumes durch eine unregel-<br />

mässige, trübe, kugliche Zusammenballung eines<br />

feinkörnigen Stoffs eingenommen, die von den seit-<br />

lich in entgegengesetzter Richtung verlaufenden<br />

Strömen hier herauf, dort hinabgezogen, gleich<br />

der Rolle durch das über sie laufende Seil, um<br />

ihre Achse gewälzt wird, wie auch schon Corti,<br />

Amici, Schultz und viele andere beobachtet<br />

haben.<br />

31) Taf. X. A. Fig. 2. b. 62) Fig. 2. c. 63) Fig. 1. A. a. b. g.<br />

Bei erwachsenen Zellen lässt sich der ganze<br />

Verlauf nicht mit einem Male übersehen. Stellt<br />

man das Mikroskop so ein, dass man den einen<br />

Strom im Focus, die Indifferenzliuien zur Seite, und<br />

den entgegengesetzten Strom unter sich hat, und<br />

die Chlorophyllkörnchen noch ziemlich deutlich un-<br />

terscheiden kann, so sieht man zahllose kleine<br />

Körnchen von etwa Vsooo— V1.500 w L - '» einer<br />

Flüssigkeit mit grosser Geschwindigkeit auf- oder<br />

absteigen , unter ihnen sehr häufig einzelne oder<br />

in unregelmässigen Reihen zusammenhängende Amy-<br />

lumkörnchen, die letzteren sich auch meist um ihre<br />

Achse drehend, was offenbar nur von einer etwas<br />

verschiedenen Geschwindigkeit in den einzelnen<br />

sie umgebenden Strommolecülen herrühren kann.<br />

Hier und da zeigt sich auch ein grösseres Conglo-<br />

merat von Chlorophyllkügelchen , das sich ausser<br />

seiner fortschreitenden Bewegung auch beständig<br />

und rasch um seine Achse dreht, wodurch der<br />

Schein entsteht, als ob es an seiner ganzen Ober-<br />

fläche flimmerte. Ausserdem findet man noch ein-<br />

zelne, aber wenig zahlreiche Wimperkörperchen 63 ).<br />

Alle diese Gebilde bewegen sich im Ganzen mit<br />

völlig gleicher Geschwindigkeit, so dass fast nie-<br />

mals eines das andere überholt; sie durchliefen bei<br />

einer Temperatur von 20°

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