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7 Jahrgang. flen 9. tSfawmbir 1849. 45. Stück.<br />

Anhalt» Orig. % W. Hofmeister üb. d. Frachtbildung u. Keimung d. höheren Cryptogamen. — Iiit: Nägeli Gattungen<br />

einzelliger Algen. — El. Fräes Symbolae ad historiam Hieraciorum. — Lindley Medical a. Oecon. Botany. —<br />

Beisende: Tuckerman. — PerS. Not.: C. J. Hartman.<br />

— 793 — 794 —<br />

Ueber die Fruchtbildung und Keimung der<br />

höheren Cryptogamen<br />

von<br />

Wi Ihelm Hofmeister.<br />

Einer der geistreichsten botanischen Schrift-<br />

steller unserer Tage nannte die Rhizocarpeen den<br />

Angelpunkt der Lehre von der Befruchtung. Nicht<br />

mit unrecht; die Schieid en'sche Lehre, vcn de-<br />

ren Beseitigung oder Aufrechterhaltung Fortschritt<br />

oder Stillstand auf diesem Gebiete des Wissens<br />

zunächst abhängen, stützt sich wesentlich auf die<br />

Beobachtungen, welche der Verfasser der Grundzüge<br />

in jener interessanten Pflanzengruppe gemacht<br />

zu haben glaubt. Es sei mir erlaubt, meine An-<br />

sicht über diesen Gegenstand in Kürze hier mitzu-<br />

theüen.<br />

Ans den JVIittheilungen Metten ins' und Nä-<br />

geli's, wie auch aus denen Schleiden's selbst,<br />

ist es zur Geniige bekannt, dass die grossen Sporen<br />

der Rhizocarpeen (die von Seh leiden Saamenknospen<br />

genannten Organe) in wesentlich glei-<br />

cher Weise entstehen, wie die Sporen der Cryptogameu<br />

im Allgemeinen und die kleineren der Rhizocarpeen<br />

(Pollenkörner Schleiden's) im Besonderen.<br />

Eine der jungen Sporen in jedem Sporangium<br />

(Eysäckchen auct.) überwiegt an Wachsthum die<br />

übrigen und verdrängt sie endlich. Zur Zeit der<br />

Sporenreife ist eine der grossen Sporen von einer<br />

der kleinen in durchaus nichts Anderem verschie-<br />

den , als in ihren Dimensionen Cdie Grösse des Organs<br />

lässt den Bau der äusseren Absonderungs-<br />

schicht mit besonderer Deutlichkeit erkennen , bei<br />

Piiüiäria sind fünf Lagen verschiedener Structur<br />

mit Bestimmtheit in ihr zu unterscheiden). Die<br />

grosse Spore ist eine einfache, derbwandige, mit<br />

Amylüm oder Oeltröpfchen und eyweissartigen<br />

Stoffen dicht gefüllte Zelle, umhüllt von einer dicken<br />

Exine, die an der Stelle, an welcher die Schwester-Sporen<br />

der zur Reife ausgebildeten in ihrer<br />

Jugend diese berührten, eigenthümliche Formver-<br />

hältnisse, je nach der generischen Verschiedenheit<br />

eine Spaltung in drei Läppchen oder eine beträcht-<br />

liche Verdünnung der Masse zeigt. Von dem Zel-<br />

lenkörper, der bei der Keimung an dieser Stelle<br />

erscheint (,,Kernwarze" Sc hie id.) ist bei der<br />

Fruchtreife noch nicht die leiseste Spur vorhanden.<br />

Nachdem die reifen Sporen kürzere oder län-<br />

gere Zeit im Wasser gelegen, beginnt an jener<br />

Stelle der Spore, innerhalb der eigentlichen, inne-<br />

ren Sporenzelle, ein Zellenbildungsprocess, der die<br />

Entstehung eines kleinen , nur einen sehr geringen<br />

Theil des Innenraums der Spore ausfüllenden Zel-<br />

lenkörpers zur Folge hat. Die Zellen desselben<br />

vermehren sich rasch und lebhaft, bald durchbricht<br />

er die Exine und erscheint ausserhalb derselben als<br />

schön grünes, zelliges Wärzchen, der Keimwulst<br />

Bisch offs, die Kernwarze Schleiden's. Ich<br />

sehe keinen Grund, dies Gebild mit einem anderen<br />

Namen zu belegen, als mit dem des Vorkeims.<br />

Bei Pilularia erkennt man schon sehr früh, wenn<br />

der Vorkeim aus nur ca. 30 Zellen bestehend, von<br />

der Exine gänzlich verhüllt, und im Aensseren der<br />

Spore, eine geringe Anschwellung abgerechnet,<br />

noch keine Andeutung des bevorstehenden Keimens<br />

zu bemerken ist, dass der Vorkeim aus einer cen-<br />

tralen grösseren, von einer einfachen Schicht klei-<br />

nerer Zellen umhüllter, Zelle besteht. Die den<br />

Scheitel dieser Zelle krönenden kleineren Zellen,<br />

vier an der Zahl, dehnen sich papillös aus, noch<br />

ehe der Vorkeim den verdünnten, in 12 bis 16<br />

Zähne regelmässig zerreissenden Theil der Exine<br />

zersprengt; — später pflegen sie sich durch eine<br />

Querwand zu theilen, und stellen so die Organe<br />

dar, welche Schieiden, und nach seinem V<strong>org</strong>ange<br />

Met ten ius, zu Schläuchen ausgewachsene,<br />

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